Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
105 - Atoll des Schreckens

105 - Atoll des Schreckens

Titel: 105 - Atoll des Schreckens
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
los.
    Die
beiden anderen reagierten sofort.
    Einer
warf sich auf Doreen, als gelte es, sie im Sturm zu erobern und keine Zeit zu
verlieren. Doreen hatte einige Kurse Jiu-Jitsu und Karate absolviert. Die
Kenntnisse kamen ihr zugute. Einer der Männer lief genau in ihre Faust. Es
knackte häßlich, als sie den Kiefer traf.
    Der
Dritte wollte sie zur anderen Seite herumreißen, doch sie gab ihrem Körper
einen kurzen Schnick, und der Eingeborene machte einen Salto rückwärts. Die
drei lagen am Boden. Doreens Handtasche schnappte auf. Sie zog die Waffe
hervor. Jetzt wollte sie es genau wissen.
    Seit
dem heimtückischen Angriff waren keine zehn Sekunden vergangen.
    Da
krachte es auch schon.
    Kuamo
sorgte für den Abschluß. Mit dem Ruderblatt schlug er hart und unerbittlich zu.
Doreen Haskins wurde seitlich am Kopf getroffen und hatte das Gefühl, als hätte
ein Pferdehuf nach ihr getreten.
    Sie
taumelte und stürzte in den weichen, warmen Sand. Drei Gestalten beugten sich
über sie und zerrten sie in die Tatape .
    Dort
lag alles bereit. Wortlos griff Kuamo nach einem schmutzigen Tuch, das er um
Doreens Mund band. Dicke Taue wurden um ihre Hände und Füße geschlungen, so daß
sie zu einem unbeweglichen Paket zusammengeschnürt wurde.
    „Mach
deine Sache gut, Kuamo“, sagte der größte der drei Verschwörer, dessen Augen
sich in ständiger Bewegung befanden.
    Kuamo
nickte. Das Boot tauchte unter seinen kräftigen Ruderschlägen in die Dunkelheit
ein - auf dem Wege zu dem geheimnisvollen Atoll, das keinen Namen hatte.
     
    ●
     
    Doreen
hörte das Plätschern der Wellen und träumte, in einer Bucht zu liegen, wo das Wasser
ihre Füße umspülte.
    Eine
Bucht… Wasser… ein Traum…?
    Ihre
Augenlider zuckten. Plötzlich riß sie sie auf.
    Um
sie herum herrschte finstere Nacht. Etwas drückte gegen Doreens Rücken. Sie
bemerkte, daß sie nicht lag, sondern stand. Sie war an einen in den Boden
gerammten Pfahl gefesselt. Der Boden unter ihren Füßen war hart. Schlagartig
begriff sie die Situation, in der sie sich befand. Sie war auf dem namenlosen
Atoll - einem winzigen Vulkankegel, bewachsen mit Korallenbauten. Das Meer
umspülte ihre Füße inmitten des Pazifischen Ozeans, abgeschnitten von der
Umwelt. Man hatte sie entführt wie die anderen. Obwohl sie wußte, was ihr
drohte, hatte sie sich überlisten lassen.
    Sie
hörte außer dem Plätschern der Wellen am Korallenstrand und dem Gurgeln des
Wassers in den Ritzen und Mulden ein leises, schabendes Geräusch und versuchte,
den Kopf so weit wie möglich zu drehen, aber der dicke Pfosten schränkte ihr
Blickfeld ein.
    Sie
sah einen dunklen Körper davonhuschen.
    „Kuamo!“
schrie sie. „Warum tust du das?“
    Sie
erhielt keine Antwort.
    Aus
den Augenwinkeln heraus sah sie, wie das Boot ablegte.
    Kuamo
ließ sie gefesselt und allein zurück. Unruhe und Angst steigerten sich zur
Panik. Doreen riß an ihren Fesseln und gab bald ermattet und niedergeschlagen
auf. Ihr Körper glühte, und ihr Herz schlug rasend. Der Geruch von Salzwasser
und Fisch hüllte sie ein. Der scharfe Tanggeruch wurde stärker.
    Aus
den Wellen zu ihren Füßen schob sich etwas Dunkles, Längliches heran. Doreens
Augen weiteten sich. Ein Berg aus Seetang quoll über die Korallenbank. Dieser
unförmige, dunkelgrüne, übelriechende Berg wurde nicht angeschwemmt. Er lebte,
bewegte sich aus eigener Kraft, und richtete sich auf.
     
    ●
     
    Ein
Seetangwesen tauchte auf, dann ein zweites und drittes.
    Der
Fischgestank um Doreen wurde unerträglich.
    Die
grünen Gestalten waren mannsgroß und hatten in etwa menschliche Form, wenn man
auch keine Gliedmaßen oder Sinnesorgane ausmachen konnte. Sie schleiften sich
auf die Gefesselte zu, die in panischer Angst ihre Fesseln zu sprengen versuchte.
Wild warf sie den Kopf hin und her. Ihre blonden Haare flogen in ihr
totenbleiches, verschwitztes Gesicht.
    Die
schleimigen, übelriechenden Meeresbewohner trugen lange, dichte Umhänge aus
schmierigen Tangfäden, in denen kleine Muscheln wie Schmarotzer hockten.
    Doreens
Körper verkrampfte sich, als sie die Fäden auf ihrer Haut zu spüren bekam. Ein
ätzender Schmerz breitete sich aus.
    Sie
konnte nichts unternehmen, mußte alles über sich ergehen lassen.
    Die
nach Fisch stinkenden Meeresmonster umringten sie. Ihre Fesseln fielen. Von
zahllosen Tangfäden eingehüllt wurde sie über das Atoll gezogen.
    Doreen
schlug um sich. Ihre Hände verschwanden in der schwammigen Pflanzenmasse ihrer
lautlosen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher