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104a - Die Braut der Bestie

104a - Die Braut der Bestie

Titel: 104a - Die Braut der Bestie
Autoren: Dämonenkiller
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schlug wild in seinem widerwärtigen schuppigen Leib. So schnell es konnte, hetzte es in den Stollen zurück. Vollkommene Dunkelheit umfing es. Das Brüllen und Heulen der Alten war hinter ihm, doch es fühlte sich sicher.
    Die Erde vibrierte. Immer mehr Massen gerieten in Bewegung, die Kreaturen schrien gellend vor Panik und traten die Flucht an. Eine Verschiebung der Dimension kündigte sich drohend an. Mit einem berstenden Laut klaffte die Stollendecke über dem kleinen Monster auseinander. Das Saurierweibchen stieß ein triumphierendes Röhren aus.

    Osaka, Anfang Mai.
    Der internationale Flughafen lag nicht sehr weit von der durch die Abwässer der vielen Fabriken total verschmutzten Osaka-Bai entfernt, nämlich zwischen den Trabantenstädtchen Amagasaki und Nischinomija, südwestlich unterhalb des Rokkozan-Berges. Die Nacht war klar. Tausende von Lichtern glitzerten am Ufer der Bucht. Ohne Verzögerungen konnte der Flugbetrieb auf dem Airport abgewickelt werden. Unter ohrenbetäubendem Dröhnen und Fauchen hoben sich die Jets der verschiedenen Luftfahrtsgesellschaften von den Betonpisten ab, während sich die zuckenden Positionslichter eintreffender Maschinen scheinbar langsam durch die Einflugschneise bewegten und auf die Landebahnen niedersenkten.
    Das hübsche Mädchen hinter dem Ticketschalter der JAPAN AIR LINES stellte einen Flugschein für JAL 2115aus-Non-StopOsaka San Francisco, planmäßiger Abflug 22.45 Uhr, Boeing 747 - und zwar auf den Namen Unga Triihaer. Sie studierte die Eintragungen in seinem Reisepaß, schrieb die Daten ab. Es handelte sich um einen isländischen Paß, und sie hatte keinen Anlaß, an seiner Echtheit zu zweifeln oder sonst irgendwelche argwöhnischen Überlegungen über den Besitzer des Passes anzustellen.
    Ein breites männliches Gesicht war auf dem Paßfoto abgebildet. Sie schaute auf und lächelte das lebende Ebenbild an. „Mr. Triihaer, mit dem Ticket gehen Sie bitte rechtzeitig zum Abfertigungsschalter und lassen sich die Bordkarte aushändigen."
    Er nickte.
    Mr. Triihaer war ein hünenhafter Mann mit bronzefarbenem Gesicht. Er sah sehr gut aus und sprach fast akzentfreies Englisch.
    „Vielen Dank", erwiderte er, zahlte, nahm Paß und Ticket entgegen und musterte sie noch einmal ziemlich ungeniert. Danach wandte er sich ab und spazierte durch die Halle zu den Flugsteigen. Unga, der Diener des Dämonenkillers, näherte sich den Gates und hielt aufmerksam Ausschau. Er nahm einen Imbiß in einer nahegelegenen Snackbar, suchte dann den Abfertigungsschalter auf und ließ sich gleich die Bordkarte geben. Gepäck hatte er nicht aufzugeben. Er trug lediglich eine Tasche bei sich, in der er unter anderem das von Dorian Hunter geschmiedete Samuraischwert und seinen aus einem echten Tierknochen gearbeiteten Kommandostab verstaut hatte.
    Der Flug nach San Francisco wurde aufgerufen. Etwas widerstrebend begab er sich zur Paßkontrolle und ließ sich in den Warteraum durchschleusen. Bisher hatte er weder von dem Schwarzen Samurai noch von dessen unfreiwilligen Helfern etwas entdeckt. Wo mochten sie stecken?
    Er hatte ganz genau verfolgt, wie sie im Flughafengebäude verschwunden waren. Zu übersehen waren sie beileibe nicht; sie erregten sogar eher einiges Aufsehen. Tomotada, der Samurai mit der Maske, reiste wegen seines auffälligen Aufzuges in einem Sarg und wurde von vier von ihm beeinflußten Männern begleitet. Unga hatte unbemerkt recherchieren können, daß einer der vier Männer am JAL-Schalter Tickets nach San Francisco gelöst hatte. Die Maschine, die um 22.45 Uhr starten würde, war ein Jumbo-Set. Schleunigst hatte sich der Cro Magnon ebenfalls um einen Platz in dem Flugzeug bemüht.
    Und das habe ich nun davon, dachte er jetzt verbittert. Als er das Ticket gekauft hatte, waren sie ihm entwischt. Verdrossen stand er an der dem Rollfeld zugekehrten Wand des Warteraums. Er verschränkte die Arme und verfolgte durch die riesige Fensterfront, wie der Düsenriese heranrollte und beladen wurde, zunächst mit Collico-Kisten, dann mit Koffern und anderen Gepäckstücken.
    In Osaka hatte Tomotada den Schnellzug verlassen, und während Coco, Hideyoshi Hojo und Abi Flindt nach Tsuwano weitergereist waren, hatte Unga die Verfolgung des Unheimlichen aufgenommen. Unga überlegte kurz, wie es den Freunden wohl inzwischen ergangen war und wo sie jetzt steckten, dann kehrte er zu seinem quälendsten Gedanken zurück: wohin waren der Schwarze Samurai und seine vier Begleiter verschwunden?
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