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100 - Des Teufels Samurai

100 - Des Teufels Samurai

Titel: 100 - Des Teufels Samurai
Autoren: Dämonenkiller
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mißtrauisch.
    Dorian klappte die Schenkel auseinander und formte sie zu einem Achteck.
    „Das Ding ist ganz harmlos", erklärte er zu ihrer Beruhigung. „Ich benötige es nur, um meine Maske auszutauschen. Paß auf, Coco."
    Er hatte mit der Steiner-Maske nun schon einige Übung, und so dauerte es nicht viel länger als fünf Minuten, bis sein asiatisches Antlitz dem von Richard Steiner gewichen war.
    „Das - ist phantastisch!" sagte Coco stockend. „Du bist also tatsächlich als Richard Steiner gekommen?"
    Jetzt war es an Dorian, verwirrt zu sein.
    „Coco", sagte er langsam. „Weißt du überhaupt, wer ich wirklich bin? Ich bin Dorian. Ich bin nicht tot. Ich bin jetzt…"
    „Ich wußte die ganze Zeit über, daß du lebst", unterbrach sie ihn. „Und ich wußte, daß du meinem Ruf folgen mußtest. Ich habe dich zu diesem Ort gerufen. Und an dem Hexenmal habe ich dich erkannt. Als ich deinen Doppelgänger tötete, wußte ich, daß es nicht du warst. Denn er besaß das Hexenmal nicht. Deshalb stand für mich fest, daß du lebst."
    „Welches Hexenmal?" fragte Dorian.
    Sie erklärte es ihm.
    „Damals, als wir uns in der Jugendstilvilla geliebt haben, unterwarf ich dich einem Liebeszauber", schloß sie. „Ich wollte dich nicht verlieren. Deshalb verschaffte ich mir die Möglichkeit, dich zu einer letzten Aussprache zurückzurufen, auch wenn du mich für immer verlassen hättest. Bist du mir jetzt böse?"
    „Böse?" wiederholte er und schloß sie überglücklich in seine Arme. „Ich - kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, daß du die Initiative ergriffen hast. Ich frage mich nur, warum du mir einsuggeriert hast, daß ich mich als Richard Steiner ausgeben soll. Habe ich Grund, auf ihn eifersüchtig zu sein?" „Aber Dorian! Ich konnte den anderen gegenüber doch nicht verraten, daß du lebst. Aber ich hatte natürlich keine Ahnung, daß deine Maske so echt sein würde. Als ich dich zum erstenmal erblickte, hielt ich dich wirklich für Ritchie."
    „Vielleicht werde ich dir als ,Ritchie sogar erhalten bleiben", sagte er und schloß ihr den Mund mit einem Kuß.
    Was für ein herrliches Leben! dachte er. Die Melancholie und die Depressionen der letzten Monate waren wie weggewischt. Er hatte nun wieder alles, was er haben wollte. Die Macht des Hermes Trismegistos hatte ihn nicht zum einsamsten Wesen des Universums gemacht. Er besaß die Macht - und die Freiheit.
    Er wollte sie genießen. An Cocos Seite. Und er würde vielleicht auch seine alten Freunde zurückgewinnen können, selbst in der Maske des Richard Steiner.
    Hinter ihnen räusperte jemand diskret. Sie fuhren auseinander. Erleichtert stellten sie fest, daß es sich um Hideyoshi Hojo handelte.
    „Das Kabuki ist beendet", sagte der Japaner mit einem seltsamen Seitenblick auf Dorian-Steiner. „Das Finale habt ihr leider versäumt. Wo waren Sie denn, Richard?"
    Dorian schluckte. Beinahe hätte er sich verraten. Er wollte sagen, daß Coco ihn im letzten Augenblick von der Bühne gerettet hatte. Doch rechtzeitig entsann er sich noch, daß er zu diesem Zeitpunkt noch Hoichi gewesen war.
    „Ich wollte fliehen sagte Dorian-Steiner und senkte den Blick. „Aber dann lief ich Coco in die Arme… Ich hätte sie fast nicht erkannt."
    Coco wischte sich mit einem Tuch die Schminke aus dem Gesicht.
    „So, damit du nicht mehr an meiner Identität zweifelst, Ritchie", meinte sie.
    „Und was ist aus deinem Schützling im Priestergewand geworden, Coco?" fragte Yoshi sie.
    „Ich erkannte, daß er unschuldig in dieses magische Kabuki geraten ist", entgegnete sie, ohne mit der Wimper zu zucken. „Deshalb rettete ich ihn vor dem Schwarzen Samurai. Schade, daß der uns entkommen ist. Wie sollen wir ihn nun finden, um ihm das Handwerk zu legen? Wer weiß, was Olivaro mit ihm im Schilde führt."
    „Wir haben eine kleine Chance, Tomotada zu finden", erklärte Yoshi. „In einem Tokioter SamuraiMuseum ist ein Schwert ausgestellt, bei dem es sich um das sagenhafte Tomokirimaru handeln soll. Wenn es das echte Tomokirimaru ist, dann wird Tomotada versuchen, in seinen Besitz zu kommen." „Dann auf nach Tokio!" sagte Coco. Sie wandte sich an Dorian. „Begleitest du uns, Ritchie?"
    Dorian beherrschte die Rolle des Richard Steiner souverän. Er schnitt eine säuerliche Grimasse. „Eigentlich habe ich keine Lust, dem Schwarzen Samurai nochmals zu begegnen", sagte er. „Andererseits möchte ich dich nicht schon wieder verlieren, Coco. Ich komme mit."
    Er nahm Coco wieder in
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