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101 - Schiffbrüchige des Universums

101 - Schiffbrüchige des Universums

Titel: 101 - Schiffbrüchige des Universums
Autoren: Jo Zybell
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ein Fehlschlag.
    Wir überließen euch eurem Schicksal. Ein Fehler, wie der Anschlag des Primärrassenvertreters Mefju'drex bewies, der eine unserer Bruteinheiten zerstörte…) Matthew Drax?! Smythe glaubte sich verhört zu haben. Ihr kennt diesen Bastard?
    (Er ist unser primärer Feind unter den Menschen), bestätigte Bowaan. (Wir wissen, dass auch Sie ihn jagen, Professor. Hier bietet sich gewiss ein weiterer Ansatz zur Zusammenarbeit.)
    Die Vorsehung! Jetzt war Smythe endgültig überzeugt, dass dies alles kein Zufall sein konnte. Wo steckt er?!
    (Nach unseren letzten Informationen ist er in die Stadt geflüchtet, die Landän genannt wird, auf einer Insel namens Britana. Wir werden uns seiner in Kürze annehmen.) Drax war in London! Smythe konnte die Erregung kaum zügeln, die ihn überkam. Ich muss… halt, nicht daran denken!
    Bloß nicht daran denken…! Erst hörte er nur mit halbem Ohr, wie Bowaan weiter erzählte, dann zwang er seine ganze Konzentration auf die dunkle Bratschenstimme. Nur um nicht selbst zu denken.
    (Erfolgreicher waren wir mit der Manipulation von Draa'kulen – du würdest sie »Echsen« nennen –, deren gepanzerte Haut uns zudem vor den eisigen Temperaturen dieses Planeten schützt. Natürlich mussten wir ihre Gehirnmasse vergrößern und weitere Fähigkeiten installieren.
    Vor einer halben Gestirnumkreisung entschied dann der Sol, dass der Trägerorganismus vollkommen sei. Sobald also die Muttermodelle genügend Einheiten produziert haben, werden wir den Kratersee endgültig verlassen und mit Projekt Daa'mur beginnen…)
    Projekt Daa'mur?, hakte Smythe nach, als Bowaan verstummte. Was soll das sein?
    (Thul'hal'neiro), unterbrach Est'sil'bowaan, bevor der Daa'mure antworten konnte. (Sie haben Phase zwei abgeschlossen.)
    Wer, zur Hölle, ist Neiro…?
    ***
    Es geschah während der ersten Konferenzrunde: Von jetzt auf gleich konnte Dakoo eins und eins zusammenzählen. Dabei taten ihm anfangs die Rippen derart weh, das er kaum in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Er nahm auf der gleichen Seite des Tischquadrats Platz wie Maddrax, Aruula, Jed Stuart und dieser noble Sir. Inzwischen wusste Dakoo, dass Sir Leonard Gabriel der Vater jenes Rulfan war, von dem sie sich fast so viele Geschichten in Waashton erzählten wie von Maddrax.
    Stechender Schmerz fuhr dem letzten Watonga-Sprössling in den rechten Rippenbogen, als er sich neben die schöne Frau setzte, die Gedanken lesen konnte. Sie roch nach altem Leder und muffigem Fell, aber das störte ihn nicht.
    Draußen hörten sie das Motorengeräusch des Panzers.
    »Sie kommen.« Jed Stuart stand am offenen Zelteingang.
    Minuten später betrat die WCA-Delegation das Zelt, General Satan an der Spitze, irgendwie gebeugter als heute Morgen noch. Er murmelte eine Begrüßung, Major Asshole grüßte militärisch, Diego nickte nur.
    In Dakoos Bauch rumorte die Wut. Zuerst war sie es, die seine Schmerzen dämpfte, später Maddrax' Schilderungen.
    »Wie vereinbart, werde ich Ihnen zunächst einen detaillierten Bericht von den Ereignissen am Kratersee geben…«
    Der Mann aus der Vergangenheit stand auf und entrollte eine hellblaue Folie von etwa einem Quadratmeter Fläche an einem vorbereiteten Teleskopständer. »Wir haben ein paar Bilder mitgebracht, sogar die eine oder andere Filmsequenz.«
    Aus der Tasche zog er ein rundes Ding – einen Trilithium-Rechner, wie Dakoo später erfuhr –, heftete ihn an die linke untere Ecke der Folie und tippte auf der Tastatur herum. Die Folie leuchtete auf, ein Fahrzeug wurde sichtbar. »Das ist ein ARET der Russischen Bunkerliga, ein Expeditionspanzer. Glücklicherweise verfügten wir am Kratersee über dieses Gerät. Seiner Datenbank verdanken wir den größten Teil der Dokumentation. Ich will Ihnen kurz erzählen, wie wir dazu kamen…«
    Und dann berichtete er von Mutanten, von Bergwerken, von gefangenen Russen in Schutzanzügen und von Millionen Kristallen auf dem Seegrund. Genau wie der General und seine beiden Wachhunde starrte Dakoo fasziniert auf den Monitor, sah verwachsene Männer, Menschen mit vier Armen, fliegende Riesenrochen und ein gewaltiges Heer von Mutanten beim Sturm auf Moskau.
    »Mir haben gesicherte Kenntnisse, dass die Mutanten von den Daa'muren gesteuert wurden.« Maddrax unterstrich seine Worte mit beschwörenden Gesten. »Wir bekommen es also mit einem Gegner zu tun, der ganz offensichtlich Zugriff auf fremde Hirne hat! Sollte dies auf alle Lebewesen zutreffen, die von der
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