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105 - Atoll des Schreckens

105 - Atoll des Schreckens

Titel: 105 - Atoll des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Vorkommnisse   auf   Tureia   waren Untersuchungen
angestellt worden, die typisch waren für die Methoden der PSA.
    Besondere
Ereignisse aus jüngster und fernerer Vergangenheit waren unter die Lupe
genommen worden. Dabei hatte sich herausgestellt, daß vor rund fünf Jahren in
der Umgebung der Tuamotu-Inseln eine Forschergruppe verschwunden war, die mit
einem atomgetriebenen   Unterseeboot   die   zerklüftete vulkanische   Inselwelt   unterhalb   des Meeresspiegels genau untersuchen wollte.
Die Discovery war mit amerikanischer Hilfe auf einer Tokioter Werft gebaut worden. Wissenschaftler aus
Japan, Amerika, England, Frankreich und Deutschland hatten den Auftrag gehabt,
die Entstehungsgeschichte der Inselwelt zu rekonstruieren.
    War
damals schon etwas passiert, was man nicht richtig erkannt hatte?
    Fachleute
hatten von einer Explosion unter Wasser gesprochen. Böse Zungen behaupteten,
das Schiff sei mitsamt der Mannschaft atomisiert worden. Doch eine solche
Möglichkeit wiesen die Experten weit von sich. Genaues fand niemand heraus. Die Discovery und die zehn Mann starke Besatzung blieben verschwunden.
    Eine
rätselhafte Angelegenheit. Ebenso wie das Verschwinden von sieben jungen
blonden Frauen in diesem Gebiet. Hatte das eine mit dem anderen zu tun, auch
wenn so viel Zeit zwischen den Vorfällen lag?
    Die
großen Computer der PSA schlossen eine solche Möglichkeit nicht aus.
    Aber
wie hing es zusammen?
    Larry
und Morna hatten den Auftrag, dies zu untersuchen.
    Etwas
mußte geschehen. Die rätselhafte Todesschwadron nicht zu vergessen, die auch
eine Rolle spielen mußte, und über die man nur etwas läuten gehört hatte, ohne
zu ahnen, wer oder was dahintersteckte.
     
    ●
     
    Zeitgleich,
als Morna Ulbrandson und Larry Brent New York bereits zehn Stunden hinter sich
hatten, tauchte im Gebäude der Pariser Sûreté ein Mann auf, den alle hier
kannten: Kommissar a. D. Jean Bourmant. Bis vor fünf Jahren war er Leiter der
Abteilung Ungeklärte Verbrechen .
    Wegen
einer Zuckererkrankung war er früher in den Ruhestand versetzt worden. Aber
seitdem war er fast täglich Gast im Kommissariat, wenn er nicht in den
Tuilerien spazierenging oder auf irgendeinem Platz in der Stadt Tauben
fütterte.
    Jean
Bourmant war fünfundsechzig, schien in den letzten Jahren kaum gealtert und war
der schnauzbärtige Spaßmacher geblieben - auch die Krankheit hatte ihn nicht
unterkriegen können.
    Mit
seinem Nachfolger, Kommissar Dijoll, verband ihn mehr als Kollegialität.
Zwischen ihnen war im Laufe der Jahre eine feste Freundschaft entstanden.
    „Na,
alter Fuchs“, begrüßte Dijoll seinen Gast, der mit Spazierstock und
Knickerbockern das altgewohnte Bild bot. Auch die obligate Pfeife steckte
zwischen seinen Zähnen. Sie war meistens erloschen.
    „Alter
Fuchs“ hatten sie ihn immer genannt, weil er eine Spürnase für ganz bestimmte
Situationen gehabt hatte. Ein Mann wie Jean Bourmant war selten, instinktiv
spürte er etwas, hatte eine Antenne für gewisse Dinge und gab spontan einem solchen
Gefühl nach.
    Für
ungeklärte Verbrechen war er der richtige Kopf gewesen. Dijoll mußte ein wenig
neidisch auf die Statistik zurückblicken, die eindeutig aussagte, daß Jean
Bourmant zur Zeit seines Wirkens erfolgreicher gewesen war als er.
    Beide
Männer plauderten über vergangene Zeiten. Dijoll wußte genau, daß sein Freund
nur gekommen war, weil er etwas Bestimmtes auf dem Herzen hatte.
    „Du
guckst heute wieder so schlitzäugig“, meinte er. „Fuchs, was für ein Attentat
hast du auf mich vor?“
    Jean
Bourmant nahm die Pfeife aus dem Mund. „Hast du die Zeitungen in den letzten
drei Tagen gelesen?“
    „Hab
ich. Die Politik in der Welt ist saumäßig, die Inflation geht weiter, und trotz
aller Proteste unternehmen wir auch weiterhin Atombombenversuche.“
    „Davon
rede ich nicht. Ich bin Kriminalist. Politik interessiert mich nur, wenn sie
mit einem Verbrechen zu tun hat. Heute meine ich die Entführungsgeschichte von
Professor Maron.“
    Dijoll
atmete hörbar durch. Wie kam sein Freund ausgerechnet jetzt auf diese
Angelegenheit zu sprechen?
    „Professor
Maron erinnert mich automatisch an einen anderen Wissenschaftler, der vor
zwanzig Jahren auf die gleiche ungewöhnliche Weise von der Bildfläche
verschwunden ist: Armand Roussy.“
    Das
war auch so ein Lieblingskind des pensionierten Kommissars.
    Alle
Kollegen, mit denen er eng zusammengearbeitet hatte, wußten, daß er den Fall
Armand Roussy sehr aufmerksam verfolgt

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