Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
101 - Schiffbrüchige des Universums

101 - Schiffbrüchige des Universums

Titel: 101 - Schiffbrüchige des Universums
Autoren: Jo Zybell
Vom Netzwerk:
CF-Strahlung beeinflusst wurden, dann Gnade uns Gott…!«
    Dakoo hörte nur noch mit halbem Ohr zu. Zugriff auf fremde Hirne – auf einmal begann er zu begreifen.
    Livingstone, die verdammte Hexe…! Sein Atem beschleunigte sich, und jeder Atemzug verursachte einen Stich in seiner Seite. Er stand auf und verließ mit einer gemurmelten Entschuldigung das Zelt. Draußen schlug er sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Was für ein Hohlkopf du bist, Watonga! Kommst erst drauf, wenn die Show gelaufen ist!« Er steuerte im Laufschritt Scout I an und kletterte ins offene Schott.
    Ganz gelaufen war die Show sicher nicht, sonst wären Crow und Co. längst nicht mehr hier. Er musste sich Gewissheit verschaffen, so schnell als möglich…
    »Schon fertig?« Ein erstaunter Major Armadie stellte sich ihm in der Schleuse in den Weg.
    »Nein«, sagte Dakoo. Er grinste verlegen. »Hab verdammte Schmerzen.« Mit verzerrtem Gesicht rieb er sich die Rippen.
    »Brauche ne Pille, muss meinen Verband wechseln, dann geh ich wieder rüber, alles kein Problem.«
    Armadie runzelte die Stirn, brachte ihm aber dennoch einen Verbandskasten ins Schott, öffnete ihn und machte Anstalten, die Medikamente zu sichten.
    »Schon okay, Kumpel«, wehrte Dakoo ab. »Mach ich selbst, kenn mich da aus.«
    Armadie zog sich schulterzuckend ins Cockpit zurück.
    Dakoo fischte ein Skalpell, Kältespray, Verbands- und Nahtmaterial aus dem Kasten.
    Dann sprang er aus dem Schott und rannte zwischen die Dünen. Als er außer Sicht- und Rufweite zu EWAT und Zelt war, ließ er sich auf die Knie in den Sand fallen. Er streifte Mantel und Hemd ab und sprühte das Eis auf die acht Zentimeter lange Naht über seinem rechten Rippenbogen.
    Unter der Haut spürte er die Erhebung der rechteckigen Kunststoffplatte.
    Was er vorhatte, war außerordentlich riskant. Aber wenn sein Verdacht sich bestätigte, war es seine Sache und niemandes sonst!
    »Gebrochene Rippen, von wegen…!« Er riss die Folie vom Skalpell. »Beiß die Zähne zusammen, Watonga!« Naht für Naht sprang über der feinen Klinge auf. Das Gewebe darunter war schon wieder zusammengewachsen. Er schrie, als er die Wunde öffnete, als er die angebliche Kunststoffplatte aus der Wundtasche zwischen Rippen und Haut zog…
    Eine halbe Stunde später kehrte er ins Zelt zu seinem Platz neben Aruula zurück. Seine Haut war nicht mehr braun, sondern grau und das Hemd unter seinem Mantel schweißnass.
    Aber ein grimmiges Lächeln spielte um seine Lippen.
    ***
    (Jeecob'smeis und uns verbinden zwei entscheidende Ziele: Er will den Zielplaneten kontrollieren, und er brennt darauf, Mefju'drex zu vernichten.)
    So stellte Bowaan den nackten Menschen in der Energiezelle dem Anführer der Daa'muren-Gruppe vor, jenem Neiro, oder Thul'hal'neiro, wie sein voller Name lautete.
    Professor Smythe gefiel das ganz und gar nicht. Sie wussten alles über ihm, einfach alles. Während er in Bowaans Erinnerungen spazieren war, hatte Taraasis mühelos seinen Verstand gescannt. Er hatte es nicht einmal bemerkt. Nun gut…
    (Wir haben hier die zentrale Speichereinheit eines Fahrzeugs, das die östlichen Primärrassenvertreter AMOT nennen.) Jetzt wühlte dieser Neiro in seinem Gehirn herum. Es war zum Verrücktwerden. (Wir möchten, dass Sie die Daten für uns entschlüsseln, Professor. Betrachten Sie es als ersten Test einer fruchtbaren Zusammenarbeit.) Russen? Daten? Smythe überlegte.
    (Gar nicht so einfach, eine Strategie zu entwickeln, wenn man genau weiß, dass jeder Gedankenzug beobachtet wird, nicht wahr, Jeecob'smeis?) Liob'lan'taraasis' spöttische Stimme.
    Biest, verdammtes, ich könnte dich… Sein Wutanfall erntete nur Gelächter, sonst nichts.
    Smythe entschied blitzschnell. Wenn er seine Chance wahren wollte, wenn er sie gar optimieren wollte, musste er mitspielen. Seine Zeit würde kommen, die Zeit, in der er wieder an den entscheidenden Hebeln saß. Also gut. Aber ich stelle ein paar Bedingungen…
    ***
    Am Ende der ersten Verhandlungsrunde verabschiedete sich Crow mit Handschlag von Sir Leonard und Matt, sogar von Jed Stuart. Der zuckte nicht zusammen, obwohl die Narben auf seiner Hand schmerzen mussten.
    »Sie haben mich überzeugt, Commander Drax«, sagte Crow heiser. »Anfangs hatte ich Zweifel am Inhalt Ihres Funkspruchs, ich gebe es zu. Glauben Sie, Lynne hat eine Chance?« Sein Adjutant und der so genannte Sonderoffizier hielten sich im Hintergrund. Sie wirkten ein wenig betreten.
    Ratlos hob Matt die Schultern.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher