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1000 - Der Terraner

Titel: 1000 - Der Terraner
Autoren: Unbekannt
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ein Abgesandter der Kosmokraten war, so hielt er sich doch für unfähig, seine Auftraggeber oder die Superintelligenzen zu begreifen. Carfesch wußte, daß es um das Spiel der Kräfte im Universum ging, um die Stabilisierung und Weiterentwicklung von Mächtigkeitsballungen im Sinn einer kosmischen Ordnung, die von mächtigen Feinden immer wieder gestört wurde.
    Ohne profundes Wissen über all diese Dinge nachzudenken, war für ein Wesen wie Carfesch gefährlich, denn es würde nur dazu führen, ihn zu irritieren und von seiner Mission abzulenken.
    Begleiter ging voraus und bewegte sich so, wie man es von einer perfekten Maschine erwartete - lautlos und geschmeidig. Im Vergleich zu diesem Wunderwerk war Carfeschs Körper sicher unzulänglich, nur wäre dem Diplomaten niemals eingefallen, einen derartigen Vergleich anzustellen, denn er wußte um die Überlegenheit seiner psychischen Substanz, zu der Begleiter niemand in diesem Universum verhelfen konnte.
    Die Stille dieser Stadt lastete schließlich so schwer auf Carfesch, daß er sie mit Hilfe eines Gesprächs zu brechen gedachte. „Wo halten sich all die Bewohner dieser Gebäude auf?" erkundigte er sich. „Sie kommen und gehen", lautete die wenig informative Antwort. „Außerdem müssen Gebäude nicht immer bewohnt sein."
    „Befinden sich die beiden Zellaktivatoren noch im Besitz von ES?" brachte Carfesch das Gespräch auf ein anderes Thema. „ES besitzt viele Instrumente zur Veränderung der Lebenserwartung", sagte Begleiter. „ES ist in der Lage, sie zu schaffen und angeeignete Wesen zu vergeben."
    „Darum geht es nicht", versetzte der Gesandte mit einem Anflug von Ärger. „Ich spreche von den beiden besonderen Aktivatoren, die von den Kosmokraten zur Verfügung gestellt wurden."
    „Sie werden gehütet wie ein Schatz", sagte Begleiter. „Gut", sagte Carfesch zufrieden.
    Wenig später erreichten sie den freien Platz, und Begleiter steuerte auf eine große Kuppelhalle zu. Carfesch hatte das Gefühl, tief in seinem Innern von etwas berührt zu werden, von einer geistigen Kraft, die mühelos in sein Bewußtsein eindrang und seine Gedanken sondierte. Er stöhnte leise auf .Bevor er diese Halle betreten konnte, wurde er zweifellos einer strengen Prüfung unterzogen. Davon hatte Tiryk ihm nichts gesagt, aber eigentlich war es nur natürlich. Er ahnte, daß er nur vorgelassen wurde, wenn seine Psyche den Vorstellungen von ES entsprechen sollte. Er machte sich jedoch keine Sorgen darüber, denn er hielt sich für ein Wesen von lauterem Charakter.
    Deutlich spürte er die Heiterkeit, die diese Gedanken bei jenem hervorriefen, der ihn mental abtastete. Bestürzt fragte er sich, ob er am Ende zu eitel und selbstbewußt dachte.
    Sofort gewannen die mentalen Impulse in seinem Innern an Deutlichkeit, wurden zu Worten und ganzen Sätzen.
    Ein Abgesandter der Kosmokraten ohne Selbstbewußtsein ist für mich schlecht vorstellbar. „Ich hoffe nicht", sagte Carfesch unwillkürlich, „daß du mich zu hoch einschätzt. Ich bin nur ein Bote und gehöre nicht zu den Kosmokraten. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Ich habe noch nicht einmal einem von ihnen von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden."
    Komm jetzt herein! wurde er auf telepathischem Weg aufgefordert.
    Durch den Eingang erblickte Carfesch eine Reihe von fremdartig geformten Maschinen in rosaroter Lichtflut. Als der Diplomat hinter Begleiter das Kuppelinnere betrat, änderte sich die Szenerie schlagartig. Vom Kuppelzenit schien ein Blitz herabzuzucken. Dämpfe quollen aus dem Boden hervor. Carfesch sah fasziniert zu, wie sie schließlich die Form eines langsam rotierenden, spiralig ineinanderfließenden Balles annahmen.
    Ein leises Lachen erklang, diesmal wirklich und nicht nur im Bewußtsein des Reisenden.
    Vergeblich schaute Carfesch sich nach der Quelle der Läute um. „Willkommen", sagte eine sanfte Stimme. „Auch für mich ist der Kontakt zu anderen Intelligenzen eine Wohltat, vor allem dann, wenn es sich um positive Arten handelt."
    „Ich bedanke mich für diese Einschätzung", erwiderte Carfesch, ganz gegen seine sonstige gewandte Art ein bißchen unbeholfen. Aber unter diesem fühlbaren mentalen Druck einer unvorstellbaren Wesenheit gewann er einfach nicht seine gewohnte Selbstsicherheit zurück.
    Carfesch kramte in den Taschen seines Ledermantels, wo er den Memoring verborgen hatte. „Ich komme wegen der beiden neutralen Zellaktivatoren", sagte er, während er den Memoring hervorzog. Es war ein
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