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100 - Des Teufels Samurai

100 - Des Teufels Samurai

Titel: 100 - Des Teufels Samurai
Autoren: Dämonenkiller
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Unga.
    „Ich befand mich noch nie in einer Situation wie dieser", sagte Dorian. „Ich mußte mich auch noch nie bewähren. Aber vielleicht hat nun irgendwo in der Welt ein Ereignis stattgefunden, das alarmierend genug war, um eine Warneinrichtung des Tempels zu aktivieren. Irgendwelche magischen Konstellationen könnten dafür verantwortlich sein. Ich bin mir fast sicher, daß es so ist. Ich habe ein Zeichen bekommen, das ich nicht mißachten darf."
    „Was für ein Zeichen?" fragte Unga.
    Dorian drehte sich um und lächelte schwach.
    „Das ist mein Einsatz, Unga."
    „Du willst den Tempel verlassen?" fragte der Cro Magnon ungläubig.
    „Ich muß es tun, alles in mir drängt danach, wollte Dorian sagen. Doch er tat es nicht. Unga hätte es leicht mißverstehen können.
    Dorian sah klar vor sich, was er tun mußte. Er zweifelte keinen Augenblick daran, daß er zu einer wichtigen Mission in Hermes Trismegistos' Namen gerufen wurde.
    Er konnte sich dem Ruf in dieses ferne geheimnisvolle Land nicht widersetzen. Etwas war dort im Gange, das seinen Einsatz erforderte. Er konnte diesmal nicht Unga schicken.
    „Ja, ich werde zum erstenmal als Hermes Trismegistos in die Geschicke der Menschheit eingreifen", sagte Dorian.
    „Worum geht es?" wollte Unga wissen. „Kann ich dich begleiten?"
    Dorian schüttelte den Kopf.
    „Ich werde es dich rechtzeitig wissen lassen, wenn ich dich brauche, Unga. Auf bald."
    Ohne weitere Erklärungen verließ er das Haus, begab sich in die Scheune und suchte das Magnetfeld auf. Normalerweise bedurfte es einiger Vorbereitungen, um von einem Magnetfeld zum anderen zu „springen". Aber zwischen dem Elfenhof und dem Tempel des Hermes Trismegistos' bestand eine ständige Verbindung.
    Dorian brauchte sich nur an sein Ziel zu wünschen, und nach der kurzen Reise durch unbegreifliche Räume fand er sich in der Halle des Tempels wieder.

    Dorian glaubte, die Zeichen des Traumes richtig zu deuten, wenn er die Identität des Richard Steiner annahm. Warum sonst hatte er sich im Traum wohl als diesen gesehen?
    Aber warum ausgerechnet Richard Steiner?
    Er kannte den Namen. Coco hatte ihm von diesem Mann erzählt. Und er wußte ungefähr, wie er aussah: So groß wie er, nur viel schlanker. Ein klapperdürres Gestell mit einer unbändigen roten Mähne und einer kreisrunden Nickelbrille.
    Coco hatte ihn als etwas linkisch, weltfremd und schüchtern, aber nett beschrieben. Als sie ihn kennenlernte, war er Theologiestudent gewesen - und sie eine Hexe der Schwarzen Familie.
    Warum sollte Dorian eigentlich nicht in diese Maske schlüpfen? Er besaß alle Hilfsmittel, die ihn zum perfekten Verwandlungskünstler machten.
    Bevor er jedoch sein Aussehen veränderte, ging er daran, sich die nötige Kleidung zu verschaffen. Was würde ein Gelehrtentyp wie Richard Steiner in einer exotischen Umgebung wohl tragen? Einen zünftigen Khaki-Anzug wie ein Forscher?
    Das wäre vielleicht doch etwas zu aufdringlich.
    Dorian entschloß sich für unauffällige Sportkleidung, wie sie weltweit in Mode war. Eine Sportjacke, festes Schuhwerk, eine strapazierfähige Hose - und nicht zu vergessen: die Nickelbrille.
    Dann ging er zu dem Marmortisch in der Mitte des Raumes. Er malte die entsprechenden Symbole darauf - magische Formeln, die einen metaphysischen Prozeß einleiteten.
    Auf diese Weise konnte sich Dorian alles beschaffen, was er begehrte. Der „Tisch" produzierte es für ihn. Dorian wußte selbst nicht, welche Vorgänge in dem Marmorblock abliefen. Er wußte nur aus Hermes Trismegistos' 36 225 Büchern, welche Formeln er anwenden mußte, um das Gewünschte zu erhalten. Vielleicht war der „Tisch" so etwas wie der „Kosmische Ofen" der Alchimisten, eine Retorte, in der es zur Metamorphose von Materie kam.
    Nachdem er die vollständige Formel auf den Tisch geschrieben hatte, holte er ein weiteres Hilfsmittel aus der steinernen Bordwand.
    Er nannte es den „Vexierer" - eine Art magischer Spiegel. Allerdings ohne eine Spiegelfläche aus fester Materie. Nur der Spiegelrahmen war stabil. Er ließ sich zusammenklappen und sah in zusammengeklapptem Zustand wie ein Maßstab mit acht Schenkeln aus. Statt einer Maßeinteilung befanden sich auf den Schenkeln magische Symbole.
    Dorian klappte den Vexierer auseinander und bildete daraus ein Achteck. Dieses legte er vor sich auf den Tisch, während er selbst im Thron Platz nahm.
    Er starrte in den Raum innerhalb des Achtecks und konzentrierte sich dabei auf das Aussehen von Richard
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