Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1065 - Die Blutquellen

1065 - Die Blutquellen

Titel: 1065 - Die Blutquellen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
es kennen. Es stammt bestimmt nicht von einem lebenden Menschen und auch nicht von einem Tier. Wenn man schon von einer Quelle spricht, muß es sich unter der Erde befunden haben. Du weißt selbst, daß Glastonbury und Umgebung voller Geheimnisse sind, die man noch längst nicht enträtselt hat. Dort treffen Realität und Mystik zusammen, aber das brauche ich dir nicht zu erzählen.«
    »Stimmt«, murmelte ich gedankenverloren. »Es muß demnach etwas im Boden von Glastonbury versteckt sein, das dieses Blut produziert hat, von dem sich ein Rest in diesem Röhrchen befindet.«
    Die Frage ist, was es sein kann.
    Bill zuckte die Achseln. »Die Antwort werden wir wohl nur finden können, wenn wir selbst hinfahren.«
    Ich lächelte schief. »Darauf läuft es also hinaus.«
    »Es ist das Fazit.«
    Ich überlegte, was ich mit dieser kleinen Probe anstellen konnte, um eine Spur zu finden. Okay, ich hätte sie im Labor testen lassen können, das allerdings wollte ich auch nicht. So etwas dauerte einfach zu lange. Erfolge mußten schnell erzielt werden. Ich nahm mir vor, selbst den Prüfer zu spielen.
    Da Bill die Probe gehörte, fragte ich ihn. »Darf ich das Röhrchen öffnen?«
    »Ich bitte darum.«
    Bevor ich den kleinen Gummistopfen hervorzog, fragte ich: »Du hast es schon getan, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und was ist dabei herausgekommen?«
    »Nichts, aber teste es selbst. Ich bezweifle auch, daß es Blut ist, das einmal im Körper eines Vampirs floß und von seinen Opfern stammt. Es muß einfach etwas anderes und zugleich auch etwas Besonderes sein.«
    »Ja, das denke ich auch.« Natürlich hatte ich noch keine Idee, wie ich den Inhalt testen sollte. Ich wollte es einfach nicht nur so dahinnehmen.
    Ein leises Plopp war zu hören, dann war das kleine Gefäß offen. Ich hielt es an meine Nase, um das Blut riechen zu können. Bill tat nichts. Er wartete nur ab, trank hin und wieder einen Schluck von seinem Chablis und hoffte auf ein Ergebnis.
    Ich schnupperte. Blut hat einen bestimmten Geruch und auch Geschmack. Besonders dann, wenn es sich um altes Blut handelt. Da hatte ich leider traurige Erfahrungen sammeln können. Auch hier war es der Fall. Dieses Blut sonderte tatsächlich einen Geruch ab, was mich schon wunderte.
    Ich nahm noch eine Probe und ließ das Röhrchen sinken. Dann nickte ich Bill zu. »Normal ist es nicht.«
    »Das weiß ich, John.«
    »Dann hast du auch daran gerochen.«
    »Klar. Was denkst du denn?«
    »Und? Bist du auch zu einem Ergebnis gekommen?«
    »Nein. Schließlich bin ich kein Fachmann für Blut. Aber es ist schon besonders.«
    Da wollte ich nicht widersprechen und führte den nächsten Test durch. Wieder schwenkte ich das kleine Röhrchen dicht an meiner Nase entlang, saugte den Geruch ein und wunderte mich, denn er füllte meine Nase aus. Ich hatte sogar den Eindruck, ihn auf der Zunge schmecken zu können. Genau dieser Geschmack irritierte mich. Es war nicht der leicht metallene des normalen Menschenbluts. Es war ein anderer. Er roch und schmeckte - ja, ich würde sogar behaupten, daß diese Flüssigkeit eine gewisse Würze beinhaltete. Würziges Blut mit den Kräutern der Natur vermischt und auch mit Erde oder Lehm. Eine außergewöhnliche Zusammensetzung, wie ich sie noch nie gerochen hatte.
    Bill hatte meinem Gesicht angesehen, daß ich mit dieser Analyse nur schwer zurechtkam. Er lachte leise. »Stehst du auch auf dem Schlauch, John?«
    »Ein wenig schon.« Ich hob die Schultern. »Es ist, als würde sich in dieser Flüssigkeit all das vereinen, was auch Glastonbury und dessen Umgebung ausmacht. Seltsam, aber so kommt es mir vor. Blut, das in diese Gegend hineinpaßt.«
    Bill lehnte sich zurück. »Stellt sich die Frage, ob es von einem Menschen stammt oder…«
    Da er nicht weitersprach, hakte ich nach. »Was ist denn mit deinem Oder?«
    »Kann ich dir auch nicht sagen. Vielleicht von Personen, die längst tot sind. Die unter der Erde liegen und begraben sind. Die aber dafür gesorgt haben, daß ihr Blut aus dem Boden ins Freie sprudeln konnte. Das ist meine Ansicht.«
    »Die nicht unbedingt falsch sein muß. Es ist nur schade, daß sich dein Informant nicht gemeldet hat. Aber das kennen wir ja. Wäre nicht das erste Mal gewesen.«
    »Sieh es etwas lockerer, John. Bisher haben wir die Fälle noch aufklären können.«
    »Wenn das Blut tatsächlich von einer Quelle ausgestoßen wurde, dann muß es unterirdisch einen großen Druck bekommen und sich seinen Weg ins Freie gesucht haben. Wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher