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1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

Titel: 1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod
Autoren: Jason Dark
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anzusehen. Seine Augen leuchteten, er selbst konnte kaum ruhig sitzen und platzte beinahe vor Neugierde, die Nachricht endlich loszuwerden. Mit einer Papierserviette wischte er die Lippen sauber, spülte den Rest der Mahlzeit mit Wasser hinab und nickte Johnny zu.
    »Was war das denn für ein Typ?«
    »Der heißt Pete Carella.«
    »Kenne ich nicht.«
    »Glaube ich dir gern. Er lebt auch nicht hier auf dem Platz oder nebenan. Der wohnt hier in Whitestone.«
    »Und weiter?«
    »Gespannt?«
    Johnny hob die Schultern. »Ich wußte bis heute nicht, daß du auf tolle Typen stehst.«
    »Hör auf, so meine ich das nicht.« Der Erklärung folgte ein unwillkürliches Kopfschütteln. »Das ist ganz anders als du denkst. Er ist so um die Dreißig und saß am Ufer.«
    »Was hat er denn gemacht? Die Grashalme gezählt?«
    »Nein, gedacht.«
    Simon hatte die Antwort mit ernster Stimme gegeben, dennoch mußte Johnny lachen. »Gedacht?« prustete er.
    »Finde ich stark. Möchte ich auch mal. Am Ufer sitzen und denken.«
    »Ist gar nicht so einfach. Zumindest nicht für dich.«
    »He, was soll das?«
    »Vergiß es. Jedenfalls hatte ich in seiner Nähe angelegt und eine Pause eingeschoben. Dann sind wir ins Gespräch gekommen. Was soll ich sagen? Wir haben über alles mögliche geredet.«
    »Über was denn?«
    »Na ja, über die Schule, die Zukunft, über das Leben, die Menschen…«
    »Über den Mars!«
    »Nein, über den nicht.«
    »Der ist doch gerade aktuell.«
    Simon ging nicht auf Johnnys Bemerkung ein. Er blickte ihn nur mit seltsam verdrehten Augen an und gab dann zu: »Ja, irgendwo hast du schon recht. Aber nur indirekt. Der Mars ist eine fremde Welt, und wir haben über fremde Welten gesprochen. Aber nicht über Planeten, wenn du verstehst, Johnny.«
    »Nein, leider nicht.«
    »Über andere Welten, die nicht sichtbar sind. Über fremde Dimensionen. Über Reiche, die im Verborgenen liegen. Das genau ist es gewesen, und das hat mich fasziniert.«
    »Was meinte der denn für Reiche?«
    Simon Rogers beugte sich vor. »Willst du das genau wissen?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Atlantis.«
    »Ach!«
    Als Johnny nichts mehr hinzufügte, sprach Simon weiter. »Ja, du hast richtig gehört. Wir haben über Atlantis gesprochen, und Pete kannte sich gut aus.«
    »Gibt es das denn?«
    »Und ob. Pete wußte Bescheid. Er redete aber nicht nur davon. Auch über andere Reiche oder Dimensionen. Er sprach von mächtigen Herrschern, die dort leben. Dämonen, und er redete von einer unheimlichen Macht.«
    Johnny zeigte sich nach außen hin sehr gelassen, aber er hörte schon genau zu. Simon Rogers sprach über ein Thema, das auch ihm nicht fremd war, und er wollte noch weitere Informationen aus seinem Freund herausholen.
    »Woher weiß dieser Pete Carella das denn?«
    »Er hat es erlebt.«
    »Selbst?«
    »Jaaa«, dehnte Simon seine Antwort. »Das kann sein, muß es aber nicht unbedingt. Er hat es jedenfalls geträumt. So intensiv geträumt, daß es schon wie echt wirkte. Er war fasziniert, schon besessen. Ich habe riesige Ohren bekommen. Wahnsinn, sage ich dir. Das war der absolute Wahnsinn, diesem Mann zuzuhören. Die Zeit ist vergangen wie im Flug.« Simon fing an zu flüstern. »Du wirst es kaum glauben, aber ich war irgendwie weg. Einfach nicht mehr da. Wie fortgeschwommen. Ich habe zugehört, aber ich selbst kam mir vor, als hätte mich Pete in seine Erzählungen mit hineingezogen.«
    Johnny grinste ihn an. »Soll ich dir das glauben, Simon?«
    »Kannst du. Kannst du aber auch lassen. Ich will dir nur sagen, was ich empfunden habe. Wahnsinn, sage ich dir. So etwas habe ich noch nie durchgemacht.«
    »Wie war das denn, als du wieder erwacht bist?«
    »Komisch.«
    »Was meinst du?«
    »Echt komisch. Da waren die fremden Gestalten weg. Aber«, er tippte gegen seinen Kopf. »In der Erinnerung leben sie noch weiter. Verstehst du?«
    »Nicht so genau. Wen hast du denn da alles gesehen?«
    »Die Bewohner dieser anderen Welten.«
    »Menschen?«
    »Quatsch. Das waren ganz andere Typen. Du machst dir kein Bild davon. Man kann sie kaum beschreiben. Es waren auch viele Schatten da. Schattenmonster.«
    »Das ist wenig.«
    »Weiß ich selbst.«
    »Geträumt hast du nicht?«
    Simon gab zunächst keine Antwort. Er verdrehte die Augen und schaute zur Decke. »Nein«, murmelte er, »geträumt habe ich nicht. Obwohl ich mir vorgekommen bin wie ein Träumer. Denn durch die Erzählungen ist die Wirklichkeit so weit entfernt worden. Ich kam mir vor wie in einem
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