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1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen
Autoren: Unbekannt
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wieder verschwunden.
    Er hielt still und tastete nach einer kurzen Pause nach beiden Seiten. Er lag auf einem nach beiden Seiten sanft abfallenden Sandhügel, der jetzt einen beträchtlichen Teil der Höhlung ausfüllen mußte. Vorsichtig drehte er sich auf die Seite und streckte den rechten Arm aus.
    Seine Fingerspitzen berührten kühles Metall.
    „Ihr müßt euch jetzt ebenfalls vorarbeiten", flüsterte er. „Brether - du gehst nach rechts."
    Er spürte an den Bewegungen, die der Sand vollführte, daß sie seine Anweisung befolgten. Er bemühte sich, den Sand, der von links und rechts auf ihn zufloß, nach hinten abzuleiten, ohne daß dabei der Neigungswinkel des Hügels, auf dem er lag, verändert wurde. Von links hörte er ein leises Seufzen.
    „Luft", flüsterte Scoutie. „Vor mir ist ein Loch."
    „Kannst du etwas erkennen?" fragte Mallagan leise.
    „Nur Sand", erwiderte Scoutie ruhig. „Er rieselt direkt an meiner Nase vorbei. Wenn ich den Kopf hebe, spüre ich die Kante über mir."
    Surfo Mallagan streckte beide Hände aus und fühlte Scoutie und Brether dicht neben sich.
    „Wir versuchen es!" bestimmte er. „Wir sollten die letzte Schicht schnell durchbrechen - und dann nichts wie weg. Alles klar?"
    „Scoutie soll zuerst gehen!" verlangte Brether heftig.
    „Nein!" antwortete die Betschidin wütend. „Entweder kommen wir alle drei hier heraus ..."
    „Hör auf, solchen Unsinn zu reden!" befahl Mallagan scharf. „Ich zähle jetzt. Bei drei graben wir alle los, was das Zeug hält. Eins, zwei, drei..."
    Und sie gruben wie die blinden Tunnelbewohner, die den Humusboden der chircoolschen Dschungel in ein System von Gängen und Höhlen verwandelten.
    Surfo Mallagan spürte über seinem Kopf die unnachgiebig harte Kante des Schwebers.
    Unter ihm bewegte sich der Sand, und Panik befiel ihn.
    Was, wenn er hier hängenblieb, gefangen von der Platte und dem Sand, der bei aller Neigung, dahin zu fließen, wo sich ihm ein Hohlraum bot, ein nicht weniger erbarmungsloses Hindernis darstellte?
    Er verdoppelte seine Anstrengungen und bekam den Kopf frei. Das war die Hauptsache.
    Den Rest würde er auch noch schaffen, dachte er, und drehte und wand seine breiten Schultern und seinen langen Körper.
    Von oben strömte Sand herab. Er fiel gleichmäßig, die erwartete Sturzflut blieb aus.
    Aber als er sich einmal, in dem Bemühen, aus dem engen Gefängnis zu entkommen, fast auf den Rücken drehte, sah er über sich die gigantische Flanke der Hauptdüne, und grelle Panik ergriff ihn. Er sah Scoutie, die ins Freie gelangte und aufsprang, und als er sich weiterdrehte, erblickte er auch Brether Faddon, der sich anschickte, den Hang hinunterzurennen.
    „Nicht dorthin!" schrie er entsetzt und schoß förmlich aus der Umklammerung hervor.
    „Zur Seite - zum Schiff!"
    Scoutie hatte von sich aus den richtigen Weg gewählt. Brether jagte in langen Sprüngen hinter ihr her, und Surfo Mallagan sah zu, daß er schleunigst von dem alten Schweber wegkam. Er hörte es hinter sich rauschen und sah sich kurz um.
    Sie hatten das Gleichgewicht in diesem Teil der Düne zerstört. Die metallene Platte kippte langsam nach hinten, und Unmengen von Sand ergossen sich über sie und rissen sie in die Tiefe. Die Bewegung griff um sich, und Surfo Mallagan hatte Mühe, sein Gleichgewicht zu behalten. Es war, als würde er auf einer hohen Welle zu reiten versuchen. Er rannte und sprang und kam dabei keinen Meter von der Stelle - er mußte schon froh sein, wenn es ihm gelang, oben zu bleiben, nicht vom Sand begraben zu werden.
    Endlich aber wurde es etwas ruhiger unter seinen Füßen, und er begab sich zielsicher in jene Richtung, in die Scoutie und Brether gelaufen waren.
    Für einen schrecklichen Augenblick dachte er, daß sie es nicht geschafft hatten, dann aber entdeckte er sie dicht neben einem schwarzen Loch, das in der roten Hülle gähnte.
    Dieser Anblick erinnerte den Betschiden an die Vögel, denen sie das ganze Unglück zu verdanken hatten.
    Er spähte nach oben - von den Tieren war nichts zu sehen.
    Aufatmend rannte er zu seinen Freunden hinüber.
    Sie hatten fast alle ihre Waffen verloren. Scoutie hatte ihre Steinaxt gerettet, Brether einen Speer. Alles andere war im Sand verschwunden.
    „Macht nichts", behauptete Scoutie strahlend. „Wir haben das Schiff erreicht - wir brauchen keine Waffen mehr."
    „Da bin ich mir nicht so sicher", murmelte Surfo und spähte mißtrauisch in die Öffnung hinein. „Auf diesem Weg dürften wir es
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