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1075 - Horror auf Mallorca

1075 - Horror auf Mallorca

Titel: 1075 - Horror auf Mallorca
Autoren: Jason Dark
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dieser Mann mit den krausen Haaren von mehreren Kugeln getroffen worden. Mir schoß durch den Kopf, daß ein Zombie so leicht nicht zu töten war. Zumindest nicht mit normalen Waffen.
    Mit geweihten Silberkugeln verhielt es sich bei diesen Geschöpfen schon anders.
    Ich jagte eine in die Fratze hinein.
    Diesmal hörte ich den Schrei, ohne genau zu erkennen, wer ihn nun ausgestoßen hatte. Vielleicht die Fratze, vielleicht der »Tote«, jedenfalls zerstörte das geweihte Silber dieses häßliche Götzenabbild mit dem ovalen Kopf und den beiden langen, aus der Stirn gewachsenen Hörnern. Wieder sprühte für einen Moment das Feuer auf, bevor er sich in einen Glutball verwandelte, der diese Gestalt einfach auffraß. Jetzt war auch die letzte Gefahr aus dem Weg geschafft worden.
    Wir untersuchten ihn und wurden nicht fündig. Das Templerkreuz war und blieb verschwunden.
    »Wer kann es haben?« stellte ich allgemein die Frage.
    »Doch nicht der Küster«, murmelte Sheila.
    »Wie - Küster?«
    Sheila faßte sich an die Stirn und schaute Bill dabei an. »Himmel, das haben wir ja ganz vergessen. Es gibt noch einen Toten in diesem Raum.« Sie wies auf die Truhe.
    Ich ging hin.
    »Es ist kein schöner Anblick, John.«
    »Schon gut.« Der Deckel ließ sich recht leicht anheben. Der erste Blick in die Truhe, und ich verkrampfte mich. Man hatte den Mann gefoltert, bevor man ihn getötet hatte.
    Der Deckel rutschte mir aus der schweißfeuchten Hand und fiel mit einem Knall wieder zu. Drei Tote in der Sakristei, und das Kreuz hatten wir auch nicht gefunden.
    »Es kann sich nicht in Luft aufgelöst haben«, sagte Jane. »Irgend jemand muß es an sich genommen haben.«
    »Vielleicht gab es noch einen dritten Baphomet-Diener«, sagte Godwin de Salier.
    »Wir haben keinen gesehen«, meinte Bill.
    »Dann weiß ich auch keine Lösung mehr. Meine Mission ist bisher ein Schlag ins Wasser gewesen. Ich kann nur hoffen, daß wir das Kreuz noch finden.«
    Die Frage war natürlich, wo wir suchen sollten. Ich war der Meinung, daß wir die Behörden zunächst aus dem Spiel lassen sollten. Wenn wir jetzt die Polizei einschalteten, hielt uns das nur auf.
    Wir mußten auf alle Fälle herausfinden, wie viele Baphomet-Diener es noch auf der Insel gab und wo sie ihr Zentrum hatten.
    Darüber diskutierten wir. Sheila und Bill, die sich schon länger auf der Insel aufhielten und nicht gerade am Ballermann geschluckt, sondern sich mit der Vergangenheit der Insel beschäftigt hatten, erklärten uns, daß die Spuren der Mönchsritter vielfältig waren.
    »Da gibt es zum Beispiel die Plaza Temple. Es ist nachweislich eine Gründung des Templer-Ordens und befindet sich heute im Besitz eines katholischen Laienvereins El Templers. In keinem Reiseführer wird dieser mächtige Bau erwähnt.«
    »Habt ihr ihn gesehen?« fragte ich.
    »Nein, noch nicht.« Bill lächelte schief. »Wir sind noch nicht lange auf der Insel. Ich weiß nur, daß sich der Bau nicht weit vom Rotlichtbezirk hier in Palma befindet.«
    »Da können wir uns doch mal umschauen«, schlug Jane Collins vor. Ich nickte.
    »Mir fällt noch etwas ein«, sagte Bill. »Im Hof soll es da noch eine kleine Templerkapelle geben. Mehr weiß ich allerdings auch nicht. Vielleicht hat das Stiftskreuz der Templer mal dort gestanden.«
    »Es gibt also zwei für uns interessante Orte. Zum einen die Plaza Temple, zum anderen die Drachenhöhlen.« Ich lächelte in die Runde. »Welches Ziel nehmen wir uns zuerst vor?«
    »Ich gar keines mehr«, sagte Sheila mit Entschiedenheit. Sie schüttelte energisch den Kopf. »Auf keinen Fall mache ich da mit. Mir reicht es, was ich erlebt habe. Am liebsten würde ich mich in die nächste Maschine setzen und zurück nach London fliegen.«
    Es gab wohl keinen, der für ihren Wunsch kein Verständnis gehabt hätte. Sogar Bill stimmte ihr zu, obwohl es ihm verdammt schwerfiel.
    »Dann könnt ihr ja zurück in euer Hotel fahren«, schlug ich vor. »Die Nummer habe ich. Sollte sich etwas Gravierendes ereignen, sagen wir euch Bescheid.«
    Sheila war sofort einverstanden. Bill nickte schließlich auch. Er half seiner Frau vom Stuhl hoch.
    Sheila schaute sich in dieser Sakristei noch einmal um und hatte eine Gänsehaut bekommen.
    »Furchtbar«, flüsterte sie. »Ich will hier nicht mehr länger bleiben.«
    Das hatten wir anderen auch nicht vor. Ich war froh dabei, daß die Schüsse nicht gehört oder registriert worden waren. Wie leicht hätte die Polizei hier erscheinen können, dann
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