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1075 - Horror auf Mallorca

1075 - Horror auf Mallorca

Titel: 1075 - Horror auf Mallorca
Autoren: Jason Dark
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automatisch an Carlos Fuentes dachte. Doch der Name Carlos war in Spanien sehr häufig vertreten, deshalb hakte ich da nicht nach. Im Gegensatz zu Jane Collins, die den gleichen Gedanken verfolgt hatte wie ich.
    »Ihr Neffe heißt nicht zufällig Carlos Fuentes?«
    Carlotta öffnete ihren Mund und lachte. Sie hatte Spaß. Wir wußten schon, daß Janes Annahme stimmte, bevor es uns bestätigt wurde. »Er ist mein Neffe. Er war bei euch. Ich kenne euch. Er hat euch beschrieben. Er hat euch geholt.«
    »Wohl eher gelockt«, erklärte ich verbissen und mußte wirklich nachdenken, was das alles zu bedeuten hatte.
    Auch Janes Gesicht zeigte Verwunderung. Sie stellte mir die nächste Frage. »Was hat dieser Carlos damit bezweckt? Kannst du das verstehen?«
    »Nicht ganz.«
    »Danke, dann bin ich nicht allein.«
    Es war wirklich nicht leicht. Das wußte auch Carlotta, die wieder lächelte. »Erst wollte ich ja alles für mich behalten. Dann aber hat sich mein Gewissen gemeldet. Außerdem ist Carlos ja nach London gefahren und hat mit euch gesprochen.«
    »0 ja, das hat er«, sagte ich. »Er ist nur plötzlich verschwunden. Einfach abgetaucht.«
    »Er mußte schnell zurück.«
    »Warum denn?«
    »Es war der Plan«, erklärte Carlotta. »Carlos hat euch beide… ähm… wie sagt man? als Köder benutzt. Ja, ihr und auch das Templerkreuz waren die Köder.«
    »Für die beiden Killer?«
    »Ja. Und auch für die, die dahinterstecken.«
    »Baphomet?«
    Carlotta löste die Hände vom Gitter. »Ich weiß es nicht genau. Ich weiß nur, daß ich Glück gehabt habe. Beide haben mich nicht gesehen. So konnte ich das Kreuz an mich nehmen. Es ist wirklich alles sehr schnell gegangen.«
    »Aber jetzt hat es Ihr Neffe, wenn ich richtig gehört habe?«
    »Ich habe es ihm gegeben.«
    »Warum?«
    »Es ist bei ihm besser aufgehoben.«
    Der Meinung war ich nicht unbedingt. Ich konnte mir nur nicht vorstellen, daß sich Carlos Fuentes mit dem schlichten Besitz des Kreuzes zufriedengab. Meiner Ansicht nach mußte mehr dahinterstecken. Der Besitz des Kreuzes war nur der Anfang. Ich ging auch weiterhin davon aus, daß sich Fuentes in großer Gefahr befand. So dachte auch Jane Collins, wie sie mir flüsternd bestätigte. Ich hielt mit meinen Befürchtungen nicht hinter dem Berg und sprach mit Carlotta darüber, die schon nach den ersten Worten zu nicken begann und mich dann mitten im Satz unterbrach.
    »Si, ich habe ebenfalls Angst um meinen Neffen. Ich weiß, daß die anderen nicht aufgeben werden. Sie lauern hinter ihm. Sie sind gefährlich. Sie sind tödlich und grausam. Sie kennen keine Gnade. Ich habe alles gesehen. Es ist nicht gut, wenn Carlos allein ist. Der Plan hat sich nicht ausgezahlt.«
    »Was hattet ihr denn vor?«
    »Carlos hat ihn ausgebrütet.«
    »Gut, dann er. Wie sollte es laufen?«
    »Es ging um das Kreuz. Nur um das Kreuz. Er hat es in seinen Besitz bringen wollen. Genau wie die anderen.«
    Ich nickte. »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, war es für beide Seiten wichtig.«
    »Si«, flüsterte sie, »das war es.«
    »Warum ist das so? Bei den Killern kann ich es verstehen, nicht aber bei Ihrem Neffen.«
    Carlotta faßte wieder nach den Stäben. Sie drehte sogar ihre Hände und löste durch die Bewegungen Roststaub ab, der zu Boden rieselte. »Es ist die Macht«, erklärte sie, »die große Macht, die das Kreuz gibt. So muß man das sehen. Es war schon immer etwas Besonderes, und es soll auch ein Schlüssel zu einem legendären Schatz sein.«
    Allmählich sah ich klarer. »Denkst du dabei an den Templer-Schatz?«
    Sie legte den Kopf zurück und lachte leise. »Genau das ist er. Der Templer-Schatz. Es gibt die Legende, daß dieses Kreuz in der Lage ist, jemand an den Schatz heranzuführen. Ob es stimmt, weiß ich nicht. Carlos ist davon überzeugt. Er weiß viel. Er wußte auch, daß andere hinter dem Kreuz her waren, und er wollte den Weg für sich freihaben. Deshalb hat er euch mit ins Spiel gezogen, und das ist ihm gelungen. Ihr seid hier, sein Plan ging auf.«
    Ja, das brauchte sie uns nicht noch einmal zu bestätigen. Sein Plan war tatsächlich aufgegangen. Wir waren auf die dämonischen Baphomet-Gehilfen gestoßen, so daß sich Carlos Fuentes mit dem Kreuz aus dem Staub hatte machen können. Raffiniert ausgedacht und ebenso raffiniert zum Erfolg gekommen.
    Jetzt war er verschwunden - aber es gab eine Spur. Ich war noch nicht davon überzeugt, daß Carlotta uns alles gesagt hatte. Ein Blick in ihr Gesicht zeigte mir auch
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