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1051 - Die schwarze Flamme

Titel: 1051 - Die schwarze Flamme
Autoren: Unbekannt
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schlafender Mensch.
    An einigen Stellen fand ich Zeichen willkürlicher Zerstörung. Leitungen waren unterbrochen, die metallenen Wände wiesen Löcher wie von Strahleneinschüssen auf, das Wrack eines Spinnenroboters war förmlich mit der Wand verschmolzen.
    Warum kamen keine Reparaturkommandos, um die Schäden auszubessern? Hatten die Roboter keine entsprechende Programmierung?
    Vielleicht mußte der entsprechende Prozeß auch erst anlaufen. Ich stellte durch Messungen fest, daß die Schäden vor noch nicht langer Zeit angerichtet worden waren. Sie mochten bis zu höchstens drei Wochen zurückliegen.
    Demnach war es möglich, daß die hier eingedrungenen Kranen dafür verantwortlich waren. Gewiß hatten sie diese Zerstörungen aber nicht mutwillig verursacht. Also hatten Kämpfe stattgefunden. Wenn dem so war, verstand ich nicht recht, warum ich nicht angegriffen wurde. Was war Besonderes an mir, das die Kranen nicht hatten?
    Es war müßig, darüber zu grübeln.
    Ich konnte mich hier jedenfalls frei bewegen. Es gab einige Sektionen, die luftleer waren und deren Sauerstoffversorgung nicht zu funktionieren schien. Erste Verfallserscheinungen? Wie alt war der Stützpunkt eigentlich?
    Fragen über Fragen.
    Wenn ich den Raumhelm schloß oder mich in den Individualschutzschirm hüllte, konnte ich auch die luftleeren Sektionen betreten. Hier waren die Schäden durch Einwirken von Strahlwaffen und die altersbedingten Verfallserscheinungen am größten. Andere Aufschlüsse bekam ich in diesen „toten Zonen" jedoch keine.
    Allmählich konnte ich mir eine Vorstellung von den Ausmaßen dieser Station machen.
    Alles wies darauf hin, daß sie kugelförmig war. Ihren Durchmesser schätzte ich auf etwa einen Kilometer - eine beachtliche Größe also.
    Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich nur in der Peripherie aufgehalten. Nachdem ich mir auf diese Weise einen Überblick verschafft hatte und erkannte, daß ich zumindest geduldet war, beschloß ich, mich zum Zentrum vorzuwagen.
    Mein Ziel war die Hauptzentrale, und wo anders als im am besten geschützten Mittelpunkt könnte ich sie finden?
    Schon beim ersten Vorstoß in diese Richtung erlebte ich eine gehörige Überraschung.
    Nachdem ich den Außenkorridor verlassen hatte, kam ich durch einen Verbindungsgang in einen kleinen Raum, in dem ein relativ unscheinbarer Behälter von nur Mannsgröße stand. Er war verschlossen, aber nicht versiegelt. Der Verschluß war unkompliziert, ich konnte ihn, wenn auch nur manuell, mühelos öffnen.
    Als ich in sein Inneres blickte, blieb mir der Atem weg.
    Spoodies!
    Der Behälter enthielt Tausende von Spoodies, die ein dickes, wirres Knäuel bildeten, einen regelrechten Pulk, der die Hälfte des Behälters ausfüllte. Obwohl ich insgeheim mit einer solchen Entwicklung gerechnet hatte, kam sie zu diesem Zeitpunkt unerwartet für mich.
    Tausende Spoodies - eine neue Chance, vielleicht doch noch eine Ladung an Bord der SOL zu nehmen und sie als Geschenk für die Menschheit in die Milchstraße zu bringen.
    Die silbrig schimmernden Winzlinge waren zur Reglosigkeit erstarrt, aber auf Abruf bereit. Sie warteten nur auf Symbionten, denen sie im Austausch gegen deren Körpersäfte gesteigerte Intelligenz bieten konnten. Mit Hilfe der Spoodies konnte die Menschheit einen ungeahnten Aufschwung nehmen ...
    Unwillkürlich war ich auf den Behälter geklettert und streckte nun meinen Arm den Spoodies entgegen. Sie regten sich. Ich griff tiefer, berührte einen von ihnen.
    Er erwachte augenblicklich zu quirligem Leben, strampelte sich mit seinen vier Beinpaaren frei und kletterte meinen Finger hoch. Ich sah lächelnd zu, wie er flink meinen vermummten Arm hinauf krabbelte und über die Schulterpartie zu meinem Helmkranz wanderte, hinter diesem verschwand und dann meinen Hals empor hinters Ohr kroch. Es verursachte ein angenehmes Kribbeln.
    Der Spoodie fand geschickt sein Ziel, als empfinge er die Gehirnimpulse seines potentiellen Symbionten. Er bahnte sich seinen Weg durchs Haar, um sich an einer bestimmten Stelle einzunisten - unter der Kopfhaut, in direktem Kontakt mit dem Gehirn seines Trägers.
    Aber so weit wollte ich es nicht kommen lassen. Ich wollte nur einen Versuch machen, um zu testen, ob diese Spoodies auch intakt waren - funktionierten, konnte man auch sagen. Je nachdem, ob man sie als Organismen mit mikromechanischen Zusätzen oder als Mikromaschinen mit einer organischen Komponente sah. Jedenfalls waren sie Halborganismen.
    Ich griff hinter
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