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1046 - Terra im Schußfeld

Titel: 1046 - Terra im Schußfeld
Autoren: Unbekannt
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übrig.
    „Ein wenig erinnert mich das alles an unseren Transitionsantrieb seligen Angedenkens", meinte Ras nach einem ersten Überblick. „Ihre Spur durch den Hyperraum ließe sich also gut verfolgen."
    „Das wird eines Tages auch vielleicht nötig sein, es ist also gut, daß wir uns darum kümmerten. Außerdem habe ich vom Wrack aus nichts von einer Bewaffnung bemerken können. Gehen wir eine Etage tiefer."
    Im unteren Teil des Rumpfes entdeckten sie mehrere Hangars, in denen Beiboote auf Startschienen standen. Sie unterschieden sich in ihrer Form nicht vom Mutterschiff, waren aber natürlich erheblich kleiner. Ob sie ebenfalls einen Transitionsantrieb besaßen, ließ sich nicht mehr feststellen, denn einer der Sawpanen betrat den Hangar, in dem sie sich gerade aufhielten. Eins der Beiboote bot Deckung. Aufmerksam beobachteten sie das Wesen in der seltsamen Rüstung.
    Der Fremde war nur anderthalb Meter groß, und zum erstenmal tauchte in Ras die Vermutung auf, daß die Größe ihrer Rüstungen sich nicht auf die darin steckende Gestalt bezog, sondern vielmehr auf den Rang, den sie innehatte. Als Gucky den entsprechenden Gedankenimpuls von Ras auffing, wandte er sich ihm zu und tippte sich mehrmals gegen die Stirn. Das ihm eine solche Theorie nicht gefiel, war nur allzu verständlich, schließlich war der Mausbiber nur etwa einen Meter groß.
    Der Sawpane schien zum Hangarpersonal zu gehören. Schwankend und ungeschickt bewegte er sich auf eins der Beiboote zu und verschwand in seinem Innern.
    Wahrscheinlich führte er irgendwelche Arbeiten durch, oder er inspizierte es nur.
    „Schnappen wir uns den?" fragte Ras leise.
    Gucky schüttelte den Kopf.
    „So einen unbedeutenden? Hat wenig Sinn. Der weiß vielleicht nicht einmal, warum er überhaupt hier ist. Komm, wir ziehen hier ab."
    Diesmal teleportierten sie durch die ganze Länge des Schiffes bis dicht an den Kopf des Riesenvogels heran. Sie materialisierten im kurzen „Hals".
    Gucky zog Ras in eine Nische, obwohl niemand zu sehen war.
    „Jetzt sind ihre Gedankenimpulse intensiver, aber deshalb nicht verständlicher. Einige Emotionen überlagern die allgemeine Bedrückung. Merkwürdigerweise sind sie zum Teil gegensätzlicher Natur. So empfange ich Genugtuung und Enttäuschung zu gleichen Teilen. Beides muß sich auf die Arbeit der Weiche beziehen, soweit ich das erraten kann.
    Man scheint also nicht restlos zufrieden zu sein."
    „Vielleicht haben wir eine Störung verursacht."
    „Nein, kaum. Vergiß nicht, daß die anderen Weichen auch Lebewesen ansaugten und zu den Handelskontoren schickten. Organische Materie beeinflußt demnach die Arbeit einer Zeitweiche nicht. Es muß etwas anderes sein, das hier die Sawpanen beunruhigt."
    „Technische Mängel?"
    „Vielleicht. Schließlich hat bisher keine der Weichen reibungslos funktioniert, zumindest haben sie ihre Tätigkeit nicht eingestellt, nachdem sie ihren Zweck erfüllt hatten."
    „Sollten wir nicht bald versuchen, Kontakt zu den Sawpanen aufzunehmen? Nachher ist es eventuell zu spät."
    Gucky stimmte dem Vorschlag zu.
    Die Versammlung fand - nach Guckys Anpeilung - in jenem Teil des Schiffes statt, wo der „Hals" in den „Kopf" überging, knapp fünfzig Meter von ihrem augenblicklichen Standort entfernt. Um nichts von ihren Fähigkeiten frühzeitig zu verraten, bewegten sie sich wie normale Lebewesen ihrem Ziel entgegen, wobei sie einige Korridore und einen Lift benutzen mußten, der nicht auf dem Prinzip der Antigravfelder beruhte.
    Jetzt, dicht vor dem Ziel, hörten sie auch zum erstenmal die Stimmen der Sawpanen.
    Sie standen vor einer Tür, die nur angelehnt war. Vorsichtig spähte Ras durch den schmalen Spalt und winkte Gucky zu.
    „Sieh dir das an!" flüsterte er.
    Was sie erblickten, war in der Tat erstaunlich.
    Es mußten an die vierhundert Sawpanen sein, die sich in dem gut hundert Meter langen und fünfzig Meter breiten Saal versammelt hatten. Sitzgelegenheiten gab es nicht, die Wesen in ihren unterschiedlichen Rüstungen standen ohne erkennbare Ordnung auf ihren Plätzen. Lediglich ein fast drei Meter großer Sawpane stand erhöht auf einer Art Podium und schien eine Ansprache zu halten, bei der er ständig durch Zwischenrufe unterbrochen wurde.
    Niemand achtete auf die Tür im Rücken der Zuhörer.
    Ras überlegte nicht lange. Lautlos huschte er in den Saal und nahm neben der Tür Aufstellung. Gucky folgte ihm sofort und zog die Tür hinter sich wieder zu.
    So frech und unvorsichtig die
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