Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
104a - Die Braut der Bestie

104a - Die Braut der Bestie

Titel: 104a - Die Braut der Bestie
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
die Riesenechse ihre Beute zerquetscht, hätte nicht die Katastrophe ihren unheilvollen Fortgang genommen.
    Das Erdreich wackelte. Donnerschlage begleiteten die furchtbaren Stöße, die das Land auseinanderzureißen drohten. Der heiße Wind schlug in einen Sturm um, und aus den schwarzen Wolken prasselte kochender Regen auf die Senke und ihr Umland nieder.
    Brüllend nahmen die Tiere Reißaus. Die Pflanzen vermochten sich nicht zu retten. Spalten klafften im Erdboden und nahmen das feuchte Dickicht in sich auf. Die Reste des Waldes, die noch nicht von den sich plötzlich auftuenden Schluchten verschlungen worden waren, wurden von der kriechenden Lava vertilgt, verbrannt darunter begraben.
    Eine Spalte öffnete sich unter den Hinterläufen des Großechsenweibchens. Von einem Moment auf den anderen sackte es metertief ab. Vor Entsetzen heulte es auf und ließ dabei das kleine Schuppenmonster los. Dieses fiel zu Boden, überschlug sich, rappelte sich flink wieder auf und hetzte davon. Aus den Augenwinkeln sah es noch, wie die Sauriermutter gänzlich in der Schlucht verschwand. Aufsteigende Dämpfe und ihr gräßliches Geheul kündeten davon, welches Schicksal sie gefunden hatte.
    Das kleine Monster verfolgte auch noch, wie ihre beiden restlichen Eier aus dem Nest rollten. Sie gerieten in einen zähflüssigen Lavastrom und zerplatzten. Eine Weile zappelten die Jungen noch in der siedenden Masse, dann verendeten auch sie.
    Mit berstenden Geräuschen schlängelte sich eine aufbrechende Erdspalte von rechts auf das Schuppenmonster zu. Es rannte und schrie, schrie nach seiner Mutter, die den Hilferuf niemals vernehmen konnte, weil sie längst umgebracht und verschlungen worden war. Doch in seiner namenlosen Angst wußte das Monster nur sie anzuflehen.
    Mit knapper Not entging es dem aufklaffenden Schlund. Vor, neben und hinter ihm jagten Tiere aller Spezies in panischer Flucht davon, aber ihr Ausbruch war sinnlos. Es existierte keine Insel im tosenden Meer der Verdammnis, kein Garten Eden, in den sie sich retten konnten.
    Zwischen den schwarzen Wolkentürmen war der Himmel glutrot. Rot und kochend waren auch die dicken Tropfen, die als Niederschlag zu Boden stürzten, die kleineren Kreaturen vernichteten und den großen Brandmale in die Panzer trieben. Die Vulkane spuckten Lavafontänen aus, und zusätzlich quollen immer breitere Ströme pulsierender flüssiger Erde aus ihren Mäulern. Die überlebenden Geschöpfe flüchteten zum Rand der Senke. Aber dort erwarteten sie neue Eruptionen, jäh aufspringende Spalten, Lavagüsse, glucksende Schlammkrater mit kochendem Inhalt.
    Das Erdbeben wurde von einer es überbietenden Erscheinung abgelöst; eine gigantische Wellenbewegung durchlief die Kontinente, kulminierte in einem dröhnenden, feurigen, alles vernichtenden Höhepunkt.
    Während die ihm vertraute Umgebung versank, wurde das kleine Schuppenmonster von dem heißen Wind ergriffen und davongetragen.

    Die vierköpfige Crew war über die Wendeltreppe in der Kabine der Boeing 747 in das gut acht Meter über dem Rollfeld gelegene Flugdeck geklettert. Im Cockpit nahm sie nun Platz: Flugkapitän Sumitomo Shoji vorn links, rechts neben ihm Co-Pilot Toshio Okamoto und hinter ihnen Flugingenieur Makoto Ichikawa sowie der Funker Yasuhiro Ariyoshi. Ichikawas Sitz war verschiebbar, so daß er mal nach rechts auf das große Instrumentenbrett, mal nach vorn auf die Hebel und Kontrollgeräte der Piloten blicken konnte. Außerdem ließ sich der FI-Sitz um etwa einen Meter nach vorn verschieben - elektrisch wie bei einem besonders aufwendigen Auto.
    Der Cockpit-Check umfaßte 56 Punkte. Shoji las sie von der Liste ab, die anderen drei gaben die entsprechenden Antworten.
    „Benzinhahn?"
    „Geöffnet."
    „Treibstoffmenge in den Tanks?"
    „65 Tonnen."
    Co-Pilot Okamoto wandte sich per Funk an den Kontrollturm und bat um Erlaubnis, die Triebwerke des Jumbo-Jets anlassen zu dürfen. Die Checkliste fürs Anlassen umfaßte neun Punkte und war rasch erledigt. Dann zündeten nacheinander die vier gewaltigen Pratt-and-WhitneyTurbinen, von denen jede einzelne dreimal so schubstark war wie ein Starfighter-Triebwerk.
    Der Koloß setzte sich in Bewegung, verließ das Rollfeld, gelangte über Nebenpisten auf die Startbahn 15 des Internationalen Flughafens von Osaka und schwenkte auf Startkurs ein. Weitere Minuten verstrichen. Okamoto holte die Erlaubnis zum Abheben ein.
    Beim Start saß Flugingenieur Makoto Ichikawa schließlich dicht hinter den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher