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1078 - Die Seth-Apophis-Brigade

Titel: 1078 - Die Seth-Apophis-Brigade
Autoren: Unbekannt
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Spoodies erodierte sein Bewußtsein und löschte alle Erinnerungen an den Atlan von früher.
    Manchmal ertappte er sich dabei, wie er voller Begeisterung an den Vorbereitungen zum Vorstoß nach Terra arbeitete. Wie er sich für den Beauftragten einer kosmischen Macht hielt, deren Willen sich auch dieser Sektor des Universums unterzuordnen hatte - für einen Geheimagenten, der Seth-Apophis Tür und Tor öffnen würde, bevor die Terraner auch nur ahnten, was auf sie zukam.
    Aber selbst in den flüchtigen Augenblicken der Klarheit empfand er kaum mehr als Resignation. Er wußte, daß seine Kraft nicht mehr ausreichte, sein Bewußtsein aus dem Würgegriff des fremden Einflusses zu befreien. Oder hatte ihm auch dieses Wissen der teuflische Spoodie eingegeben? Er sah den Tag kommen, an dem er sich der Beeinflussung nicht mehr bewußt werden konnte - an dem seine ursprüngliche Identität ausgelöscht sein und er nur noch als Seth-Apophis' Werkzeug denken und handeln würde.
    Wenn solche Gedanken ihn aufwühlten, dann wandte er sich Gesil zu und suchte in ihrer Nähe Vergessen und Ruhe.
    Gesil! Ohne sie wäre es ihm schwergefallen, dieses Dasein zu ertragen. Sie gab ihm Stärke. Längst hatte jedermann an Bord erkannt, daß er ihr Favorit war. In den Tagen vor dem Spoodie-Befall wären daraus Feindseligkeit, Reibereien, vielleicht sogar eine Meuterei entstanden; denn Gesil hatte alle Männer an Bord der SOL in ihren geheimnisvollen Bann geschlagen, und keiner gönnte dem ändern, was ihm selbst verwehrt wurde.
    Aber unter dem Regime der Spoodies herrschte eiserne Zucht. Seth-Apophis duldete nicht, daß menschliche Eifersucht ihren Plan in Gefahr brachte.
    Seltsam - allein der Gedanke an Gesil beruhigte ihn und schlichtete den Aufruhr in seinem Bewußtsein. Er begann, über konkrete Dinge nachzudenken. Er formulierte die nächsten Schritte seiner Taktik. Das Sammeln von Informationen war die vordringlichste Aufgabe. Er mußte wissen, wie es auf Terra zuging, wenn er mit seiner Mannschaft die terranischen Institutionen infiltrieren und die Machtübernahme durch Seth-Apophis vorbereiten wollte. Die Begegnung mit einer Flotte der Kosmischen Hanse weit draußen im Halo hatte ihm die ersten Kenntnisse eingebracht. Oh, wie bereitwillig und mit welcher Begeisterung hatte die Kommandantin der Karawane von den Änderungen gesprochen, die im Lauf der vergangenen vierhundert Jahre zur Geltung gebracht worden waren: die Schaffung der Kosmischen Hanse, Stärkung und Konsolidierung der GAVÖK, Einführung einer neuen Zeitrechnung, erfolgreiche Abwehr mehrerer Übergriffe von selten der gegnerischen Superintelligenz Seth-Apophis! Einen ganzen Tag lang hätte sie berichten können, wäre nicht die Pflicht gewesen, die Karawane mit ihrer wertvollen Fracht auf dem schnellsten Weg ans Ziel zu bringen.
    Die Begegnung war richtungweisend gewesen. Atlan wußte seitdem, worauf er sich bei seiner Suche nach weiteren Informationen zu konzentrieren hatte. Das Relais Urma West schien ihm ein vielversprechender Ansatzpunkt. Hyperfunkrelais waren darauf eingerichtet, Funksprüche von einem bestimmten Wichtigkeitsgrad an aufwärts für längere Zeit zu speichern. Er wußte, daß die Kosmische Hanse seit einiger Zeit beachtliche Aktivität in den äußeren Bereichen des Halos entwickelte. Ein Teil der Kommunikation, die sich auf diese Tätigkeit bezog, mußte durch Urma West gegangen sein. Wenn es ihm gelang, an den Speicher heranzukommen - eine Aufgabe, die er sich als nicht allzu schwierig vorstellte -, war ein großer Teil seines Informationsbedarfs gedeckt.
    Die Müdigkeit übermannte ihn. Ein letzter Gedanke schlich sich noch in sein Bewußtsein und erfüllte ihn mit Unbehagen.
    Wie würde es sein, wenn er Perry Rhodan begegnete?
     
    *
     
    Die metallenen Schwingen des Spezialboots falteten sich nach außen und verliehen dem Fahrzeug Auftrieb, als es in die bodennahen, dichten Lagen der Atmosphäre eindrang.
    Während der Autopilot in einen sanften Gleitflug überging und mit verläßlichem Geschick auf das Ziel zusteuerte, entledigten sich die drei Insassen der schweren Raummonturen, die sie während der 950 Lichtjahre weiten Reise von Glomar vorschriftsmäßig getragen hatten. Glomar war ein technischer Versorgungsstützpunkt, der von der Liga Freier Terraner und der Kosmischen Hanse gemeinsam betrieben wurde. Das Glomar-System, eine G2-Sonne mit sieben Planeten, von denen Glomar selbst der zweite war, lag am äußersten Rand des Perseus-Arms, und
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