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1001 Kuss - und dann Schluss

1001 Kuss - und dann Schluss

Titel: 1001 Kuss - und dann Schluss
Autoren: Susan Stephens
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von seinen Plänen überzeugen! Aber warum eigentlich nicht? Solange er den Interessen seines Königsreichs oberste Priorität einräumte, konnten sie gar nichts dagegen sagen.
    Je mehr er darüber nachdachte, desto optimistischer wurde er, sein Ziel zu erreichen. „Ich muss zu einer Besprechung“, entschuldigte er sich. „Tut mir leid, aber ich bin schon spät dran.“ Er konnte es kaum erwarten, Entscheidungen zu treffen, die sein Leben für immer verändern würden.
    „Warte, Razi!“ Lucy merkte, wie eilig er es hatte.
    Er küsste ihr die Hände und fluchte unterdrückt. „Nie haben wir genug Zeit füreinander“, sagte er bedauernd. „Hör zu, Lucy! Ein Dienstmädchen wird dich zu deinem Zimmer begleiten. Ich habe dafür gesorgt, dass man dir ein Bad einlässt.“ Er löste sich von ihr und machte sich auf den Weg. Aus drei Schritten Entfernung rief er ihr zu: „Erfrischungen und dein Gepäck stehen bereits in deinem Zimmer.“ Aufmunternd lächelte er ihr zu. „Du möchtest dich bestimmt umziehen und dich ein wenig ausruhen. Vielleicht möchtest du auch schwimmen gehen oder den Palast besichtigen. Du hast völlig freie Hand.“ Er war aufgeregt und fühlte sich siegesgewiss. Allerdings lief ihm die Zeit weg. „Du kannst dich ganz entspannt darauf vorbereiten, dass sich dein Leben von nun an völlig verändern wird. Ach, übrigens: Ich werde zurück sein, bevor du mich vermissen kannst.“ Ein letztes sexy Lächeln, und schon war er fort.
    Lucy blieb allein mit ihren Gedanken zurück. Ihr Leben hatte sich bereits grundlegend verändert. Sie war schwanger, und seit heute wusste sie, dass in einigen Monaten zwei kleine Wesen auf sie angewiesen wären. Also musste sie ihr Leben in die Hand nehmen. Was sollte sie von Razis Angebot halten, hier ein Restaurant zu eröffnen? Wollte er ihr damit eine Freude machen?
    Gedankenverloren blickte sie vor sich hin. Es kam gar nicht infrage, dass sie von jetzt an nach seiner Pfeife tanzte und immer für ihn da war, wenn er mal Zeit für sie hatte. Das konnte er sich gleich abschminken. Sie liebte ihn und wollte die Zukunft gemeinsam mit ihm meistern.
    Auch wenn er mich nicht heiratet, werde ich hierbleiben und seinem Land dienen. Vorhin hatte Razi einen nach ökologischen Gesichtspunkten erbauten Palast erwähnt, den er demnächst beziehen wollte. Und ein Palast benötigte eine Küche, oder?
    Entschlossen stand Lucy auf und ging zu einem Haustelefon, um einen Wagen zu ordern. Sie hatte sich gegen eine Rückkehr nach England entschieden. Ihr Platz war auf der Isla de Sinnebar. Hier wollte sie ein unauffälliges Leben führen, um Razi nicht in Verlegenheit zu bringen. Die Kinder würden bei ihr bleiben, Razi könnte sie jederzeit sehen, und sie selbst würde ihren Beitrag zum Gemeinwohl der Bürger leisten. Vielleicht musste sie dazu neue Wege beschreiten, doch davor hatte sie sich noch nie gescheut.
    Ein Hauch von Geschichte umwehte Razi jedes Mal, wenn er das Goldgemach betrat – die Kuppeldecke und die mit Juwelen verzierten Wände verliehen dem Raum majestätisches Flair. Als die um den Konferenztisch versammelten Männer sich bei seinem Erscheinen ehrerbietig erhoben, wurde ihm bewusst, wie weise sie waren und dass sie großes Vertrauen in ihn setzten. Einen Moment lang meinte er, das Schicksal in Händen zu halten. Nachdem er am Kopf des Tisches Position bezogen hatte, bedeutete er dem Ältestenrat, wieder Platz zu nehmen. Für Lucy war er bereit, alles aufzugeben. Ihm war bewusst geworden, dass er für ein Leben voller Lügen und Selbstbetrug ungeeignet war.
    Er begrüßte seine Mitscheichs und teilte ihnen die wundervolle Nachricht mit, Vater von Zwillingen zu werden. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, als er dem Ältestenrat seinen Vorschlag unterbreitete, bevor er zur Abstimmung über seine Abdankung aufrief, um an der Seite der Frau, die er über alles liebte, als einfacher Bürger Gutes für die Isla de Sinnebar und ihre Bewohner zu tun. Razi schloss mit den Worten: „Ich möchte euch mitteilen, dass dies ganz allein meine Entscheidung ist. Ich allein musste mir darüber klar werden.“
    Jetzt konnte er nur noch auf das Abstimmungsergebnis warten.
    Das ließ nicht lange auf sich warten. Der älteste und getreueste Berater ergriff im Namen seiner Kollegen das Wort.
    Sie sprachen ihm ihre uneingeschränkte Unterstützung aus. Sie glaubten an seine Zukunftsvision. Und wenn zu dieser Vision eine Braut aus dem Ausland gehörte, würden sie das
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