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1001 Kuss - und dann Schluss

1001 Kuss - und dann Schluss

Titel: 1001 Kuss - und dann Schluss
Autoren: Susan Stephens
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Doch das änderte nichts an ihrer schwierigen Situation. Könnte er ihr doch nur gestehen, wie sehr er sich nach einer eigenen Familie sehnte! Doch er musste auch an seine Pflichten als König denken. Er hatte keine Ahnung gehabt, wie weh es tat, die Pflicht über das Glück zu stellen. Energisch schob er die trüben Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf praktische Dinge. „Wie lange liegt deine letzte Ultraschalluntersuchung zurück?“
    Lucy stellte die Kaffeetasse ab. Razi hatte sein Handy gezückt, das so gar nicht in diese Umgebung passte. Und es passte auch nicht zu einem Scheich, sich um die Belange einer werdenden Mutter zu kümmern.
    „Ihr habt doch auch in England Vorsorgeuntersuchungen, oder?“, fragte er ungeduldig und drückte auf die Tasten.
    „Selbstverständlich.“
    „Also, was ist nun?“
    „Ich habe meinen ersten Termin, wenn ich zurück bin. Am Freitag, wenn du es genau wissen willst.“
    „Die Untersuchung ist für die wie vielte Schwangerschaftswoche?“
    „Die zwölfte.“ Lucy errötete.
    „Aha. Und weißt du, ob bisher alles normal verläuft?“
    „Ich nehme es an.“
    „Du nimmst es an?“ Sein ungläubiger Gesichtsausdruck wirkte wie eine kalte Dusche.
    Sie hielt sich strikt an die Empfehlungen der Krankenversicherung und fragte sich, warum Razi plötzlich so einen Druck machte. Vermutlich, weil er wissen wollte, ob er Vater eines Sohnes oder einer Tochter wurde. „Das Geschlecht lässt sich erst ab der siebzehnten Woche zuverlässig feststellen“, erklärte sie. Würde er das Interesse verlieren, wenn sich bestätigte, dass sie ein Mädchen erwartete?
    „Ich möchte lediglich sichergehen, dass es dir und dem Baby gut geht. Darum würde ich dich gern hier untersuchen lassen.“
    „Nicht nötig, ich weiß, dass es ein Mädchen wird.“
    „Tatsächlich? Mutterinstinkt, oder? Trotzdem möchte ich, dass du dich von einem Spezialisten untersuchen lässt.“
    Offenbar misstraute er Frauen noch immer. Also gut, dachte sie, er soll seinen Willen haben. Schaden konnte die Untersuchung nicht. „Einverstanden“, willigte sie daher ein.
    Und Razi verlor keine Zeit, wählte erneut eine Nummer und sprach dann in seiner Landessprache mit dem anderen Teilnehmer. Als er den Anruf beendet hatte, sah er auf. „Ich habe einen Termin vereinbart. Wir fahren von hier aus direkt in die Privatklinik in der Hauptstadt.“
    „Wenn du mich begleitest, wird das aber kaum geheim bleiben“, gab sie zu bedenken.
    „Natürlich komme ich mit! Ich bin für dich verantwortlich, und es ist meine Pflicht, dafür zu sorgen, dass du die bestmögliche medizinische Versorgung erhältst.“
    Seine Pflicht? Der zärtliche Liebhaber hatte sich wieder in den pflichtbewussten Landesvater zurückverwandelt. Die Kluft zwischen ihnen wurde breiter, je höher die Sonne stieg.
    Es war ja gut und schön, dass Razi so pflichtbewusst war, aber Lucy wollte so viel mehr von ihm.
    Doch sie musste sich wohl damit abfinden, dass daraus nichts werden konnte.
    Die Fahrt zur Hauptstadt verging viel zu schnell. Schon bald parkte Razi vor einem gleißend weißen Gebäude. Eine Schwester in makelloser Tracht begleitete sie zur Geburtshilfestation, wo sie bereits erwartet wurden. Mit Befremden stellte Lucy fest, dass Razi gar nicht daran dachte, draußen auf dem Flur zu warten. Wie selbstverständlich begleitete er sie hinein und nahm vor dem Monitor Platz, während sie es sich auf einer Liege bequem machte. Der Arzt verteilte kühles Gel auf ihrem Bauch und begann mit der Untersuchung.
    „Also, ich kann definitiv bestätigen, dass Sie schwanger sind.“
    Lucy stockte vor Aufregung der Atem, als plötzlich ein lautes, schnelles Herzpochen ertönte. Razi dagegen blieb ganz ruhig.
    „Das klingt nach einem gesunden Baby“, sagte der Arzt zur grenzenlosen Erleichterung der Eltern.
    Die Anspannung löste sich etwas. Das klopfende Herz ihres Kindes zu hören, war wunderbar und veränderte Lucys Leben von einer Sekunde auf die andere. „Das ist unglaublich“, wisperte sie ergriffen. In ihrem ganzen Leben war sie noch nie so überglücklich gewesen! „Meinem kleinen Mädchen geht es doch gut, oder?“, fragte sie – plötzlich besorgt, weil der Arzt auf einmal so angespannt wirkte. Verzweifelt schaute sie Razi an, während der Gynäkologe die Untersuchung fortsetzte.
    „Einen Augenblick, bitte“, bat er und konzentrierte sich ganz auf den Monitor. „Hören Sie das?“, fragte er schließlich.
    Lucy lauschte angespannt und
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