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1019 - In den Händen der Bruderschaft

Titel: 1019 - In den Händen der Bruderschaft
Autoren: Unbekannt
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und zu Warnlaute aus: Achtung, Köpfe einziehen, rechts herum, Vorsicht.
    Plötzlich hörte Faddon die besonnene Stimme seines Freundes.
    „Ich bin sicher, Bandar oder Fumont, daß wir uns in einer unterplanetarischen Anlage befinden. Die Bruderschaft kann nicht so mächtig sein - wer hat diese Gänge und Hallen erbaut?"
    Ein Murmeln des Erstaunens breitete sich aus. Brether wurde bewußt, daß ihm diese Frage unausgesprochen im Kopf herumgegangen war. Aber der Träger zweier Spoodies war, wieder einmal, schneller gewesen. Schließlich gab ein Krane mit heiserer Stimme eine Antwort.
    „Wir sind an einer versteckten Stelle in die Kanalisation der Stadt Unadern eingedrungen. Jetzt befinden wir uns unterhalb des Ahyr-Meeres, in der Nähe der Flußmündung. Die Bruderschaft fand diese Anlagen."
    Augenblicklich erfaßte Mallagan die Bedeutung dieser Auskunft und zog den richtigen Schluß. In schweigender Verwunderung hörten Scoutie und Brether zu.
    „Das bedeutet, daß diese Anlagen von einer untergegangenen Zivilisation geschaffen worden sind?"
    „Du hast recht, Surfo Mallagan. Vermutlich ist die Zivilisation gestorben, als Herkeys und Andor auseinanderbrachen. Wir konnten die Anlagen nicht bauen, aber wir haben sie verbessert, ausgebaut und beleuchtet. Dank der präzisen Vorstellungen und Anordnungen des Sargamec haben wir einen unentdeckbaren Schlupfwinkel. Von hier aus führen wir den Kampf gegen die Willkür der Herzöge und gegen die fehlerhaften Sprüche des Orakels."
    „Ich verstehe. Wann sehen wir Sargamec?"
    Seit man ihnen zu verstehen gegeben hatte, daß Sargamec keiner Kritik zugänglich und eine Art wissenschaftlichpolitischer Bestimmungsfaktor war, hüteten sie sich, gezielte Fragen zu stellen. Es war gefährlich, und die nächste Auskunft bestätigte diese Vorsicht.
    „Ihr seht Sargamec, wenn es ihm beliebt, euch zu rufen. Aber der Ort, an dem ihr vor ihm erscheinen werdet, ist nicht mehr weit."
    Man hatte ihnen die Masken weggenommen, während sie sich ausgeruht hatten. Am nächsten Morgen lagen einfache weiße Umhänge neben ihren Lagern aus kranischen Sitzmatten. Bisher hatte man sie korrekt, aber keineswegs mit überströmender Freundlichkeit behandelt. Gerade dies machte Brether mißtrauisch. Trotzdem wagte er nicht, die Binde von den Augen zu reißen.
    „Es ist zu eurem Schutz", hatte man ihnen im oberplanetarischen Versteck gesagt. „Und zu unserem. Wenn man euch befragt, wird man nichts erfahren. Und die Bruderschaft überlegt immer."
    Mit dieser etwas orakelhaften Anordnung gaben sie sich zufrieden. Man führte sie weiter, wieder um zahlreiche Ecken und durch Türen oder Schotte, die sich auf leise ausgesprochene Kodewörter öffneten.
    Die schwüle Feuchtigkeit hörte auf.
    Ein frischer Luftstrom umschmeichelte sie, als man ihnen bedeutete, stehenzubleiben und zu warten. Sie befanden sich jetzt offensichtlich in einer größeren Halle oder Höhle, denn eine Art ferne, leise Musik rief eindeutige Echos hervor. Den Takt zu den jaulenden Melodien schlugen Wassertropfen, die mit metallisch hallenden Lauten irgendwo auftrafen.
    „Eure Augen werden Sargamec bald sehen können", erklärte übergangslos eine Stimme, die sie als die Stimme Kersyls erkannten. Brether spürte die Berührung von Kranenfingern, und plötzlich sah er, wohin man sie gebracht hatte.
    „Kersyl!" stieß er hervor. „Wir haben dich vermißt!"
    Brether sah sich um. Zuerst erkannte er seine beiden Freunde, die rechts und links von ihm standen. Einige Kranen umgaben die Gruppe in lockerem Abstand. Sie waren bewaffnet, aber sie betrachteten die drei Betschiden mit nachlässiger Aufmerksamkeit.
    Kersyl verzog sein Raubtiergesicht zu einem auffordernden Grinsen.
    „Die Umhänge sind symbolisch", knurrte er. „Ihr würdet es wohl ein Büßergewand nennen. Auch die Masken haben wir entfernt, denn für jedes Mitglied der Bruderschaft ist es vorgeschrieben, mit reinem Gesicht vor Sargamec zu treten."
    Wieder antwortete Surfo zuerst. Er war eindeutig schneller in der Lage, größere Zusammenhänge zu erkennen. Er sagte laut: „Wir unterwerfen uns gern euren Zeremonien und den Regeln der Bruderschaft. Vergeßt aber nicht, daß wir bestimmte Vorstellungen von unserer eigenen Zukunft haben. Es ist durchaus möglich, daß es Differenzen gibt, Kersyl."
    Surfo Mallagans persönliches Problem lag darin, daß er sich zu oft an die letzte Unterhaltung erinnerte, die er mit dem Jäger Barkhaden alias Sterm gehabt hatte. Zum erstenmal
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