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104a - Die Braut der Bestie

104a - Die Braut der Bestie

Titel: 104a - Die Braut der Bestie
Autoren: Dämonenkiller
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die Saat des toten Monsters in ihren Gehirnen. Sie sind unrettbar verloren, denn die Brut wird sie innerlich auffressen wie Bianca Dillon. Das ist die bittere Wahrheit. Vielleicht züchtet Tomotada die Bestier sogar noch, um sie für Olivaro großzuziehen."
    „Olivaro?"
    „Er ist ein mächtiger Dämon. Unser Feind. Komm, wir ziehen uns in, Cockpit zurück. Unten können wir doch nichts ausrichten."
    Wenig später schnallte sich Toshio Okamoto auf seinem Sitz fest, checkte alle erforderlichen Instrumente durch und fand, daß die Maschine fast startbereit war.
    „Ich zünde die Triebwerke, dann schmelzen die Schneewehen weg", sagte er.
    Doch plötzlich wurde der Jumbo-Jet von einem sanften Ruck erfaßt. Unga hielt sich fest, blickte aus einem der Fenster und verfolgte, wie die finstere Landschaft unter ihnen zurückblieb.
    „Wir haben bereits abgehoben, Toshio!"
    „Das ist unmöglich allein mein Verdienst", gab dieser verdattert zurück.
    Unga ließ sich auf den Sitz des Flugingenieurs fallen. Er grübelte noch über die Ursache der unerwartenden Wende nach, da leuchtete auf dem Instrumentenbrett des Funkers der Radarschirm auf. Ein grünlich-weißes Antlitz erschien - das Abbild des Januskopfes. Geisterhaft schwebte Olivaros Stimme plötzlich über ihnen.
    „Du verkennst mich, Cro Magnon", sagte der Dämon. „Was ich unternehme, ist nicht gegen die Interessen des Hermes Trismegistos gerichtet."
    Unga zog zornig die Brauen zusammen. „Lüge! Du hast viele Menschen auf den Gewissen, Verfluchter. Und schon allein deshalb wird sich die Wut des Dreimalgrößten gegen dich richten."
    „Nein. Hör zu! Es war nicht beabsichtigt, daß so viele Menschen ihr Leben lassen."
    „Jetzt machst du dich lächerlich, Dämon. Du bist ein schlechter Schwindler. Ich durchschaue dich." Das maskenhafte strenge Antlitz auf dem Radarschirm verzog sich zu einer Grimasse, glättete sich jedoch sofort wieder. Unga bekam den Eindruck, daß Olivaro mit äußerster Beherrschung sprach, um nicht ausfallend zu werden.
    „Du mußt mir glauben. Ich kämpfe gegen eine Macht, die auch Hermes Trismegistos' Feind ist. Warum arbeiten wir nicht zusammen, Cro Magnon?"
    Unga schwieg. Er konnte sich nicht festlegen, wollte es auch nicht.
    „Im Moment kann ich nur eines sagen", erwiderte er. „Ich bin bereit, mit dem Schwarzen Samurai einen Waffenstillstand einzugehen - wenn du, Dämon, die vier Frauen rettest, die die Brut des Monsters aus dem Eis in ihren Gehirnen tragen."
    „Ich werde die Kreaturen töten."
    „Ohne den Frauen zu schaden."
    „Das ist unmöglich."
    „Du lügst wieder!"
    Olivaro hob die Stimme. „Sei doch vernünftig! Die vier sind bereits innerlich zerfressen. Ich kann ihnen nicht mehr helfen, kann höchstens noch durch meine Magie Untote aus ihnen machen. Ist das in deinem Interesse?"
    „Nein", gab Unga bitter zurück.
    Die Erscheinung auf dem Radarschirm verschwand.
    Aus dem unteren Bereich des Jets ertönten gurgelnde Schreie.
    Toshio Okamoto drehte sich betroffen um und blickte Unga an. Dieser konnte nur resigniert die Schultern heben und wieder senken.
    „Das waren die vier bedauernswerten Frauen, Toshio. Wir konnten nichts mehr für sie tun."
    „Und die anderen dreißig?"
    „Tomotada wird sie nicht töten. Das Monster ist vernichtet, die Brut ebenfalls. Es wird zu keinen neuen Verpflanzungen kommen."
    „Und wir setzen unseren Geisterflug fort?"
    „So ist es."
    Unga verstummte. Er war immer noch zu allem entschlossen, doch in seinem Geist herrschte Verwirrung. Was sollte er unternehmen? Er hätte gern einen Rat vom Dämonenkiller eingeholt, doch der war zu weit entfernt. Und aus eigenem Antrieb wollte sich Unga nicht mit Olivaro verbünden.
    So beschloß er, zunächst einmal das Kommende abzuwarten. Irgendwann, so sagte er sich, bietet sich eine Chance.
    Wer war der mysteriöse Gegner?
    Luguri? Bis jetzt hatte noch nichts darauf hingedeutet. Für den Cro Magnon blieben all diese Fragen unbeantwortet.
    Unga war in dem Flugzeug von Dorian Hunter, der für alle Welt als tot galt, abgeschnitten. Und - genau betrachtet - lag sein Schicksal sogar in Olivaros Hand.
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