Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
102 - Die Gottesanbeterin

102 - Die Gottesanbeterin

Titel: 102 - Die Gottesanbeterin
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
ich verzichten", sagte Abi Flindt. „Von mir aus kannst du dort hingehen, wo der Pfeffer wächst, du Feigling."
    „Abi!" sagte Coco vorwurfsvoll.
    Yoshi Hojo schaute peinlich berührt zur Seite.
    Abi Flindt hatte Dorian Hunter sehr gemocht, und er konnte es nicht verwinden, daß nun ein Mann wie Richard Steiner seinen Platz an Cocos Seite einnahm.
    Dorian lächelte nur.
    „Ich will euch nicht länger aufhalten", sagte er. „Ihr habt gewiß noch viel zu tun, und auch ich will packen. Mein Flug nach Marseille über Bangkok und Teheran beginnt in knapp zwei Stunden." Hideyoshi Hojo verabschiedete sich mit höflichen Worten von Dorian Hunter. Abi Flindt starrte ihn nur feindselig an und sagte kein Wort.
    Dorian ging mit Coco zu dem modernen Betongebäude des Ryokan. Er packte seine Habseligkeiten in eine große Reisetasche. Zuvor hatte Dorian mit Coco im Haus von Hideyoshi Hojos Familie gewohnt. Doch dann waren sie in den Ryokan umgezogen, weil sie die am Kampf gegen die Dämonen nicht beteiligten Angehörigen der Familie Hojos nicht gefährden wollten.
    Dorian steckte den Kommandostab und den Magischen Zirkel in die Taschen seiner Sportjacke. Beides gehörte zum Vermächtnis des Hermes Trismegistos. Es waren magische Geräte. Ihre Wirkungsweise und das Konstruktionsprinzip kannte Dorian nicht, aber er konnte mit den magischen Geräten umgehen.
    Dorian hatte natürlich nicht vor, nach Marseille oder Island zu fliegen. Er wollte eine magische Reise machen und mittels eines mit dem Kommandostab auszumachenden Magnetfeldes zum Hermes-Trismegistos-Tempel auf Island springen.
    Dorian küßte Coco ein letztes Mal zum Abschied.
    „Paß auf dich auf, Mädchen!" sagte er und gab ihr einen Klaps auf das Hinterteil.
    „Auf bald!" sagte Coco.
    Dorian meldete sich an der Rezeption ab. Die Sammelrechnung würde Coco bezahlen.
    Dorian stand auf einer vollgestopften Seitenstraße von Tokios berühmter Ginza. Es war ein kühler Apriltag mit bewölktem Himmel. Er ging die Geschäftsstraße mit den vielen Schaufenstern hinunter in Richtung Ginza. Autos parkten zu beiden Seiten am Straßenrand.
    Der Dämonenkiller zog den Kommandostab aus der Tasche. Der Stab war teleskopartig auf fünfzehn Zentimeter Länge zusammengeschoben. Durch das verdickte Ende vorne, das ein Loch aufwies, sah der Kommandostab ähnlich wie eine Pfeife aus. Gegenüber anderen bezeichnete Dorian den Kommandostab auch als Pfeife, wenn er als Richard Steiner auftrat. Denn wo hätte der in magischen Dingen unbedarfte Richard Steiner ein magisches Werkzeug herhaben sollen? Dorian nannte den Kommandostab auch Magnet-Stab oder Magnet-Rute. Wenn Dorian den Stab auszog und wie eine Wünschelrute benutzte, konnte er damit Magnetfelder ausfindig machen.
    Diesmal zog er ihn nicht aus. Das Magnetfeld, das er brauchte, mußte so stark sein, daß er es so bemerken mußte. Ausschlagen würde der Stab zusammengeschoben nicht, aber doch ein wenig zucken.
    Dorian erreichte die Ginza, Tokios Prachtstraße, ohne daß er etwas bemerkt hatte. Eigentlich hieß die Straße Chuodori-Avenue, aber niemand nannte sie so. Es herrschte starker Fußgänger- und Autoverkehr. Die Straße hatte elegante Läden, Restaurants, Kaufhäuser, Bars, Kabaretts, Geschäftshochhäuser und anderes mehr zu bieten. Bei Tag brannten die vielen Leuchtreklamen nicht, die die Ginza nach Einbruch der Dunkelheit unverwechselbar machten.
    Dorian beachtete die Reklameschriften nicht. Er suchte sein Magnetfeld.
    Plötzlich spürte er, wie der Kommandostab zuckte. Er machte ein paar Schritte in die Richtung, nach der der Stab ruckte, und blieb am Straßenrand stehen. Das Magnetfeld - es mußte ein sehr starkes sein - befand sich mitten auf der Ginza. Der Autoverkehr toste vorbei.
    Dorian zog den Kommandostab bis auf die volle Länge von vierzig Zentimeter aus und hielt ihn in die Richtung des Magnetfeldes. An dem Zug in den Armen merkte er, daß es stark genug sein mußte, ihn bis nach Island und noch weiter springen zu lassen. Aber konnte er die magische Teleportation mitten auf der Ginza. vornehmen? Ein so starkes Magnetfeld würde er jedoch so schnell nicht wiederfinden.
    Dorian überlegte kurz und entschloß sich dann, zu handeln. Als eine rote Ampel den Strom der Fahrzeuge für kurze Zeit stoppte, lief er auf die breite Straße. Er fand den Mittelpunkt des Magnetfeldes sofort, steckte den Kommandostab ein und holte den Magischen Zirkel hervor. Damit mußte er das Magnetfeld abstecken.
    Der Magische Zirkel bestand
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher