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102 - Die Gottesanbeterin

102 - Die Gottesanbeterin

Titel: 102 - Die Gottesanbeterin
Autoren: Dämonenkiller
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Wissen konnte das sein, das dem mächtigen Dämon so zu schaffen machte?
    In Dorian entstand ein bestimmter Verdacht, aber noch hatte er keine Beweise Coco und Yoshi Hojo kamen nicht mehr. Um acht Uhr abends, als es im Wald schon finster war, machte Dorian sich mit Unga zu einem Magnetfeld auf, das er bereits früher am Tage mit seinem Kommandostab ausfindig gemacht hatte. Es gab unzählige solcher Magnetfelder auf der Erde. Dorian steckte das Feld mit seinem magischen Zirkel ab, stellte sich mit Unga in den Mittelpunkt des Feldes und konzentrierte sich auf das Seitental mit dem Haus der Geisha. Er mußte in dem diesem Haus am nächsten gelegenen Magnetfeld auftauchen, wenn alles klappte.
    Unga hatte die Hand auf Dorians Buckel gelegt. So konnte er den magischen Sprung mitvollziehen. Es gelang. Nach der Reise durch übernatürliche und geheimnisvolle Sphären fanden sich Dorian und Unga in dem abgelegenen Seitental wieder. Nur hundertfünfzig Meter entfernt sahen sie im Mondlicht das japanische Holzhaus, das kleine Teehaus und den Landschaftsgarten unterhalb einer Felsengruppe am Berghang.
    Ein dunkler Wagen stand vor dem Haus. Obwohl niemand zu sehen war, hatte Dorian sofort den Eindruck, daß hier starke dämonische Kräfte lauerten. Für den Eingeweihten hatte das kleine Tal eine dämonische Atmosphäre.
    „Wir warten erst einmal eine Zeitlang ab und beobachten das Haus, Unga", sagte der Dämonenkiller. „Wir sehen uns auch die Umgebung an, denn ich will wissen, woran ich bin, bevor ich etwas anfange."
    Der Cro Magnon stimmte zu. Er legte den hellen Judoanzug ab, der im Mond- und Sternenlicht verräterisch schimmerte. Jetzt trug der Zwei-Meter-Hüne nur noch einen gefleckten Lendenschurz. Wie ein Krieger aus einem versunkenen Reich der Vorzeit sah er aus, wie er so dastand, das blanke Schwert in der Hand; ein Krieger, der nichts und niemanden fürchtete, nicht Mensch noch Bestie oder Dämon.

    Von Tomotada, dem Schwarzen Samurai, sahen Dorian und Unga nichts, als sie das Geishahaus umschlichen. Die Papierfenster waren erleuchtet. Eine Papierlaterne hing vor dem Vorder- und eine vor dem Hintereingang.
    Unga war erleichtert, daß er den Schwarzen Samurai nicht sah und sich ihm nicht zum Kampf zu stellen brauchte. Er erforschte sein Inneres, ob er Angst vor Tomotada hatte. Ja, er hatte Angst, lautete die Antwort.
    Mehr als zwei Stunden waren seit Dorians und Ungas Ankunft vergangen. Sie warteten nun seitlich von der bizarren und düsteren Felsgruppe - das heißt, ein Stück oberhalb von ihr - und beobachteten das Haus.
    Die Vordertür wurde geöffnet, und eine bildschöne und zierliche Geisha trat heraus. Ihr lackschwarzglänzendes Haar war zur Pfirsichblüten-Frisur aufgesteckt. Sie trug ein Zierkissen hinten an dem mit Blumen- und Sternenmustern geschmückten Kimono. Mit heller Stimme ein Lied trällernd, stieg sie den Berghang hinauf und verschwand zwischen den dunklen Felsen.
    Gleich darauf sahen Dorian und Unga einen schwachen Lichtschimmer, und sie vernahmen ein seltsames Summen und Brummen.
    „Was macht sie da?" fragte Unga. „Sollen wir nachsehen?"
    „Später", antwortete Dorian. „Zunächst wollen wir zum Haus. Jetzt ist wenigstens die Geisha nicht da, die sich hier gewiß am besten auskennt."
    Der bucklige und pockennarbige Japaner und der Cro Magnon glitten den Hügelhang hinab. Das Summen und Brummen hinter ihnen wurde leiser und verklang. Sie schlichen an das Haus heran. Die Wände waren dünn, und so horten sie durch die Vorderwand hindurch Stimmen.
    Dorian erkannte die Stimme Abi Flindts. Er öffnete die Haustür einen Spalt und spähte hinein. Da sah er in dem kleinen Vorraum den Dänen gefesselt auf dem Boden auf dem Tatami liegen. Ein Koloß von Sumoringer, bestimmt hundertfünfzig Kilo schwer, hockte im japanischen Sitz neben ihm.
    Der Däne warf zufällig gerade in diesem Augenblick einen Blick zur Tür und sah Dorians schlitzäugiges, pockennarbiges Gesicht. Er zuckte zusammen.
    „Was ist?" fragte eine Stimme, die Dorian als die Isogai Taketsuras erkannte.
    Der Däne antwortete nicht.
    Dorian gab Unga einen Wink, mit ihm hinter die Hausecke zu gehen. Er hatte die Tür lautlos zugezogen, ohne sie richtig zu schließen.
    „Du kannst es wohl gar nicht mehr erwarten, bis die Jikininki kommt und dich frißt", sagte Taketsura. „Akinosuke, sieh dich draußen mal um, ob auch alles in Ordnung ist! Wo bleibt Yoko denn nur? Wenn sie ihr Opfer hat, kann ich den Kopf der O-toku-San übergeben. Und
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