Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1038 - Der Verräter von Kran

Titel: 1038 - Der Verräter von Kran
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dort in den Kabinen der Herzöge.
    Behebt zuerst die wichtigen Schäden an der Energieversorgung - unsere Schiffe werden in den nächsten Stunden zurückkommen."
    Sie machte eine Pause, holte keuchend Luft und fuhr fort: „Dann versucht, die Verwüstungen in den Kabinen der Herzöge zu beseitigen. Wo sind Ciryak und Shere Tak?"
    Schritt um Schritt kehrten die Ruhe und der normale Dienstablauf mit seinen vielen Problemen wieder ins Nest zurück. Die Gruppierungen und die Parteien, die sich unter der Besatzung für oder gegen den einen oder anderen Herzog gebildet hatten, lösten sich auf.
    Der Selbstmord hatte die Besatzungsmitglieder geschockt; an ein solches Ende schien keiner gedacht zu haben.
    Ein Tart, der im Eingang der Zentrale auftauchte, beantwortete in kehligen Lauten die letzte Frage der Kommandantin.
    „Shere Tak bringt den Körper hierher. Er suchte noch einen Behälter für den Körper."
    „Und Ciryak?"
    „Er holt Carnuum ab. Sie müssen jeden Moment hier sein."
    Aljaka nickte. Auf ihren Kontrollinstrumenten sah sie, daß die Funkzentrale, von den Speichern des Nestcomputers unterstützt, einen Bericht an das Orakel gab. Die Stimmen in der Zentrale schienen Herzog Carnuum geweckt zu haben. Knurrend und hustend richtete sich der schlanke, riesige Krane auf.
    „Wie bin ich hierher ... gekommen?" bellte er und schwankte hin und her. „Ich habe mich... versteckt."
    „Die Lysker haben dich gefunden und hierher gebracht", gab die Kommandantin zurück.
    Sie wünschte sich nichts anderes, als daß die Herzöge abfliegen und die Ablösung eintreffen würde.
    „Warum hier? In der Zentrale?"
    Die Kommandantin wuchtete sich aus dem Sitz hoch und blieb vor der Liege stehen. Mit vor Müdigkeit brennenden Augen starrte sie den weißbepelzten Kranen an. Schließlich stieß sie hervor: „Zapelrow hat sich umgebracht. Er ist der Verräter."
    Die Reaktion Herzog Carnuums war merkwürdig. Aljaka erfaßte nicht alles, weil ihr Schädel vom Schmerz der Übermüdung förmlich dröhnte. Zuerst hob Carnuum beide Pranken, als wolle er sich vor der Strahlung innerhalb der Zentrale schützen, vor welcher auch immer. Dann schloß er die Augen und stieß einen langgezogenen, seufzenden Laut aus. Es war, als verlasse eine gewaltige Spannung, die sich in den letzten Tagen aufgebaut hatte, den Körper. Der Herzog taumelte vor Erschöpfung, als er aufstand. Seine Kleidung war hoffnungslos ruiniert, seine Mähne klebte schweißfeucht am Schädel, so daß die Umrisse des Spoodies sich scharf abgrenzten. Der schneeweiße Pelz war an einigen Stellen versengt, an anderen schmutzig. Die silberne Schicht auf dem leichten Raumanzug war zerknittert, abgeschürft und stumpf. Er stützte sich unsicher auf die Kante des Pultes und formte langsam Wort für Wort.
    „Zapelrow? War er es? Ich kann es noch immer nicht glauben. Hat er sich erschossen?
    Vergiftet?"
    „Zu Tode gestürzt", antwortete Shere Tak, der unbemerkt hereingekommen war. Er stellte den Tagebuch-Recorder auf Aljakas Pult und betätigte die Schalter.
    Noch einmal wiederholte die krächzende, bellende Stimme des Toten das Geständnis.
    Erschüttert sagte Herzog Carnuum: „Dann sind nur noch wir beide übrig. Gu und ich."
    „So ist es", fauchte der Tart. „Dort kommt Herzog Gu."
    Der Krane und hinter ihm Mitglieder des tartischen Suchkommandos traten ein. Dahinter schob sich der Zweite Überprüf er in den Raum. Er schien Herzog Gu bereits berichtet zu haben, daß der dritte Krane des Triumvirats sich das Leben genommen hatte.
    „Unsere Schiffe haben gemeldet, daß das Spoodie-Schiff sich im Anflug auf Kran befindet", sagte die Kommandantin. „Ein Grund, aus dem heraus das Orakel wohl den Verräter gesucht oder beschuldigt hat."
    Die Herzöge starrten einander an. Jeder wollte die Geste der Begrüßung ausführen, aber die Pranke zuckte zurück, noch ehe die Bewegung halbwegs angefangen hatte. Die Kranen waren noch nicht wieder in der Lage, sich vorurteilsfrei zu begegnen. Vermutlich würden sie niemals wieder zu ihrer alten und bewährten Partnerschaft oder Freundschaft zurückfinden können. Ciryak hielt sich im dunkleren Hintergrund der Zentrale auf und hielt sich irgendwo fest.
    Es gab keine Gelegenheit mehr, sich zu besinnen, auch die Herzöge kamen nicht dazu, etwas zu sagen oder sich zu entscheiden, ob Feindschaft oder Friede zwischen ihnen zu herrschen hatte.
    Der große Bildschirm, der nur der Wiedergabe von Orakelbefehlen diente, schaltete sich selbsttätig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher