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Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Fay - Das Vermaechtnis des Blutes

Titel: Fay - Das Vermaechtnis des Blutes
Autoren: T. J. Hudspeth
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1) Im Krankenhaus
    „Sie steht noch unter Schock…..“
    „Es ist ein Wunder, dass sie kaum Verletzungen davon getragen und diesen Unfall auch noch überlebt hat!
Wenn man bedenkt, dass das Auto ein einziger Blechhaufen war, stand ihr wohl mehr als ein Schutzengel zur Seite!“
    „Die Rettungskräfte rätseln noch immer darüber, wie sie es aus dem Frack geschafft haben könnte.“
    „Armes Ding. Sie sieht so blass und zerbrechlich aus.
Wie sie es wohl verkraften wird, jetzt wo sie alleine ist?“
    „Ihr Puls ist normal. Sie wird aufwachen, wenn sie so weit ist“
    Die scheinbar schlafende Patientin vernahm die besorgten Stimmen, ahnte jedoch nicht was deren Worte zu bedeuten hatten.
    Einzig der seltsame Schmerz der ihren Körper durchzuckte, von dem sie nicht wusste woher dieser stammte, lenkte sie von dem seichten Gerede der beiden Frauen ab. Sämtliche Knochen taten ihr weh, als ob man sie durch den Fleischwolf gedreht hatte. Sie versuchte ihre Augen zu öffnen, doch es gelang ihr nicht. Selbst Arme und Beine vermochte sie nicht zu bewegen. An Sprechen war gar nicht erst zu denken, denn ihre Stimme schien ebenfalls versagt zu haben. Ihre Kehle war so rau und trocken, sodass beim ersten Zungenschlag dieselbige unschön am Gaumen haften blieb und ein unangenehmes Kratzen verursachte.

    Der Teenager konnte spüren, dass etwas nicht stimmte. An der Härte der Matratze konnte sie schlussfolgern, dass sie nicht in ihrem eigenen weichen Bett lag. Selbst der Geruch war ihr fremd. Dank der viel zu leichten Zudecke war ihr die Kälte so sehr in die Knochen gefahren, dass sie fröstelte. Jedoch fehlte es ihr an jeglicher Kraft sich irgendwie bemerkbar zu machen. Doch egal wie sehr sie sich anstrengte, ihr Körper wollte einfach nicht auf die Befehle ihres Geistes hören.
    Unter ihren Fingerspitzen ertastete sie den rauen Stoff eines Lakens.
    Aufgrund der äußeren Gegebenheiten und ihres körperlichen Missbefinden konnte sie folgendes Urteil bilden: sie musste sich in Schwierigkeiten gebracht haben, denn anders waren die wenigen Fakten die sie in ihrem handlungsunfähigen Zustand zusammen tragen konnte, nicht zu erklären gewesen. Weder wusste sie was ihr zugestoßen war, noch konnte sie erraten wo sie sich befand. Und von ihren Eltern fehlte ebenfalls jede Spur.

    Das Mädchen war kurz davor gewesen des Rätsels Lösung vorerst auf sich beruhen zu lassen. Zumindest solange bis sie wieder bei Kräften war, doch dann wehte ihr ein leichter Luftzug den Duft von Desinfektionsmittel und Latexhandschuhen in die Nase. Eine Duftmischung die sie schon einmal gerochen hatte. Es war der typische Krankenhausgeruch der sich ihr eingeprägt hatte. Sie erkannte die eigentümliche Duftmischung von einem Vorfall, der bis in ihrer Kindheit zurück lag.
    Denn als sie als kleines Kind Fahrradfahren gelernt hatte, war sie dabei einmal so ungünstig gestürzt, dass sie sich beim Aufprall den Unterarm gebrochen hatte. Jener Unfall verschaffte ihr damals einen Kurzaufenthalt im Krankenhaus. Ein einschneidendes Erlebnis das sich bis heute in ihren Gehirnwindungen eingeprägt hatte. Daher war ihr auch der medizinische Geruch, der in Krankenhäusern nun mal in der Luft lag, bekannt.

    Von diesem Moment an begann sie sich Sorgen zu machen. Angestrengt durchforstete sie ihre letzten Erinnerungen die sie hatte, bevor sie sich in diesem unbeweglichen und schmerzvollen Zustand widerfand.
    Verschwommene Bruchstücke blitzten auf. Das Gesicht ihres Vaters und das ihrer Mutter. Kindheitserinnerungen von Spieleabenden. Jedoch lagen diese schon so lange zurück, dass sie alles andere als aktuell waren. Darunter befand sich allerdings nichts was ihr dabei hätte weiter helfen können sich ihre momentane Situation zu erklären. Krampfhaft versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen, kam jedoch auf keinen grünen Zweig. Die Schmerzen die sie hatte mussten zumindest der Grund für ihren Krankenhausaufenthalt gewesen sein. Was der Auslöser dafür sein konnte war ihr hingegen schleierhaft. Unfreiwillig gefangen in vier weißen und anonymen Wänden die jedes Ereignis wie stumme Zeugen hinnahmen.
    *****

    Zwei Krankenschwestern betraten zwischenzeitlich erneut das Zimmer, um nach ihrer Patientin zu sehen. Eine legte die Hand auf die Stirn des Mädchens.
    „Fieber hat sie keines mehr, doch sie scheint etwas unterkühlt zu sein. Ich drehe das Thermostat hoch, damit es im Zimmer etwas wärmer wird.“

    „Was für eine tragische Geschichte. Jetzt ist sie gerade erst
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