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1038 - Der Verräter von Kran

Titel: 1038 - Der Verräter von Kran
Autoren: Unbekannt
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Verkleidung, klirrte auf den Boden oder prallte von einem Träger ab. Mit einem Satz brachte sich der Überprüfer hinter einem bankartigen Pult in Sicherheit.
    „Hör auf!" schrie er. „Du machst es nur noch schlimmer!"
    „Zurück! Weg mit dir! Laß mich in Ruhe!" bellte Zapelrow mit überkippender, hysterischer Stimme.
    Ein weiteres Geschoß pfiff durch die Dunkelheit heran, schlug hell klirrend auf die Abdeckung und prallte gegen Ciryaks Arm. Ein stechender Schmerz fuhr durch Nerven und Muskeln. Ciryaks Geduldsfaden riß, für einen Augenblick verlor er seine Beherrschung. Er zielte auf den kaum sichtbaren Reflex über sich. Dort zeichnete sich ein winziger Lichtschimmer auf einem wirbelnden Metallstück ab.
    Dann drückte er den Auslöser der Waffe.
    Als der heulende Glutstrahl die tödliche Waffe verließ, wußte Ciryak, daß er einen verhängnisvollen Fehler gemacht hatte. Sein Finger zuckte zurück. Die Energie schlug in das Geländer der Rampe ein. Lange Lichtbögen zuckten entlang des Metalls. In dem Licht der aufzüngelnden Funken. sah Ciryak den Herzog.
    Zapelrow stand mit erhobenen Armen da. Sein rechter Arm fuhr herunter, und ein langer Spezialschlüssel wurde wie ein Speer durch die Luft geschleudert. Die Augen des Kranen waren weit aufgerissen und schienen im Knistern der Blitze und Funken zu flackern. Die Haltung Zapelrows drückte gleichermaßen totale Erschöpfung wie rasende, unkontrollierte Wut aus.
    Mit einem Satz sprang der Herzog vom Geländer zurück. Der Überprüfer schob die Waffe in die Hülle zurück. Erleichterung durchfuhr ihn, aber er mußte seinen Auftrag dennoch zu Ende bringen. Weniger hastig zog er die kleinere Betäubungswaffe und stellte den Projektor auf größere Streuung ein.
    „Hör auf!" schrie er und fühlte den Schmerz durch seine Schultern toben. „Du machst es nur noch schlimmer!"
    „Verschwinde!" tobte der Herzog und bückte sich. Nur undeutlich sah Ciryak, von den Funken noch geblendet, die Bewegung, in der Zapelrow wieder hochkam, abermals ein Stück Metall in der Pranke.
    Der junge Krane huschte nach rechts. Das Geschoß schlug dort ein, wo er noch vor einer Sekunde gekauert hatte. Mit einem weiteren Satz erreichte er die Treppe und stürmte sie aufwärts. In seiner Pranke befand sich der entsicherte Lähmstrahler. Als er die obersten Stufen erreicht hatte, sah er den Herzog deutlicher. Der Krane befand sich keine zwanzig Meter von ihm entfernt und schleuderte gerade wieder einen länglichen Gegenstand nach dem vermeintlichen Angreifer.
    Noch während das Stahlstück mit nachhallendem Klirren und Krachen aufschlug und sich Herzog Zapelrow nach einem neuen Wurfgegenstand bückte, sah er den Überprüfer.
    Ohne zu zögern, riß er einen doppelt armlangen Stahlgegenstand aus einer länglichen Kiste, schwenkte ihn hoch über dem Kopf und griff Ciryak an.
    „Hör auf!" bellte Ciryak und zielte.
    Die wuchtige Gestalt des Herzogs ließ sich durch den Schrei nicht aufhalten. Mit einem überraschend weiten Satz und in einer Geschwindigkeit, die Ciryak dem massigen Körper niemals zugetraut hatte, sprang er über die Werkzeugkiste und zielte mit der Stange nach dem Kopf des Jüngeren.
    Halb aus Zorn, halb aus angstvoller Verwirrung feuerte Ciryak.
    Die Waffe spie einen fast unsichtbaren Strahl aus. Die Ladung traf den Körper des Herzogs vom Kopf bis zu den Hüften. Aus den gelähmten Fingern rutschte die Waffe und zischte durch die Dunkelheit davon. Sie prallte schwer gegen die Wand und polterte dann Stufe um Stufe in Ciryaks Rücken hinunter.
    Der Herzog versuchte zu schreien, stolperte und fiel. Seine Hüften schlugen gegen das Geländer. Dann kippte der Körper nach vorn, die langen Arme ruderten haltlos durch die Luft. Der Körper überschlug sich in der Luft und schlug mit einem trockenen Knacken etwa fünfzehn Meter tiefer auf den Hallenboden.
    Ciryak erstarrte.
    „Nein ...", stotterte er. „Der Herzog ... ich habe ihn umgebracht..."
    Nur ganz langsam begriff er, was hier geschehen war. Durch seine unmittelbare Schuld war der Herzog umgekommen, obwohl er nichts gestanden hatte. Ciryak war entsetzt und stand sekundenlang unter dem Schock einander widersprechender Erkenntnisse.
    Längsam und mit mechanischen Bewegungen kletterte er die Treppe wieder hinunter. Aus seiner Kehle kam ein langes, flaches Stöhnen. Er fand den Lichtschalter und aktivierte eine Batterie von Tiefstrahlern. Genau über dem Körper des Herzogs stach der Lichtkegel herunter. Zögernd kam
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