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102 - Die Gottesanbeterin

102 - Die Gottesanbeterin

Titel: 102 - Die Gottesanbeterin
Autoren: Dämonenkiller
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häßlichen kleinen Japaner, der sich Yoshirojo Kabuki nannte und der Dämonenkiller war.
    Unga war nicht erschrocken, als er mit Cocos Fähigkeit, die Zeit zu manipulieren, Bekanntschaft machte. Er kannte sie aus den Erzählungen des Dämonenkillers.

    Im Hotel erfuhr Coco von Yoshi Hojo, daß Abi Flindt sich an die Verfolgung Isogai Taketsuras gemacht hatte. Mit steigender Sorge wartete sie auf eine Nachricht von dem Dänen, aber es kam keine. Am Nachmittag kaufte sie in einem Geschäft vier große Imbißpakete und Getränke ein. Dann fuhr sie mit Yoshi Hojo in dem Toyota, den sie am frühen Morgen ein ganzes Stück vom Gefängnis entfernt abgestellt hatte, zum Seeufer. Sie fanden die Lichtung mit Dorian Hunter und Unga ohne Schwierigkeiten.
    Yoshi kannte die wahre Identität des buckligen kleinen Japaners natürlich nicht; er zählte nicht zum Kreis der Eingeweihten. Coco hatte ihm nur von der Befreiung Ungas und seines Gefährten erzählt. Yoshi wußte außerdem, daß Unga sich dem Schwarzen Samurai zu einem Zweikampf stellen wollte. Er war Yoshirojo Kabuki gegenüber mißtrauisch.
    Dorian und Unga aßen heißhungrig und tranken von dem Sapporo-Bier, das Coco mitgebracht hatte. Yoshi erzählte, daß Abi Flindt verschwunden war.
    „Abi hat seinen eigenen Kopf', sagte er. „Ich mache mir Sorgen um ihn."
    „Wir kümmern uns darum", sagte Dorian und zeigte grinsend seine schwarzen Zahnstummel.
    Yoshi Hojo ging mit Unga ein Stück weg, um unter vier Augen mit ihm reden zu können.
    „Dieser Bucklige gefällt mir nicht", sagte er zu dem schwarzhaarigen Hünen mit dem Judoanzug. „Nimm dich in acht vor ihm! Vielleicht will er dich in eine Falle locken."
    „Ich werde vorsichtig sein", sagte Unga, ohne eine Miene zu verziehen.
    Coco unterhielt sich währenddessen mit Dorian Hunter. Sie konnte Dorian nur wenige Angaben über das Haus der Geisha im Nebental des Kowakidanitals machen. Dort sollte nicht alles mit rechten Dingen zugehen, und die Leute im Hakone-Nationalpark sprachen nur ungern darüber. Coco hatte Yoshi Hojo Erkundigungen einziehen lassen, weil sie selber des Japanischen nicht mächtig war.
    Yoshi Hojo und Unga kehrten zurück. Coco und Yoshi wollten wieder gehen. Wenn etwas Besonderes vorfiel, konnten sie bis acht Uhr abends noch einmal zur Lichtung kommen und Unga und den angeblichen Yoshirojo Kabuki informieren. Wenn sie nicht kamen, würden Unga und der Bucklige nach ihrem Plan vorgehen und ihnen später eine Nachricht zukommen lassen.
    Unga und Yoshirojo Kabuki wurden im gesamten Fuji-Hakone-IzuNationalpark von der Polizei gesucht wie zwei Stecknadeln. Niemand hatte eine Ahnung, wie sie aus dem Gefängnis entkommen waren.
    Coco und Yoshi Hojo gingen, und Dorian und Unga blieben allein zurück.
    Dorian stocherte nach der umfangreichen Mahlzeit mit dem scharfen feststehenden Messer, das ihm Coco mit den Speisen gebracht hatte, in den Zähnen herum. Er dachte über die Geschehnisse in der Vergangenheit nach, die ihm in der Nacht wieder gegenwärtig geworden waren. Dorian wußte, daß er gegen den Dämon Olivaro kämpfte, der in Japan als der Kokuo no Tokoyo auftrat. Olivaro hatte ihn in seinem fünften Leben als Tomotada zu seinem willfährigen Sklaven und Diener gemacht. Dorian war überzeugt, daß auch der Tomotada der Gegenwart ein Diener Olivaros war. War jener Schwarze Samurai vielleicht die Mumie des ursprünglichen, zu Anfang des 17. Jahrhunderts verstorbenen Tomotada, die Olivaro regeneriert und auf dämonische Weise wiederbelebt hatte?
    Dorian wußte es nicht, und es interessierte ihn im Moment auch nicht so sehr wie eine andere Sache. Schon damals, als Dorian der Schwarze Samurai gewesen war, war Olivaro alias der Kokuo in dämonische Machtkämpfe verwickelt gewesen. Sicher war das heute wieder der Fall. Aber worum ging es diesmal? Damals hatte ein Keramikkopf magische Goldbarren mit Aufzeichnungen enthalten, die ein für Olivaro sehr gefährliches Wissen bargen. Dieses Wissen war im Kopf der Rokuro- Kubi gespeichert worden, deren Ende Dorian in der Nacht wieder miterlebt hatte. Zusammen mit der Tomotada-Mutter, der Mujina, war die Rokuro-Kubi vernichtet worden. War mit ihr auch jenes Wissen, das Olivaro so gefährlich werden konnte, vernichtet? Oder war es beim Ende der Rokuro- Kubi durch dämonisches Wirken in einen anderen Kopf übertragen worden? War es vielleicht jetzt wieder aufgetaucht und ließ nach Jahrhunderten die Lage für Olivaro wiederum äußerst kritisch werden? Was für ein
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