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1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft
Autoren: Unbekannt
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hatte er den Eindruck gehabt, daß ein Krane ihn und die Beweggründe der kleinen Gruppe verstand. Auch Barkhaden war Doppel-Spoodie-Träger; wahrscheinlich war dies der Grund. Barkhaden haßte die Bruderschaft. Die Bruderschaft befreite die drei Betschiden beziehungsweise versteckte sie. Der Weg zum Orakel von Krandhor ... war er kürzer geworden, nur weil die Bruderschaft ihnen half? Karsyl ging nicht auf die einschränkende Bemerkung ein, sondern sagte kurz: „Gegen die Anordnungen Sargamecs gibt es nichts anderes als Gehorsam. Sargamec wird in kurzer Zeit kommen. Seht euch um, denn hier werdet ihr einige Zeit zubringen müssen."
    Surfo schwieg und warf seinen Freunden ein aufmunterndes Lächeln zu. Als sein Blick die zierliche Gestalt Scouties umfing, sah es für Brether einen Moment lang aus, als versänke Surfo in einen angenehmen Traum. Ein kurzer, intensiver Stich der Eifersucht traf den Zwanzigjährigen. Er hob. die Hand und wischte den Schweiß aus seinem dunklen Haar. Dann wandte er sich der Umgebung zu, in der man sie stehengelassen hatte.
    Sie befanden sich am Rand einer domartigen Halle, einer unregelmäßig geformten Höhle. Sie war einzigartig und von bizarrer Schönheit.
    Die Felsenhöhle besaß einen Durchmesser von schätzungsweise zweihundert Metern.
    An vielen Stellen sahen die Betschiden deutlich, daß der natürliche Fels bearbeitet worden war. Pfeiler, Säulen und Mauern ragten auf, vor unendlich vielen Jahren von unbekannten Baumeistern aufgetürmt. Dunkelgrüne Pflanzen wucherten an den Rändern der Bodenfläche und krochen an den Felswänden hinauf. Völlig unregelmäßig waren Hunderte kleiner, stechend greller Beleuchtungskörper angebracht. Sie erzeugten ein sonnenähnliches Licht und strahlten Wärme ab.
    Von der Höhlendecke hingen Zapfen aus grellfarbigen Mineralien und Kristallen. Riesige Tropfen lösten sich von ihren Spitzen, schimmerten einen Moment im hellen Licht auf und fielen dann in flache, goldglänzende Schalen. Diese Behälter befanden sich an den oberen Enden von Säulen oder kubischen Blöcken, die ohne erkennbares Muster in der Halle verteilt waren. Den Platz zwischen Säulen und Pflanzen füllte heller Sand aus, von zahllosen Spuren durchfurcht. Auch von vielen Stellen an den Höhlenwänden, hauptsächlich dort, wo deutliche Adern und Gesteinsschichtungen zu erkennen waren, lief Wasser. Mehrere Eingänge führten in die Höhle, jeweils mit vorspringenden Dächern vor dem tropfenden Wasser geschützt.
    „Es ist eine unwirkliche Umgebung", stellte Scoutie unbehaglich fest. Surfo legte seinen Arm um ihre Schultern und zog sie kurz an sich.
    „Der Auftritt Sargamecs wird sicherlich ebenso unwirklich sein", sagte Surfo so leise, daß es nur seine Freunde hören konnten. Sie drängten sich unwillkürlich näher zusammen. Das harte Geräusch, das von den Tropfen erzeugt wurde, ging unter, als die Musik lauter wurde.
    „Er kommt!" sagte Brether und drehte sich um. Die Kranen standen erwartungsvoll da.
    Ihre großen Körper beugten sich nach vorn.
    Die zunehmende Lautstärke der Musik, die den Betschiden fast körperliche Schmerzen zufügte, kündigte den Auftritt an. Voller Spannung warteten Surfo, Scoutie und Brether.
    Zuerst wurde die Helligkeit in der Höhle gedrosselt. Dann tauchte eine Gruppe von etwa zwanzig Kranen auf. Die Männer schleppten ein seltsam aussehendes Gestell, in dessen Mitte eine groteske Gestalt nur undeutlich zu sehen war. Strahlenförmig gingen von einem rechteckigen Podest lange Stangen aus. Die Fäuste der Kranen schlossen sich um die Enden der Tragestangen. Die Last war tatsächlich schwer, denn jeder Schritt der Träger kostete erhebliche Kraft.
    „Erwartet die Gegenwart Sargamecs!" schnarrten mehrere Kranen im Chor. Die Freunde von Chircool starrten noch immer überrascht auf das Zentrum der Sänfte. Auf einem kastenförmigen Element waren Unmengen von kleinen, rechteckigen und runden Sitzmattenteilen aufgeschichtet und miteinander verbunden worden. Ein riesiger Tart mit aufgedunsenem Leib lag schräg in der Aussparung zwischen den weichen Kissen.
    Dünner Stoff bedeckte seinen Körper, und mehr verblüfft als erschrocken bemerkte Brether, daß dieser Torso keine Arme mehr besaß. Deutlich sah er unter dem hellen Stoff die Stelle, an der sich das Gelenk befunden hatte.
    Die Kranen schleppten die Sänfte in die Mitte der Höhle und stellten sie auf einer höheren Rampe ab. Fast gleichzeitig zogen die Träger die Stangen aus den Öffnungen,
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