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1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft
Autoren: Unbekannt
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Ai-Mutant verkleidete sich der Doppelträger", sagte Lyrst grimmig zu sich selbst. Letzte Einzelheiten hatte ihm der schwerverletzte Jäger mitteilen können.
    Seine Beamten waren ausgeschwärmt. Er wartete auf die erste Information, die ihm weiterhelfen konnte. Befanden sich die Betschiden wirklich im Schutz der Bruderschaft?
    Wo steckte deren rätselhafter Chef Sargamec? Gab es wirklich ein Geheimnis der Ruinen? Summende Geschäftigkeit lag über dem Tal, das der Fluß zerschnitt. Irgendwo waren die Gesuchten versteckt.
    Alle anderen Probleme mußten warten. Das nächste Problem dieser Art war die Nachfolge Breborns. Er, Lyrst, bewarb sich darum ebenso ehrgeizig wie Carderhör.
    Rücksichtslos würde sie selbst den kleinsten Vorteil ausnutzen. Er durfte es nicht zu einem Erfolg für sie kommen lassen! Er kratzte den dunkelbraunen Pelz seiner Unterarme, dann tippte er eine Kobination in die Tastatur des Bildgeräts; eine Folge kryptischer Krandhorjan-Lettern und einige Zahlen.
    Sofort zeichnete sich ein Bild ab. Ein Mousur erschien und zwitscherte: „Was kann ich für dich tun? Mein Herr ist nicht da. Wurde überraschend weggerufen."
    Nachdenklich betrachtete Lyrst das Wesen vom Planeten Erx-Argaz, das mit zwinkernden Augen zurückstarrte.
    „Sorghyr ist also nicht da!" stellte er knarrend fest. „Wo ist er?"
    „Weiß nicht. Was darf ich ausrichten?"
    Der Mousur hatte mit seiner Vogelstimme einige Schwierigkeiten, verständliches Krandhorjan zu sprechen. Trotzdem verstand ihn der Chef der blaugekleideten Schutzgarde. Er sagte ruppig: „Er soll versuchen, mich bald am gewohnten Punkt zu treffen. Klar?"
    „Welchen Namen hast du, Herr Krane?"
    „Lyrst, du Idiot!" bellte er. Er schaltete die Verbindung ab. Gerade noch hörte er über den Lautsprecher, wie der Mousur schrillte: „Selbstverständlich. Lyrst. Richte ich aus."
    Daß Sorghyr, der ehemalige Doppelträger-Jäger der Herzöge, einen Abend nicht in seinem Haus verbrachte, war. zwar möglich, aber höchst selten. Lyrst würde die Sache in seine eigenen Hände nehmen müssen. Deckte er die Umtriebe der Bruderschaft auf und verhaftete ihren Kopf, war der Weg zum Sessel Breborns mit dem silbergrauen Fell ein gutes Stück kürzer geworden.
    Dasselbe galt allerdings auch für Carderhör mit ihrem brennenden Ehrgeiz.
     
    *
     
    Der Boden war mit einer weichen Schicht flammend gestreifter Teppiche bedeckt. Die vier Meter hohen, schlanken Fenster standen halb offen und boten einen herrlichen Blick auf den Park. Hinter den Wedeln, Blättern und Stämmen der riesenhaft und üppig wuchernden Pflanzen waren mehrfarbige Beleuchtungskörper versteckt. In ihrem Licht bewegten sich Blumen und Blüten. Die Wasserstrahlen bizarrer Brunnen und Fontänen schimmerten perlenartig. Jede Einzelheit war speziell darauf ausgerichtet, den Reichtum Carderhörs deutlich erkennen zu lassen.
    Mit bedächtigen Schritten bewegte sich Sorghyr über den breiten Pfad zwischen Parkeingang und dem vorspringenden weißen Dach des Hauses. Schlanke Säulen waren von Kaskaden intensiv riechender Blüten bedeckt. Sorghyr, ein alter Krane mit grauem Fell, ließ sich nicht beeindrucken. Sein Ziel lag woanders. Carderhörs Reichtum würde ihm den Weg dorthin zu ebnen helfen. Er hob einen Arm in die Richtung einiger Überwachungslinsen und murmelte rau: „Licht des Universums! Mitunter übertreibt sie's. Ich bin es, Sorghyr!"
    Ihre Stimme aus einem versteckten Lautsprecher knarrte hart: „Ich habe dich erwartet. Den Weg kennst du ja."
    „Und wie immer wundere ich mich, daß du in diesem prunkvollen Haus allein lebst", antwortete der alte Jäger ohne innere Teilnahme.
    Türen öffneten und schlossen sich vor und hinter ihm. Ganz zuletzt schob der Krane endlich die letzte Tür, eine Stahlplatte mit prachtvollen Intarsienverzierungen, hinter sich in die magnetischen Halterungen. Er lehnte sich mit seinem breiten Rücken dagegen.
    Zehn Schritte von ihm entfernt saß Carderhör vor ihrem Abendessen.
    Etwa drei Dutzend Schalen, Röhrchen und Teller standen auf der heißen Thermoplatte.
    Der Raum war trotz der offenen Fenstertüren erfüllt von den verschiedenen Düften und Gerüchen. Von den Soßen, Beilagen und Zutaten stiegen dünne Dampfwolken auf.
    Carderhör deutete mit einer zierlichen Gabel auf die zweite Sitzmatte.
    „Nimm Platz, mein alter Freund", sagte sie schmeichelnd. „Hunger?"
    Er machte mit beiden Händen die Geste der ehrlichen Verneinung.
    „Danke. Keinen Appetit. Kommen wir zum
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