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104a - Die Braut der Bestie

104a - Die Braut der Bestie

Titel: 104a - Die Braut der Bestie
Autoren: Dämonenkiller
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den Beinen halten. Wir dürfen die Frauen nicht einfach dem Samurai und den Besessenen überlassen. Es wäre ein Verbrechen. Darum schlage ich vor, wir teilen uns. Wer mit mir gehen will, soll sich melden. Ich starte eine Art Expedition, um zu erkunden, wie sich Tomotada weiter verhält. Die anderen bleiben hier und richten das Camp vollständig ein."
    „Ich komme mit", sagte Clacker.
    „Ich auch", sagte der eine Steward.
    Der andere schloß sich sofort an.
    „Selbstverständlich bin ich mit von der Partie!" rief Toshio Okamoto aus.
    Der Cro Magnon schüttelte den Kopf. „Sie nicht."
    Der Co-Pilot erhob sich. „Hören Sie mal gut zu, ich bin nicht schlimmer verwundet als Sie, Mister. Außerdem könnte ich wertvolle Tips liefern, wenn wir uns an der Maschine befinden. Bitte, schließen Sie mich nicht aus!"
    „Die Türen des Jumbos sind wieder dicht verrammelt", sagte Clacker.
    „Falls wir es schaffen, hochzuklettern, was meinst du, wie kriegen wir die Luken auf?"
    „Ich wüßte einen Weg", erwiderte Okamoto.
    „Gut. Einverstanden." Unga wandte sich an Sutton. „Wir gehen ins Freie und suchen dort noch ein paar Freiwillige zusammen. Du, Alan, solltest hierbleiben, denn im Lager wird ein verantwortungsbewußter Mann gebraucht. Du kannst organisieren. Sorge dafür, daß Feuer entfacht werden, daß sich die Leute wärmen und wenigstens einen Imbiß zu sich nehmen!"
    „Aber ich…"
    „Unga hat recht", fiel Clacker ein. „Es ist kein mangelnder Mut, wenn du hier die Stellung hältst. Es ist einfach notwendig."
    Nach einiger Diskussion sah Sutton ein, daß die Argumente der anderen den Nagel auf den Kopf trafen. Er blieb.
    Unga und seine neugewonnenen Freunde begaben sich nach draußen. Eisiger Wind schlug ihnen entgegen. Schneeflocken trieben in ihre Gesichter. Sie schlugen die Kragen der Windjacken hoch, die sie dem Notgepäck entnommen hatten. Noch ein paar Beherzte gesellten sich zu ihnen, dann brachen sie zu Fuß in Richtung Boeing 747 auf.

    Es war eine Gruppe von insgesamt zwanzig Männern, die sich einen Weg durch das Schneegestöber bahnte. Unga und Burt Clacker führten den Trupp an. Jeder Mann trug jeweils eine unbenutzte Brandfackel, eine Signalpistole, einen Eispickel oder ein anderes als Waffe zu verwendendes Gerät bei sich. Unga bedauerte, in der Maschine keine Wechselsprechapparate vom Typ Walkie-talkie gefunden zu haben. So konnten sie mit Alan Sutton und den anderen im Camp zurückgebliebenen Männern leider keine Verbindung halten.
    Der Schneesturm nahm zu.
    Sie arbeiteten sich bis an eine Bresche im Eis heran und stiegen sie mühsam und geduckt empor. Auf diese Weise gelangten sie auf eine Ebene. Burt Clacker hatte einen handlichen Kompaß wie eine Armbanduhr um sein Handgelenk gebunden. Er gab die Marschroute an. Gebückt, von der schneidenden Kälte gepeinigt, strebten sie zielstrebig auf einen Hang zu, der an die weitläufige Fläche anschloß, Noch waren nirgends die Konturen der großen Maschine zu erkennen.
    „Sie steht oberhalb des Hanges!" rief Clacker dem Cro Magnon schließlich zu.
    „In Ordnung. Verhalten wir uns lieber ruhig. Der Samurai könnte uns sonst hören."
    Der Wind pfiff so laut, daß der Ex-Legionär Mühe hatte, die Worte des Hünen zu verstehen.
    Der Hang erwies sich als echtes Hindernis. Unga rutschte aus und glitt bis an den Fuß des Hanges zurück. Einigen anderen, darunter den beiden Stewards, deren Namen Nasone und Koijone lauteten, erging es ebenso. Nur Clacker, der über das beste Schuhwerk verfügte, schaffte den Aufstieg. Er schob sich ein Stück am glatten Hang empor, lachte und streckte den Begleitern eine große Hand entgegen. Mann für Mann ließen sie sich hinaufhelfen.
    Einige Zeit später erhob sich vor ihnen der Schattenriß des Jumbo-Jets wie ein urweltlicher Koloß. Schnee hatte ihn bereits bis über die Fahrwerke hinaus zugedeckt. Mit einigem Geschick konnte man über die Schneeverwehungen bis auf die Tragflächen turnen.
    Unga erteilte dem Spähtrupp einen Wink. Sie ließen sich auf die Bäuche nieder und krochen.
    Nach einer Weile war es Clacker, der sie auf eine Entdeckung aufmerksam machte. Höchstens fünfzig Meter von der Maschine entfernt ragte ein glitzernder Hügel auf, und davor hockte eine schwarze Gestalt.
    „Tomotada", flüsterte Unga.
    Sie schlichen sich heran. Hinter Schneewehen und Eisblöcken verborgen, beobachteten sie das Tun des unheimlichen Gesellen. Er kauerte wie in Trance, hob bisweilen die Arme, stieß dumpfe,
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