Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
104a - Die Braut der Bestie

104a - Die Braut der Bestie

Titel: 104a - Die Braut der Bestie
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
gelang, die volle geschlechtliche Reife zu erlangen und ein Weibchen zu begatten, dort war ein Sieg erlangt worden.
    Auf dem trockenen, heißen Land, im Dickicht, in den Sümpfen und in den Gewässern gab es kleinere Formen des Lebens, die sich durch Teilung vermehrten, millionenfach, doch die Chance, zu wachsen und sich selbst zu teilen, war ungleich geringer. Größere Wirbeltiere verschluckten die primitiven Ein- und Mehrzeller in ganzen Schwärmen, um dann selbst wieder gefressen zu werden. Das Dasein wurde durch fortwährendes Jagen und Gejagtwerden bestimmt.
    Unheilvolles Licht flimmerte über der Landschaft. Dichter schoben sich die Wolken zusammen. Die Feuermäuler der Vulkane würgten heftigere, breitere Ströme Lava heraus, und Donnergrollen wurde unterschwellig vom heißen Wind über die Landschaft getragen. Drückende Schwüle lastete über dem Kontinent.
    Das kleine Monster mit dem Schuppenleib äugte in die Senke hinab und stand eine Weile unschlüssig da. Eine dunkle Ahnung stieg in ihm auf, doch es wußte sie nicht genauer zu definieren. Irgend etwas nahte, etwas Fürchterliches, Einschneidendes.
    Das Monster hatte das dringende Bedürfnis, noch so viel Nahrung wie möglich in sich hineinzustopfen. Es war eine Art Torschlußpanik. So wagte es sich ganz gegen seine Gewohnheit aus dem Dickicht heraus und kroch in die Senke hinab. Ein paar kleinere Echsen wichen vor ihm aus. Dann aber mußte es sich selbst in Sicherheit bringen. Der ausladende Schatten eines Flugsauriers war über ihm. Mit knapper Not entwischte das Monster in eine Höhle.
    Der Flugsaurier stieß ihm nach, warf ein paar Felsbrocken vor dem Grotteneingang zur Seite, schnaubte, steckte seinen langen harten Schnabel mit den vielen spitzen Zähnen herein.
    Das Schuppenmonster biß ihm in die Nase, daß er brüllte. Sofort darauf wich das Monster in einen an die Höhle angrenzenden Stollen aus.
    Der Saurier schnappte wütend um sich, aber tiefer in den Gang konnte er seinen Schnabel nicht schieben.
    Keuchend geriet das kleine Monster wieder an die glühende Erdoberfläche und blickte sich um. Zwischen rundum aufgetürmten Quadern lagen Äste, Zweigwerk und faulig riechendes Laub. Etwa in der Mitte zeichneten sich die Konturen dreier großer Eier ab. Und nicht weit davon entfernt kämpfte ein erbostes Großechsenweibchen mit einem Tyrannosaurus.
    Mit vor Gier geweiteten Augen verfolgte das kleine Monster, wie eines der Eier ein emsiges Eigenleben entwickelte. Risse zeigten sich in seiner Schale. Es knackte laut, und schließlich bröckelten ganze Teile ab. Ein Junges streckte seine feuchte Schnauze in die heiße Luft hinaus und wackelte tolpatschig mit dem häßlichen Schädel.
    Nichts hielt das kleine Monster noch in seiner Deckung. Es nutzte die Gelegenheit. Der Kampf zwischen den beiden Riesenechsen dauerte an, fand seinen blutigen Höhepunkt. Flink verließ das kleine Schuppenmonster sein Stollenloch, bewegte sich auf den Jungsaurier zu und richtete sich neben ihm auf.
    Das Junge war zu unerfahren. Es fehlte die Alte, die ihm die Gefahren der Umwelt lehrte. Es blinzelte seinen Gegner neugierig an und unternahm nichts, um sich seinem Zugriff zu entziehen. Der Rachen schwang auf, näherte sich, schnappte wieder zu und trennte den Schädel von dem noch zarten Körper ab.
    Rasch, bevor die Alte es bemerkte, zerrte das Schuppenmonster das Junge aus dem Eischalenrest hervor und vertilgte es. Dann machte es sich daran, das zweite Ei aufzubrechen.
    Fast hatte es ein Loch in die harte Kalkfläche getrieben, als sich urplötzlich der Himmel verdunkelte und der Untergrund zu beben begann. Das Donnergrollen nahm zu, riß nicht mehr ab. Die Lava deckte die Gewässer zu, verbreitete unheimliches Licht und noch mehr Hitze.
    Im rötlich flackernden Schein brachte das Großechsenweibchen dem Tyranosaurus den tödlichen Biß bei. Sie zerfetzte seinen Leib und wandte sich dann von der blutigen, noch zuckenden Masse ab, um besorgt zu ihren Eiern zurückzueilen.
    In diesem Augenblick erspähte sie das kleine, gefräßige Monster. Es stand noch aufrecht vor dem zweiten Ei. Angst stieg in seinem Innern auf. Einen wehmütigen Augenblick lang entsann es sich der Zeit, in der es selbst just aus einem ähnlichen Ei gekrochen war und, von seiner Mutter behütet, die ersten tapsigen Kriechversuche unternommen hatte.
    Das Brüllen der Alten riß ihn in die Gegenwart zurück. Es wandte den Schädel um und sah sie herüberkommen. Seine Angst verdoppelte sich. Sein Herz
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher