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100 - Des Teufels Samurai

100 - Des Teufels Samurai

Titel: 100 - Des Teufels Samurai
Autoren: Dämonenkiller
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Steiner.
    Er kam sich vor wie ein Schauspieler, der Maske machte.
    Das Haar ist unbändig und von roter Farbe… Dorian durchwühlte sein Haar, bis es ihm zu Berge stand und sich rötlich gefärbt hatte.
    Das Gesicht muß noch schmaler werden, darf nicht so voll sein. Die Haut blasser und mit Pigmenten - Sommersprossen… Und während er dies dachte, schien er sein Gesicht zu massieren - bis die Haut den bläßlichen Teint und die Sommersprossen eines Rothaarigen bekam und seine Backen eingefallen waren.
    Er schob sich den roten Schopf aus dem Gesicht, so daß die hohe Stirn freigelegt war. Er formte durch entsprechende Gesten und Gedanken seine Hände, die Handgelenke, die Arme, die Beine und seinen Brustkorb und massierte sich den Hüftspeck weg.
    Nachdem dies geschehen war, betrachtete er sein Spiegelbild zufrieden im Ys-Spiegel. Ja, so stellte er sich Richard Steiner vor.
    Den Ys-Spiegel legte er weg. Er wollte ihn nicht mitnehmen, um nicht in Versuchung zu geraten, ihn einzusetzen. Außerdem konnte ihn der Ys-Spiegel verraten. Er hatte ja keine Ahnung, was ihn erwartete.
    Inzwischen lagen auf dem. Tisch die gewünschten Gegenstände, die unauffällige Kleidung und die unentbehrliche Nickelbrille. Dorian setzte sie auf und zog sich um.
    Den Vexierer - der zusammengeklappt nur zwanzig Zentimeter lang war - steckte er in die Tasche. Damit konnte er jederzeit und überall sein Aussehen verändern.
    Er nahm auch den Kommandostab an sich, der zusammengeschoben einer Pfeife nicht unähnlich war. Dieser Kommandostab hatte viele wertvolle Eigenschaften. Dorian nannte ihn auch MagnetStab oder -Rute, weil er mit ihm wie mit einer Wünschelrute Magnetfelder ausfindig machen konnte. Und zwar jene Magnetfelder, die er dazu benützen konnte, um von einem Ort zum anderen zu „springen".
    Dazu gehörte auch ein Magischer Zirkel - und diesen steckte Dorian ebenfalls ein. Hatte er nämlich ein geeignetes Magnetfeld gefunden, mußte er dieses mit dem Zirkel abstecken. Erst dann konnte er es für einen Ortswechsel nutzbar machen.
    Bisher kannte Dorian diese magischen Hilfsmittel nur vom Hörensagen. Er war gespannt, wie sie sich in der Praxis bewähren würden.
    Nun, zumindest der Vexierer hatte gute Arbeit geleistet. Und seine Richard-Steiner-Maske erschien ihm perfekt.
    Nachdem Dorian seine Vorbereitungen abgeschlossen hatte, nahm er in dem magnetischen Thron Platz.
    Er konzentrierte sich auf den Ort, von dem er geträumt hatte. Wenn es dieses japanische Schloß wirklich gab, dann würde er hinspringen können. Denn es existierten überall auf der Erde Magnetfelder. Und wenn es ein solches in dem Palast nicht gab, würde er bei jenem auftauchen, das seinem Wunschbild am nächsten lag .
    Dorian brach der Schweiß aus. Unruhig fragte er sich, ob er sich wirklich ein richtiges Bild von dem Schloß seines Traumes machte. Er durchforstete seine Erinnerung nach Einzelheiten… Lag der Kirschgarten wirklich an der östlichen Palastmauer? Welche Verzierung hatte der Giebel des obersten Daches?
    Plötzlich fühlte sich Dorian schwerelos. Er befand sich nicht mehr in der Tempelhalle. Schwärze umgab ihn. Er glaubte, ins Nichts zu stürzen… Da war eine Lichtquelle, die größer wurde und wie eine leuchtende Amöbe pulsierte. Dann wieder erschien sie wie eine überdimensionale Luftblase, die im Wasser hochtrieb und in verschiedenen Farben schillerte. Auf einmal waren überall solche „Luftblasen". Einige platzten lautlos. Dorian wurde von dem freiwerdenden Druck davongeschleudert.
    Ein Wispern ertönte. Vergeblich versuchte Dorian, dem Raunen und Wispern einen Sinn abzugewinnen.
    Auf einmal sah er eine Luftspiegelung vor sich. Er sah eine endlose Wüste und darin ein Gebilde, groß wie eine Pyramide, das sich bewegte, als lebte es… Die Vision explodierte. Dorian wurde wieder von der Schwärze umfangen und fiel ins Nichts.
    Verzweifelt breitete er die Arme aus.
    Und da spürte er Boden unter den Füßen. Die Schwärze wich einem milden Dämmerlicht. Er befand sich in einem Wald. Durch das Geäst sah er den rötlichen Glutball der tiefstehenden Sonne. Ging sie auf oder unter?
    Es mußte Sonnenuntergang sein, wenn er sich hier im fernen Osten befand, denn er hatte den Tempel am frühen Vormittag verlassen. Doch er war erst sicher, daß er sein Ziel erreicht hatte, als er über die Baumwipfel hinweg eines der Türmchen mit dem geschwungenen Dach sah. Er war am Ziel. Der Palast aus seinem Traum existierte also.
    Er befand sich in
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