Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
101 - Das Narbengesicht

101 - Das Narbengesicht

Titel: 101 - Das Narbengesicht
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Portion?"
    Chang stand auf einem Bein und ließ die Rechte um die ausgestreckte Linke kreisen. Die anderen feuerten ihn lautstark an. Chang ließ die Rechte unvermittelt vorschnellen, traf Oshima am Knöchel und trat brutal mit dem linken Bein zu. Oshima stieß einen Schmerzensschrei aus und sank zu Boden. Die anderen klatschten Beifall. Chang wehrte gelangweilt ab.
    „Nicht der Rede wert, Jungs. Er hat mir's verdammt leicht gemacht. Ihr könnt euch jetzt mit ihm beschäftigen."
    Chang griff nach dem Mädchen, packte ihre Haare und riß ihr den Kopf in den Nacken. Sie sah ihn in stummem Entsetzen an. Langsam zwang er sie in die Hockstellung.
    „Daran wirst du dich noch lange erinnern, Baby!"
    Jetzt kam Oshima torkelnd auf die Beine. Die T O KIO - KUNG - FU - TIGER umringten ihn. Einer riß ihn an sich und stieß ihn wie ein Ball gegen den anderen. Oshima brüllte vor Schmerzen. Changs Schlag hatte ihm das Schlüsselbein gebrochen. Als zwei Kerle nach ihm schlugen, konnte er nach rechts ausweichen. Er stürzte in das Gebüsch, kam wieder auf die Beine und lief weiter. Doch plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen. Das Grölen der anderen brach abrupt ab.
    In der Dunkelheit erschien eine rote Teufelsfratze mit stark konturierten Augen und breitem geschwungenen Mund.
    „Was zum Teufel ist das?" schrien sie fast gleichzeitig.
    Chang ließ das Mädchen los.
    „Holt den Spanner aus dem Gebüsch!"
    Die jungen Burschen zögerten noch. Das Ganze kam ihnen mysteriös vor. Jetzt schälten sich die Konturen des Schwarzen Samurais aus dem Halbdunkel. Hinter den Bäumen schimmerten die Lichter der Millionenstadt. Der Samurai setzte einen Schritt vor den anderen. Sein schwarzer Umhang raschelte, und jedesmal, wenn er den rechten Fuß vorsetzte, wurde das blutrote Innenfutter sichtbar. Seine rechte Hand lag auf dem Schwertgriff.
    Das Mädchen bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen. Sie kauerte wie ein gehetztes Reh am Boden.
    „Was willst du von uns?" fragte Chang nervös.
    Der Schwarze Samurai blieb stumm.
    Chang tänzelte unruhig auf und ab. Er wußte nicht, was er von dem Unheimlichen zu halten hatte. War das ein Verrückter, der nachts den Park unsicher machte? Chang überspielte seine Unsicherheit durch übertriebene Gestik. Er machte die Geste des Halsabschneidens.
    „Ich häng mir deine Maske ins Zimmer, Schwarzer!"
    Der Samurai erwiderte auch darauf nichts. Er kam immer näher. Unter seinen Schritten knirschte der Kiesboden.
    „Jungs!" schrie Chang aufgeregt. „Ihr habt euch darüber beklagt, daß ihr Abwechslung nötig habt. Hier habt ihr sie. Schnappt euch den Kerl und nehmt ihn auseinander!"
    Changs Freunde bildeten einen Halbkreis um den Schwarzen Samurai, Ein paar griffen nach den Waffen: nach Totschlägern und Eisenketten. Die anderen würden ihre Hände und Füße als Waffen einsetzen. Darin waren sie Meister.
    Chang trat dicht hinter seinen Freund Nomoto, der die Eisenkette um sein Handgelenk schwang. Jetzt griff er danach, entriß sie ihm und stieß Nomoto frontal gegen den Schwarzen Samurai.
    Der Unheimliche griff blitzschnell zu. Er umklammerte mit der Linken Nomotos Hals. Dem jungen Burschen traten die Augen aus den Höhlen. Er fühlte sich wie in einem Schraubstock und trat nach dem Samurai. Doch dieser hielt ihn jetzt in der Schwebe. Nomoto zappelte wie ein Fisch an der Angel. Er gurgelte und verstummte. Der Schwarze Samurai ließ ihn los.
    Chang nutzte diesen Augenblick. Er schwang die Eisenkette und erwischte den rechten Arm des Schwarzen Samurai. Mit einem dumpfen Laut schlang sich die Kette um den Arm des Gegners. Der Samurai ruckte mit dem Arm und zerrte Chang zu sich heran. Doch der junge Japaner erkannte die Taktik des Gegners, ließ sich fallen, kroch auf allen vieren um ihn herum und attackierte ihn von hinten.
    Die anderen drangen ungestüm auf den Samurai ein. Sie schlugen mit ihren Waffen nach seiner Eisenmaske, traten nach ihre und versuchten, ihn zu Fall zu bringen.
    „Macht ihn fertig!" schrie Chang heiser.
    Da riß der Schwarze Samurai sein Schwert aus der Scheide. Mit dem Ellenbogen stieß er zwei Angreifer zur Seite. Er ging in die Knie, federte wieder hoch und ließ die blitzende Klinge über seinen Kopf kreisen.
    Chang schmetterte die Rechte in den Nacken des Schwarzen Samurai. Im gleichen Augenblick wirbelte der Unheimliche herum. Er zeigte keinerlei Reaktion auf Changs Schlag. Das Schwert pfiff durch die Luft, und Chang blieb wie angewurzelt stehen. Das Ganze vollzog sich so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher