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1075 - Horror auf Mallorca

1075 - Horror auf Mallorca

Titel: 1075 - Horror auf Mallorca
Autoren: Jason Dark
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hätte es große Schwierigkeiten gegeben.
    Noch immer stand die Sonne satt am Himmel. Nach meiner Ansicht war es noch heißer geworden und die abgestellten Autos waren jetzt wahre Brutöfen.
    Wir verabschiedeten uns von einer erleichterten Sheila und einem etwas gequält grinsenden Bill.
    Auch wenn er nur haarscharf dem Tod entgangen war, er ärgerte sich, daß er nicht mehr mitmischen konnte.
    Die beiden gingen schon los, während Jane, Godwin und ich allein vor der Sakristei zurückblieben.
    »Mir gehen die Drachenhöhlen nicht aus dem Sinn«, sagte Godwin.
    »Warum nicht?«
    Er zuckte die Achseln. »Intuition, John.«
    »Aber da laufen dir Hunderte von Touristen entgegen.«
    »Ja, das weiß ich. Ich denke trotzdem etwas quer.«
    »Und wie?«
    Er lächelte uns kantig an. »Kann es denn nicht sein, daß es noch einen anderen Eingang gibt als den offiziellen? Von einer Seite, wo niemand hinkommt. Vom Meer her. Es sind ja feuchte Grotten. Ich könnte mir vorstellen, daß es noch den einen oder anderen Eingang gibt. Danach würde ich gern schauen.«
    »Irgend etwas gefällt mir dabei nicht, Godwin«, sagte ich.
    »Was denn?«
    »Deine Sicherheit. Du hast wirklich so sicher geklungen. Wie jemand, der mehr weiß.«
    Er winkte ab. »Ach, das meinst du nur.«
    »Nein, nein, ich glaube nicht.«
    Als er merkte, daß ich hart blieb, wand er sich zwar wie ein Wurm hin und her, schließlich gab er jedoch zu, daß der Abbé noch etwas gefunden hatte. In alten Unterlagen und Schriftstücken waren die Drachenhöhlen mehrmals erwähnt worden.
    »In Verbindung mit dem Templerschatz?« fragte Jane.
    »Immer.«
    »Ha, verstehe, dann wollt ihr den Schatz?«
    Beinahe entsetzt schüttelte Godwin den Kopf. »Wie kannst du das sagen, Jane?«
    »Es lag auf der Hand.«
    Wieder wand er sich und schaute uns auch nicht an. »Gut, ich will ehrlich sein. Sollte es denn tatsächlich einen Schatz geben und sollte er gefunden werden, was ich nicht glaube, dann wird der Abbé einiges daran setzen, um einen Teil zu bekommen. Es ist der Schatz der Templer, und unsere Bruderschaft hat die legitime Nachfolge angetreten. Dagegen wirst auch du nichts sagen können, John.«
    »Das tue ich auch nicht.«
    »Gut. Dann trennen wir uns.« Er lächelte. »Auch ich habe ein Handy. Sollte ich tatsächlich fündig geworden sein, rufe ich euch an und sage euch, wie ihr auch durch einen anderen Eingang in die Grotte hineinkommen könnt.«
    »Einverstanden.« Meine Antwort hörte sich zwar nicht so an, aber was wollte ich machen? Ich konnte ihm nichts befehlen. Er war von Bloch geschickt worden und nicht von uns.
    Wir verabschiedeten uns durch zwei Handschläge. Jetzt blieben Jane und ich allein zurück.
    Wir waren von der eigentlichen Sakristei weggegangen und standen jetzt dicht an einer Friedhofsseite. Gesichert wurde das Areal durch ein hohes Gitter, dessen Stäbe teilweise verrostet waren.
    Jane schüttelte den Kopf. »Wie immer man das drehen und wenden soll, John, mir kommt das alles spanisch vor.«
    »Du bist ja auch in Spanien.«
    »Hör auf, Mann. Ich meine es anders. Irgend jemand führt uns an der langen Leine. Aber wer? Wer lauert im Hintergrund?«
    »Baphomet.«
    »Klar. Er selbst?«
    »Nein, er hat wieder Dumme gefunden. Ich bezweifle allerdings, daß sie das Templerkreuz in ihren Besitz gebracht haben. Für mich hat das eine völlig andere Person, an die wir noch nicht gedacht haben. Die uns aber zuvorgekommen ist.«
    Jane Collins wollte eine Antwort geben. Sie wurde allerdings durch das leise Rascheln in unserer Nähe abgelenkt. Zunächst wußten wir nicht, woher es kam, bis ich jenseits des Gitters und zwischen den Büschen eine Bewegung wahrnahm.
    Der Wind war so gut wie eingeschlafen. Er konnte die Bewegung und auch das damit verbundene Rascheln nicht verursacht haben. Ich schaute genauer hin, und auch Jane hatte sich neben mir gedreht.
    »Da kommt ja jemand…«
    Sie hatte recht. Es schob sich jemand auf das Gitter zu. Ein Tier war es nicht, sondern ein Mensch.
    Eine Frau, sehr alt, schon eine Greisin.
    Sie ging die letzten Schritte, umklammerte mit ihren Händen zwei Stäbe und schaute uns an.
    Wir schauten zurück.
    »Das ist doch«, flüsterte Jane. »Verflixt, John, haben wir die Frau nicht in der Kirche gesehen?«
    »Richtig, sie saß in einer der Bankreihen.«
    Jetzt stand sie am Rand des Friedhofs, und sie sah aus wie jemand, der den Kontakt mit uns bewußt gesucht hatte. Wir sahen das sehr faltige Gesicht aus der Nähe. Der übrige Kopf
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