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1046 - Terra im Schußfeld

Titel: 1046 - Terra im Schußfeld
Autoren: Unbekannt
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Handlungsweise der Teleporter auch erscheinen mochte, sie gingen kein großes Risiko dabei ein. Bei Gefahr konnten sie spurlos verschwinden, solange die Weiche nicht arbeitete. Außerdem war der Saal nicht etwa hell erleuchtet, sondern nur von einem diffusen Dämmerlicht erfüllt.
    Kannst du erfahren, was der Bursche auf dem Podium da von sich gibt? dachte Ras.
    Gucky schüttelte weder den Kopf noch nickte er. Er ließ sich in seiner Konzentration nicht stören, denn die Antwort auf die Frage von Ras hätte er selbst gern gewußt.
    Immerhin konnte er feststellen, daß der Redner, den kein Zwischenruf zu stören schien, einige optimistisch gefärbte Emotionsimpulse abstrahlte, während er sprach, und damit auch die bei ihm vorhandene Depression leicht überlagerte.
    Depression war offensichtlich die Grundbasis des sawpanischen Denkvorgangs.
    Das mußte einen Grund haben! Aber welchen?
    Reglos wartete Ras. Wenn sich einer der Sawpanen auch nur halb umdrehte, mußte er die fremden Eindringlinge sofort bemerken. Was würde er tun und was würde geschehen?
    Ras wurde immer mulmiger zumute. Plötzlich erschien es ihm gar nicht mehr so günstig, hier und jetzt eine Kontaktaufnahme zu versuchen. Zu leicht konnte eine Panik unter den Sawpanen entstehen und alles verderben. Hinzu kam, daß in diesem Saal fast die gesamte Besatzung des Schiffes versammelt sein mußte, also auch jene Mannschaften, die - was den Zweck der Kontaktaufnahme betraf - bedeutungslos waren.
    Wir sollten in der Kommandozentrale warten, dachte er intensiv.
    Die Tatsache, daß Gucky, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, durch sein Nicken zustimmte, verriet nur allzu deutlich, daß er ähnliche Überlegungen angestellt hatte. So vorsichtig, wie sie den Saal betreten hatten, verließen sie ihn auch wieder. Niemand bemerkte sie.
    Auf dem Gang erst atmeten sie auf.
    „Kommandozentrale ist richtig, wir hätten eher darauf kommen sollen", sagte Gucky.
    „Dort finden wir die wichtigen Personen. Dort, der Lift! Wir müssen hoch zum ‚Kopf’."
    Die rechteckige Platte brachte sie ein Stück höher, dann führte ein Gang mit leichter Steigung weiter in Richtung „Schnabel". Er endete in einem halbrunden Raum, der durch keine Tür abgetrennt war.
    Die Kommandozentrale!
    Es konnte kein Zweifel daran bestehen, das „Gehirn" des Vogelschiffs war auch gleichzeitig die Kommandozentrale. Dort, wo bei einem richtigen Vogel die Augen saßen, fielen zwei runde Sichtluken auf, die einen freien Blick in den Raum gewährten. Die golden schimmernde Zeitweiche, noch immer inaktiv, schwebte links in einiger Entfernung.
    Sie hatten Zeit, sich in aller Ruhe umzusehen und die Kontrollanlagen zu mustern, denn außer ihnen hielt sich niemand in der Zentrale auf. Durch die Luken konnten sie sogar einige der kleinen Beiboote erkennen, die von den anderen Schiffen kamen und auf das „ihre" zustrebten.
    „Wir haben Glück, Gucky. Ich glaube, wir sind in das Flaggschiff der Erbauer geraten.
    Auch nehme ich an, daß die Weiche erst dann wieder ihre Tätigkeit aufnimmt, wenn hier die Versammlung beendet ist. Es scheint also wirklich Probleme zu geben."
    „Nur gut", meinte Gucky und grinste ein wenig gezwungen, „daß die Probleme nicht auftraten, als wir in der anderen Dimension unterwegs waren. Das hätte verflucht schief gehen können."
    Die Kontrollen und Instrumentenkonsolen waren fremdartig, ihre Funktionen nur zu erraten. Hebel oder Schalter gab es keine, nur runde Knöpfe, die in Sockeln verankert waren. Jede noch so seltsam geformte Hand oder Klaue, jede Tentakelform konnte diese Knöpfe eindrücken und so die Kontrollen bedienen. Bei der Vielfalt der Rüstungen der Sawpanen, von denen manche sogar an riesige Vögel erinnerten - ähnlich wie ihre Schiffe -, war das wohl auch angebracht.
    „Wie lange wird es noch dauern?" fragte Ras.
    Gucky ließ sich in einem Gegenstand nieder, der an einen Sessel erinnerte.
    „Keine Ahnung, aber solange hier niemand auftaucht, passiert garantiert nichts. Wir können in Ruhe warten."
    „Und Rhodan und die anderen? Hast du Kontakt?"
    „Ich will versuchen, einen herzustellen ..."
     
    *
     
    „Nun?" erkundigte sich Rhodan, als Fellmer Lloyd ihm Zeichen gab.
    „Sie sind im Führungsschiff der Erbauer, der Sawpanen, wie er sie nennt. Es gab wahrscheinlich Schwierigkeiten mit der Weiche, denn es findet eine Beratung statt."
    „Schwierigkeiten?" bezweifelte Waringer die Vermutung des Mausbibers. „Ich halte es für wahrscheinlicher, daß
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