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1039 - Die Stimme der Bruderschaft

Titel: 1039 - Die Stimme der Bruderschaft
Autoren: Unbekannt
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Schutzgarde auf den Fersen folge.
    „Keine Zeit mehr für einen sicheren Schuß", hörte er einen der Kranen schreien.
    „Nehmt die Bomben!"
    Nikkam sah einen der Attentäter ausholen und einen Gegenstand durch das zerschmetterte Fenster schleudern. In diesem Augenblick war er heran. Er warf sich nach vorne, schlang dem Bombenwerfer die Arme um die Beine und zog ihn zu sich herab.
    Er war zu spät gekommen. Von unten dröhnte der Donner einer Explosion und machte das mächtige Rohr des Triumphbogens zittern.
    „Nichts wie weg hier", hörte er jemand rufen. „Gebt dem Kerl eins über den Kopf!"
    Nikkam warf sich zur Seite. Er wollte sich in die Höhe stemmen. Ein mörderischer Schlag traf ihn auf den Schädel.
    Im nächsten Augenblick war nichts mehr.
     
    14.
     
    Sie gingen Wege, auf die sie noch nie den Fuß gesetzt hatten - durch hell erleuchtete Korridore und durch finstere Gänge, in denen die beiden Roboter, die hinter ihnen herschritten, ihre Lampen einschalteten. Sie marschierten Rampen hinauf und Rollsteigschrägen hinunter, glitten durch Antigravschächte und stiegen über primitive Leitern. Die Roboter ließen sie keine Sekunde aus den Augen.
    Scoutie war klar, daß sie mit Absicht in die Irre geführt wurden. Sie sollten später nicht mehr in der Lage sein, sich an den Weg zu erinnern. Anhand der Richtung, die die Roboter ursprünglich eingeschlagen hatten, schloß sie, daß sie sich im walzenförmigen Teil des Spoodie-Schiffs befanden - jenem Abschnitt, der einst den Mittelteil der SOL gebildet hatte, als das Schiff noch über zwei kugelförmige Zellen verfügte.
    Irgendwo in diesem Mittelteil, soviel wußte sie von Tanwalzen, befand sich SENECA, die Hyperinpotronik, die sich zusammen mit Surfa Mallagan zum Herrn des Spoodie-Schiffs aufzuschwingen drohte. Die Schilderung der mächtigen Maschine und des Raumes, in dem sie untergebracht war, klang abenteuerlich, und selbst Tanwalzen wußte nicht, was daran wahr und was Legende war, weil er SENECA noch nie aus der Nähe gesehen hatte. Sollten sie dorthin gebracht werden?
    Scoutie war sich ihrer Hilflosigkeit deutlich bewußt. Sie suchte verzweifelt nach Ideen, wie sie Surfo überzeugen konnte, daß er sich auf dem falschen Weg, auf dem Weg des Unrechts befand. Es war ihr klar, daß sie nur bei Surfo hoffen konnte, einen Erfolg zu erzielen. SENECA würde sich auf keinen Fall überreden lassen. Aber was sollte sie dem Freund gegenüber vorbringen? Sie war sicher, daß er unter dem Einfluß posthypnotischer Befehle handelte, die ihm die Bruderschaft ins Bewußtsein gebrannt hatte. Was waren ihre Worte gegen die Macht der Hypnose?
    Sie spürte eine Hand auf der Schulter.
    „Wartet hier!" schnarrte die Stimme eines der beiden Roboter.
    Scoutie sah auf. Sie war mit ihren Gedanken so beschäftigt gewesen, daß sie auf die Umgebung kaum noch geachtet hatte. Der breite Korridor, durch den sie während der letzten fünf Minuten geschritten waren, endete hier vor einem schweren Schott aus rötlich leuchtendem Stahl. Die beiden Schottflügel teilten sich und glitten beiseite. Einer der beiden Roboter trat durch die Öffnung, die sich sofort wieder schloß. Innerhalb dieser wenigen Sekunden erkannte Scoutie, daß der Gang sich auf der anderen Seite weitete. Gleichzeitig wurde der Boden leicht abschüssig und neigte sich zu einer großen, runden Halle hinab. In der Halle herrschte rege Betriebsamkeit, aber Einzelheiten hatte Scoutie nicht erkennen können.
    Es vergingen mehrere Minuten, ehe der Roboter zurückkehrte. Scoutie war erstaunt, zu sehen, daß es inzwischen jenseits des Schottes finster geworden war.
    „Geht geradeaus!" befahl der Robot. „Es ist nicht völlig dunkel dort drinnen. Eure Augen werden sich gewöhnen. Geht, bis euch Halt geboten wird."
    Ein Schauder lief Scoutie über den Rücken, als sie unentschlossen in die Finsternis starrte. Es war, als warte dort unten etwas Ungeheuerliches, Monströses auf sie. Sie lauschte nach Geräuschen, die ihr verraten sollten, was da drunten lauerte, aber die Dunkelheit gab keinen Laut von sich. Zum ersten Mal verließ sie der Mut. Sie duldete es, daß Brether Faddon sich an ihr vorbei drängte und durch das Schott trat. Sie folgte ihm auf dem Fuß. Sie durfte ihn nicht verlieren.
    Sie waren kaum drei Schritte gegangen, da schlossen sich die beiden Flügel des Schottes mit dumpfem, unheilvollem Klang. Scoutie hatte Brether die Hand auf die Schulter gelegt. Er bewegte sich mit kleinen, vorsichtigen Schritten und
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