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102 - Die Gottesanbeterin

102 - Die Gottesanbeterin

Titel: 102 - Die Gottesanbeterin
Autoren: Dämonenkiller
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Gestalt angenommen habe, Coco?"
    „Ich liebe dich, Dorian, gleich in welcher Gestalt du zu mir kommst. Ich würde dich auch lieben, wenn du ein alter Mann oder ein Aussätziger wärest."
    Dorian lächelte. Er stand auf und zog Coco aus dem Korbsessel hoch.
    Ein Ryokan war ein Hotel japanischen Stils, mit japanischer Einrichtung. Normalerweise saß man auf den Tatami, den Strohmatten, mit denen die Zimmer ausgelegt waren. Doch den westlichen Gästen zuliebe harte die Ryokanverwaltung Korbsessel ins Zimmer gestellt.
    Dorian setzte die Nickelbrille ab und küßte Coco. Er spürte die Berührung ihres Körpers und den sanften Druck ihrer Brüste.
    „Wir wollen die Zeit nutzen, die uns noch bleibt", sagte er ihr ins Ohr.
    Er wollte Coco hochheben und zu dem Lager an der Wand tragen. Dem athletischen Körper des Dorian Hunter hatte es nie Schwierigkeiten bereitet, Coco hochzuheben. Richard Steiner ächzte indessen gewaltig und bekam einen roten Kopf.
    „Gib es auf!" sagte Coco, „sonst hebst du dir noch einen Bruch."
    „Ein Athlet ist dieser Richard Steiner wirklich nicht", meinte Dorian und setzte Coco wieder ab.
    Er wollte sie zum Lager ziehen, da stellte er fest, daß keines da war. Das Bettlager wurde von dem Zimmermädchen, der O-nee-san, erst am Abend aufgeschlagen. Coco nahm Dorians Hand und führte ihn zur Wand unter das Rollenbild mit der Ansicht des Fudschijama.
    ,.Diese Reisstrohmatten sind bequem genug;", sagte sie, küßte Dorian und zog ihn auf den Boden herunter.

    Später begaben sich Dorian und Coco auf die Suche nach Hideyoshi Hojo und Abi Flindt. Sie fanden sie im Landschaftsgarten des Ryokan. Es war ein kleiner Garten. In der Nähe führte die erhöht angelegte Stadtautobahn vorbei, auf der Stunde für Stunde Tausende von Autos vorbeifuhren. Man hörte den Motorenlärm. Nachts war Dorian in dem Ryokan auch nicht so glücklich gewesen. Rechts vom Ryokan befand sich nämlich ein Hochhaus, in dessen Erdgeschoß ein Nightclub westlichen Stils untergebracht war. Dort spielte man bis morgens um drei Beatmusik. Links war ein Kabukitheater, das bis kurz vor zwölf mißtönende Musik mit Geschepper und Gerassel machte. Und morgens um sechs begann der Berufsverkehr mit Gehupe und Motorengedröhn.
    Das war der Nachteil dieser bevorzugten Lage in der Nähe von Tokios Prachtstraße, der Ginza.
    Abi Flindt stieß Yoshi an, als er Dorian und Coco sah.
    „Dort kommt Coco mit ihrer rothaarigen Vogelscheuche. Mir kommt die Suppe hoch, wenn ich diesen Richard Steiner nur sehe. Wie sie gerade auf den verfallen ist, wird mir ewig ein Rätsel bleiben."
    „Es ist Cocos Sache, wen sie sich als Partner aussucht", sagte der zierliche Yoshi. „Dorian Hunter ist tot, und wir können nicht von Coco verlangen, daß sie im Zölibat lebt. Sie selbst mußte Dorian töten, weil er von Dämonen besessen war. Vielleicht sucht sie einen Mann, der sanftmütig und leicht zu lenken ist - das Gegenteil des Dämonenkillers."
    „Sanftmütig! Ein Trottel und ein Feigling ist er."
    „Still!“
    Abi Flindt verstummte, weil Dorian und Coco nahe herangekommen waren.
    Hideyoshi Hojo begrüßte sie höflich. Abi Flindt nickte nur kurz. Er zeigte seine Abneigung deutlich. Dabei hatte er vor kurzem erfahren, daß er in Richard Steiner Dorian Hunter vor sich hatte. Aber Coco hatte ihm diese Erinnerung auf magische Weise wieder genommen, weil sonst das Geheimnis keines mehr gewesen wäre.
    „Wir haben etwas herausgefunden", sagte Coco und zeigte Abi Flindt und Hideyoshi Hojo die „Tokyo News" mit dem rot angestrichenen Artikel.
    Die beiden Männer lasen. Auch sie waren der Ansicht, daß Dämonen ihre Hand im Spiel hatten. Coco erklärte Abi und Yoshi, weshalb sie glaubte, daß Tomotada den Tod des Sumotori verursacht hatte. Die beiden Männer waren sofort einverstanden, unverzüglich zum Hakone-Nationalpark abzureisen.
    „Was ist mit ihm?" fragte Abi Flindt und schaute Dorian abschätzend an.
    Sie unterhielten sich auf englisch, in der Sprache, die sie alle beherrschten.
    Coco legte einen Arm um Dorian. „Für Richard ist das zu gefährlich. Er soll nach Castillo Basajaun zurückkehren."
    Dorian sah hilflos und verlegen durch seine Nickelbrille.
    „Ich glaube auch, das ist nichts für mich", sagte er und lächelte schüchtern. Es würde mich interessieren, eueren Stützpunkt in Andorra kennenzulernen, das Castillo Basajaun, von dem mir Coco so viel erzählt hat. Dort werden wir uns später gewiß wiedersehen."
    „Auf das Wiedersehen kann
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