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102 - Die Gottesanbeterin

102 - Die Gottesanbeterin

Titel: 102 - Die Gottesanbeterin
Autoren: Dämonenkiller
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Dinge schuf, die Dorian haben wollte.
    Es war unfaßbar, was der Tempel des Hermes Trismegistos alles barg. Eine Welt der Magie hatte sich vor Dorian aufgetan, seit er sich hier befand. Je weiter er in sie vordrang, desto mehr neue Wunder entdeckte er.
    Dorian ging nun ans Werk. Er stellte die Reisetasche zur Seite, damit sie nicht im Weg war, nahm den Kommandostab aus der Tasche, zog ihn auseinander und konzentrierte sich auf das Werk aus dem Vermächtnis des Hermes Trismegistos, das er brauchte.
    Dorian wollte ein Schwert schmieden, das dem Tomokirimaru, dem „Schwert der Schwerter", ebenbürtig war. Tomotada, der Schwarze Samurai der Gegenwart, hatte dieses Wunderschwert trotz Dorians Bemühungen, das zu vereiteln, aus dem Tokioer Samuraimuseum entwendet. Das Tomokirimaru zerschnitt selbst Stein und Stahl. Wer Tomotada bekämpfen wollte, brauchte eine Waffe, die dem Wunderschwert zumindest in etwa ebenbürtig war.
    Dorian dachte an Magie, an die Schwertschmiedekunst und die Kraft, die dem Schwert innewohnen mußte. Jene spirituelle Kraft, ohne die ein Schwert nur ein toter Gegenstand war. Vier, fünf der steinernen Bücher des Hermes Trismegistos schwebten auf Dorian zu.
    Der Kommandostab übertrug Dorians Wünsche und Vorstellungen.
    Dorian seufzte. Gleich mit fünf Büchern hatte er nicht gerechnet. Er trug die schweren Bände zum Tisch, dem quadratischen Marmorblock, und legte sie darauf.
    Seit Dorian sich in der Tempelhalle befand, war sie von einem sanften Leuchten erfüllt. Dieses Leuchten begleitete den Dämonenkiller überall im Tempel des Hermes Trismegistos. Es wurde von seiner Aura oder seinen Körperschwingungen hervorgerufen; Dorian wußte es nicht genau.
    Er wußte überhaupt sehr wenig über die magischen Grundlagen der Dinge um ihn herum. Dorian konnte verstehen, daß sein Vorgänger Grettir, der bis zu seiner Ankunft den Nachlaß des Heymes Trismegistos verwaltet hatte, einsam und verzweifelt gewesen war. Dorian hatte Glück, daß er ein paar Freunde besaß, die Liebe von Coco Zamis und die Möglichkeit sich immer wieder in die Welt zu begeben und als Mensch unter Menschen zu leben. Ständig allein im Tempel des Hermes Trismegistos zu sein, als Träger und Verwalter ungeheurer Macht, hätte ihn psychisch und physisch zerstört.
    Der Dämonenkiller studierte die fünf magischen Bücher. Er fuhr mit der Spitze des Kommandostabs die Zeilen mit den seltsamen eingehauenen Zeichen entlang. Ihr Sinn erschloß sich seinem Gehirn. Dorian war verwirrt. Ein magisches Schwert zu schmieden, war nicht so einfach wie er es sich gedacht hatte. Er mußte eine Menge Dinge beachten und große Sorgfalt walten lassen. Und das Endergebnis war dem Tomokirimaru noch immer nicht ebenbürtig.
    Aber Dorian wollte zumindest das Beste erreichen, was sich machen ließ.
    Er zeichnete Formeln auf den Marmortisch, worauf er nach kurzer Zeit Esse, Amboß, Hammer und andere Schmiedeutensilien erhielt. Den zentnerschweren Amboß schickte er mit dem Kommandostab in einen der Nebenräume. Die leichteren Sachen trug er selbst.
    Dorian keuchte, als er alles in den Nebenraum getragen hatte.
    Der Körper Richard Steiners hielt keine großen Anstrengungen aus. Dorian versuchte zwar immer wieder, ihn abzuhärten und zu kräftigen, aber bisher ohne großen Erfolg. Wenn Dorian in dieser Gestalt mit Steiners dürren Armen Schmiedearbeit leisten wollte, würde er nie fertig werden. Er beschloß, eine andere Gestalt zu wählen. Dazu nahm er den Vexierer, mit dessen Hilfe er jede gewünschte Menschengestalt annehmen konnte.
    Ein Lächeln huschte über Dorians Gesicht. Er hatte seinen Humor nicht verloren, und ihm fiel ein, wie er sich einen Spaß mit Unga erlauben konnte, wenn er ihm das magische Schwert brachte und ihn mit auf die Reise nahm.
    Dorian klappte den Vexierer auf, der mit seinen acht Schenkeln ein Achteck bildete. Der Vexierer war eine Art magischer Spiegel, allerdings ohne eine Spiegelfläche aus fester Materie. In dem achteckigen Rahmen befand sich nichts; die metaphysischen Schwingungen wurden von irgendwo hergeholt und auf den Betrachter gelenkt.
    Dorian schaute in den Raum innerhalb des Spiegelrahmens und überlegte, wie er sich ausstatten sollte. Kräftige Muskelpakete mußten her, das auf jeden Fall. Für seinen Scherz benötigte Dorian ein wüstes Aussehen. Ein breites, wie aus einem Steinklotz herausgehauenes Gesicht wäre recht, eine niedere Stirn - zwei Fingerbreit genügten - und struppiges, schwarzes Haar.
    Da Unga zwei
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