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102 - Die Gottesanbeterin

102 - Die Gottesanbeterin

Titel: 102 - Die Gottesanbeterin
Autoren: Dämonenkiller
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getötet.
    „Bindet mich los!" rief Abi Flindt.
    Doch Dorian gab Unga einen Wink, ihn gefesselt zu lassen. Der Dämonenkiller nahm den Kopf der O-toku-San, den er in der Nacht in seinem Erlebnistraum gesehen hatte. Er erkannte ihn wieder. Dorian trug den Kopf vom Geishahaus weg, ohne Abi Flindts Rufe zu beachten. In halber Höhe des Berghangs, unterhalb der unheimlichen Felsengruppe, fragte der Dämonenkiller den Kopf.
    „Du bist die O-toku-San des Daimyo und Samurai Sengoku Yajiro? Du hast das Wissen über den Kokuo no Tokoyo, den Dämon Olivaro?"
    Der Kopf schlug die Augen auf und antwortete: „So ist es, Herr. Als die Rokuro-Kubi starb, fuhr ihr Wissen in mich, und zugleich erhielt ich einen Lebensfunken. Ich weiß nicht, ob eine übernatürliche Macht mich ausgesucht hatte oder ob ihr sterbender Geist mich als geeignetes Medium in der Nähe fand - innerhalb der Sekundenbruchteile, die ihr blieben. Vereine mich mit meinem Körper, der hier in der Nähe ruht, und ich will dir alles sagen, was du wissen willst!"
    Das werde ich tun", sagte Dorian. „Wo ist dein Körper?"
    „Bei den Felsen in einer Gruft."
    Dorian fand die Gruft, die noch immer von einem blassen Licht erleuchtet war, ohne Schwierigkeiten.
    Unga blieb auf der Treppe stehen, auf sein Schwert gestützt.
    Dorian fügte den Kopf der Puppe mit dem Körper zusammen.
    Kopf und Körper verbanden sich. Die O-toku-San setzte sich auf.
    „Endlich, endlich ist es geschehen!" jubelte sie. „Sag mir, was du von mir verlangst, mein Gebieter!"
    Da brüllte außerhalb der Gruft eine Stimme, die Dorian und Unga zusammenschrecken ließ. Dumpf hallte sie herein.
    „Es ist noch nicht ganz Mitternacht, aber ich bin zur Stelle. Ihr habt also die Zusammenhänge erraten, ihr Hunde! Aber das wird euch nichts mehr nützen. Das Tomokirimaru wird das Wissen in euren Köpfen auslöschen, und ich werde den Kopf des Wissens mit mir nehmen."
    Tomotada war gekommen, der Schwarze Samurai.
    Unga riß sein Schwert hoch, sprang die wenigen Stufen hinauf und stellte sich der schwarzen Gestalt mit der Eisenmaske zum Kampf.
    Tomotada griff sofort an. Die Waffen klirrten.
    Dorian eilte aus der Gruft. Hinter ihm her kam die O-toku-San.
    Der Dämonenkiller beobachtete gebannt den Kampf zwischen Unga und dem Schwarzen Samurai. Die O-toku-San drängte sich an Dorian vorbei. Ehe er es verhindern konnte, eilte sie zwischen die Felsen. Dorian folgte ihr, aber als er sie fassen wollte, strahlten die Umrisse der Puppe plötzlich, und dann verschwand sie, als hätte sie sich in Luft aufgelöst.
    Dorian nahm seinen Kommandostab. Er konnte ein starkes magnetisches Fels orten. Mit Hilfe dieses Feldes hatte eine unbekannte Macht die O-toku-San - die Trägerin des Wissens über Olivaro entführt. Dorian konnte ihr folgen, solange ihre Ausstrahlungen noch stark genug waren. Das Magnetfeld würde ihm den Sprung ermöglichen. Doch zuerst mußte er sich um Unga und Abi Flindt kümmern.
    Dorian kehrte an die Kampfstätte zurück. Er sah, daß der Cro Magnon dem Schwarzen Samurai nicht mehr lange Widerstand leisten konnte. Das Tomokirimaru hatte die Klinge seines Schwertes an vielen Stellen eingekerbt. Bald würde es zerbrechen. Dorian nahen den Kommandostab und hielt das verdickte Ende mit dem Loch an den Mund.
    „Im Namen des Hermes Trismegistos!" rief er. „Hinweg mit dir, Tomotada, sonst wird mein Zorn dich vernichten! Fliehe vor dem Dreimalgrößten!"
    Tomotada wich vor Unga zurück und sah sich um. Die O-toku-San war fort, und mit Hermes Trismegistos wollte selbst der unerschrockene schwarze Samurai sich nicht anlegen.
    Tomotada wich zurück, immer schneller. Die Dunkelheit verschluckte den Schwarzen Samurai. Dorian führte den schwer atmenden, schweißüberströmten Unga zu dem offenen Geishahaus. Jetzt durchschnitten sie auch Abi Flindts Fesseln.
    Der Däne hatte die Donnerstimme gehört und in seinem Gehirn die japanischen Worte verstanden. Ein weiterer Effekt des Kommandostabs.
    „Hast du im Namen des Hermes Trismegistos gesprochen?" fragte er den Buckligen verwirrt und völlig verblüfft.
    Dorian grinste über sein ganzes pockennarbiges Gesicht. „Wer sein Hermes Trismegistos? Sieht aus wie Yoshirojo Kabuki, he?"
    „Bestimmt nicht", sagte Abi Flindt, wandte sich ab und starrte geschockt auf die blutigen Leichen Isogai Taketsuras, der beiden Sumotori und der Geisha, die vor dem Haus lagen.
    Dorian zog Unga von dem Dänen, der völlig verwirrt war, weg.
    „Kehre mit ihm zu Coco und Yoshi
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