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1039 - Die Stimme der Bruderschaft

Titel: 1039 - Die Stimme der Bruderschaft
Autoren: Unbekannt
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schwächer und waren schließlich nicht mehr zu registrieren. Die Tür hatte sich inzwischen wieder geschlossen. Arzyria ließ eine weitere Minute verstreichen; dann richtete sie sich auf.
    „Los! Wir sehen uns das da drüben an."
     
    *
     
    Auf den ersten Blick unterschied sich die kleine Wohnung nicht von dem Quartier, in dem Arzyria mit ihren Spähern auf der Lauer gelegen hatte. Die Räume waren kahl, die Luft stickig und feucht, die Klimaanlage außer Betrieb. Das einzige, was funktionierte, war die Beleuchtung. Arzyria öffnete eine Reihe von Türen und fand hinter einer davon einen privaten Antigravschacht, der aus dem Appartement unmittelbar zu einem unterirdischen Haltepunkt der Magnetbahn führte, wie die Beschriftung der Plattform auswies.
    Das machte sie stutzig. Privataufzüge dieser Art gab es in Mietwohnungen selten, aber sie erinnerte sich jetzt, daß sie einen ähnlichen Fund schon einmal gemacht hatte.
    Das war damals gewesen, als sie mit ihren Leuten zum ersten und bisher einzigen Mal in eine der Unterkünfte eingedrungen war, die Vornesch für seine heimlichen Verabredungen verwendete. Sie hatte dem Schacht keine besondere Beachtung geschenkt, sich nur im stillen darüber gewundert, wer es wohl so eilig haben mochte, daß er willens war, für diesen Vorzug 100 Talden mehr an Monatsmiete zu zahlen.
    Sie wandte sich an einen ihrer Begleiter.
    „Ich habe eine Aufgabe für dich. Nimm dir die Liste aller Treffpunkte vor, die Vornesch bisher benützt hat, und finde heraus, ob sie alle einen solchen Schacht besitzen. Beeil dich. Ich brauche die Information so rasch wie möglich."
    Zwei weitere Leute postierte sie an der Tür des Schachtes und beauftragte sie, die Antigrav-Plattform nicht aus dem Auge zu lassen.
    „Ich nehme an, daß sie in Kürze benützt werden wird", sagte sie. „Jemand kommt von unten herauf. Laßt ihn gewähren und nehmt ihn fest, sobald er durch die Tür tritt."
    Ihr Verdacht hatte inzwischen konkrete Gestalt angenommen. Sie machte sich Vorwürfe, weil sie bisher aus lauter Vorsicht darauf verzichtet hatte, Vorneschs geheime Treffpunkte zu inspizieren. Ein Bild hatte sich in ihrem Bewußtsein geformt, und als sie den hintersten, an die Peripherie der Pyramide grenzenden Raum der kleinen Wohnung betrat, fand sie ihre Vermutung bestätigt.
    Das Hypnosegerät war von modernster Bauart und mußte ein Vermögen gekostet haben. Die kleine Schaltkonsole war noch warm, war also noch bis vor kurzem in Betrieb gewesen. Vorneschs Besucher hatte auf einem bettähnlichen Gestell gelegen.
    Es war zusammenklappbar - von der Art, wie es von Ausflüglern verwendet wurde.
    Es war alles hier, was Vornesch gebraucht hatte, um einen unbescholtenen Bürger von Kran in ein willfähriges Werkzeug zu verwandeln. Jetzt war es noch hier. In ein paar Minuten wäre es verschwunden, wenn sie nicht eingegriffen hätte. Damals, als sie zum ersten Mal den Ort inspizierte, an dem Vornesch sich mit einem seiner Opfer getroffen hatte, hatte sie eine volle Stunde verstreichen lassen, nachdem Vornesch gegangen war - um nur keine Aufmerksamkeit zu erregen. In dieser Stunde war das Beweismaterial verschwunden.
    Gu muß davon erfahren, schoß es ihr durch den Sinn. Sie kannte Vorneschs Vorhaben noch immer nicht, aber es bestand die Möglichkeit, daß Gu sich in Gefahr befand.
    Sie wandte sich um, als sie hinter sich polternde Geräusche hörte. Sie kehrte in den vorderen Teil der Wohnung zurück und kam gerade noch zurecht, um zu sehen, wie ihre beiden Posten einen Prodheimer-Fenken überwältigten. Ein zweiter Blaupelz lag gefesselt am Boden.
    „Die Platte verschwand plötzlich nach unten", erklärte einer der Posten. „Als sie wieder auftauchte, standen diese zwei Kerle darauf."
    „Haben sie irgend etwas zu sagen?" fragte Arzyria.
    „Sie sollten hier verschiedene Geräte abholen. Es gefiel ihnen nicht, wie wir mit ihnen umsprangen."
    „Wohin solltet ihr die Geräte bringen?" Die Frage war an die beiden Gefangenen gerichtet. Als sie nicht antworteten, fügte Arzyria bitter hinzu: „Vielleicht seid ihr eher bereit, der Schutzgarde Auskunft zu geben."
    Der Krane kehrte zurück, den sie vor einer Viertelstunde losgeschickt hatte, um Informationen zu beschaffen.
    „Du hattest recht", sagte er. „Alle Verstecke, die Vornesch bisher benützt hat, sind mit privaten Antigravschächten ausgestattet. Zum Teil führen sie ins Magnetbahnsystem hinab, zum Teil in unterirdische Abstellräume..."
    Arzyria winkte ab. „Das
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