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1001 Kuss - und dann Schluss

1001 Kuss - und dann Schluss

Titel: 1001 Kuss - und dann Schluss
Autoren: Susan Stephens
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Krummschwert an seiner Taille war Schmuck genug. Als er einen Brillantring auf Lucys Ringfinger schob und ihr ewige Liebe schwor, wurde ihr bewusst, dass Märchen manchmal auch wahr wurden. Er war ihr kriegerischer König, der geheimnisvolle Wüstenprinz, und sie liebte ihn mehr als ihr Leben.
    Was mochten ihre verwegenen Brüder jetzt von ihrer kleinen Schwester halten? überlegte Lucy, als die Trauung mit den lauten Jubelschreien unzähliger Gefolgsleute auf Pferden endete.
    Die Nachricht, dass sie Zwillinge erwartete, hatte ihrer Familie wohl zum ersten Mal die Sprache verschlagen. Als ihre Eltern und Brüder sich vom ersten Schock erholt hatten, begann dann allerdings eine lautstark geführte Diskussion, ob es Männer gab, die besonders zeugungsfähig waren. Und wenn ja, warum. Auf diese Debatte hätte sie gern verzichtet.
    Sobald die Trauung am Strand vorbei war, bestand Razis erste Amtshandlung darin, seine Frau zum Phönixthron zu geleiten, um sie seinem Bruder vorzustellen. Razi hatte seinem Bruder Ra’id als Ehrbezeugung für diesen einen Tag den Thron überlassen. Ein Schauer lief Lucy über den Rücken, als ihr einfiel, dass ihr Schwager auch als ‚Schwert der Vergeltung‘ bekannt war. Auf den ersten Blick wirkte er wie eine Furcht einflößende, geheimnisvolle Naturgewalt, der auf einem Feuerball saß. Dieser Anblick entstand durch die Sonnenstrahlen, die den goldenen Thron leuchten ließen.
    Ihre Anspannung wuchs, als Ra’id sich erhob und sein Schatten auf sie fiel. Er war ein ernster, attraktiver Mann, der sich vor ihr verneigte und seinen Bruder herzlich umarmte.
    „Wie findest du Ra’id?“, fragte Razi im Weitergehen.
    Sie stand noch ganz unter dem Eindruck dieser ersten Begegnung, gab aber eine ehrliche Antwort. „Er wirkt einsam.“
    „Einsam?“ Razi musterte sie ungläubig. „Der Mann mit dem Beinamen ‚Schwert der Vergeltung‘ soll einsam sein?“ Fassungslos schüttelte er den Kopf. Offenbar hatte er noch manches zu lernen. „Mein Bruder Ra’id ist der mächtigste Mann im Nahen Osten.“
    „Selbst der mächtigste Mann sehnt sich nach Liebe“, antwortete Lucy schlicht.
    „Dann kann ich nur hoffen, dass mein Bruder auch so viel Glück in der Liebe haben wird wie ich.“
    „Wie wir.“
    „Wie wir.“ Beschwörend wiederholte er ihre Worte.
    Ihre Familie schien völlig überwältigt. Schockiert stellte Lucy fest, dass ihre Mutter weinte. „Ich habe dich sehr lieb“, sagte Lucy und berührte ihre Mutter am Arm.
    Nach einem liebevollen Blick griff Mrs. Tennant nach Lucys Hand und küsste sie. „Ich habe dich auch sehr lieb“, entgegnete sie mit zitternder Stimme.
    „Wir sehen sie später wieder“, versprach Razi, als er seine Frau weiterführte. „Die Hochzeitsfeierlichkeiten dauern ja eine Woche.“
    „Eine ganze Woche?“
    Er lächelte über ihr kaum verhohlenes Entsetzen. „Keine Angst, für den Rest des heutigen Tages haben wir schon etwas anderes vor.“
    „Ach?“
    Stumm deutete er auf einen aufgezäumten und gesattelten Hengst, schwang sich hinauf und hob Lucy hoch, sodass sie vor ihm im Sattel saß. Im nächsten Moment galoppierten sie davon.
    „Auch das ist Tradition“, erklärte er, als er den jubelnden Stammesvertretern zuwinkte und am Ufer entlang galoppierte. Doch anstatt zu den Hochzeitsgästen zurückzukehren, ritt Razi weiter am Strand entlang, überquerte eine Düne, und schon waren sie außer Sichtweite.
    „Das können wir doch nicht machen, Razi!“, rief Lucy aufgeregt.
    „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich eine weitere Sekunde verschwende, wenn ich weiß, dass du auf den Scheich vorbereitet worden bist.“ Er zügelte den Hengst, sprang hinunter und hob Lucy aus dem Sattel.
    Lachend ließen sie sich in den Sand fallen und küssten sich zärtlich, verlangend und leidenschaftlich – zum ersten Mal als Ehepaar. Dann hatte Razi es furchtbar eilig, ihr das Gewand abzustreifen.
    „Das ging ja leicht.“ Lucy staunte. „Hoffentlich kommen diese traditionellen Gewänder nie aus der Mode.“
    Lächelnd betrachtete Razi das im Sand liegende Seidengewand. „Keine Knöpfe, kein Reißverschluss? Das kommt bestimmt nie aus der Mode.“
    „Ich stimme dir zu.“ Zärtlich ließ sie die Hände durch Razis dichtes Haar gleiten. „Und nun, Eure Majestät?“
    Er ließ Robe und Kopfbedeckung in den Sand gleiten, bevor er vor Lucy in die Knie ging. „Ich glaube, es gibt noch weitere Gebräuche, die man erhalten sollte.“
    Sie stöhnte entzückt, als er
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