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10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)

Titel: 10 Ein Tanz mit Drachen (alte Übersetzung)
Autoren: George R. R. Martin
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Goldene Kompanie. Wie es heißt, begleitet ihn ein Targaryen-Prätendent.«
    »Ein falscher Knabe ist alles, was er hat«, meinte Randyll Tarly.
    »Möglicherweise. Und möglicherweise auch nicht.« Kevan Lannister war dabei gewesen, in ebendieser Halle, als Tywin die Leichen von Prinz Rhaegars Kindern, eingehüllt in purpurrote Mäntel, am Fuße des Eisernen Throns niedergelegt hatte. Das Mädchen hatte man eindeutig als Prinzessin Rhaenys erkennen können, doch der Junge … ein Grauen ohne Gesicht, nur Knochen und Hirn und Blut und dazwischen ein paar blonde Strähnen. Keiner von uns hat sich die Leiche lange angeschaut. Tywin hat behauptet, es sei Prinz Aegon, und wir haben ihm geglaubt. » Aus dem Osten hört man ebenfalls Geschichten. Von einer zweiten Targaryen, und zwar von einer, deren Abstammung man nicht in Frage stellen kann. Daenerys Stormborn.«
    »So irre wie ihr Vater«, verkündete Lord Mace Tyrell.
    Das wäre der gleiche Vater, Highgarden und das Haus Tyrell bis zum bitteren Ende und noch darüber hinaus unterstützt haben. » Sie mag irre sein«, sagte Ser Kevan, »doch wenn so viel Rauch nach Westen zieht, muss sie einige Feuer im Osten entfacht haben.«
    Großmaester Pycelle nickte eifrig. »Drachen. Diese Geschichten sind auch nach Oldtown gelangt. Zu viele, um sie einfach abzutun. Eine silberhaarige Königin mit drei Drachen.«
    »Am anderen Ende der Welt«, sagte Mace Tyrell. »Königin der Sklavenbucht, ja. Es sei ihr gegönnt.«
    »Dem kann ich nur zustimmen«, sagte Ser Kevan, »aber das Mädchen ist vom Blut Aegons des Eroberers, und ich denke, sie wird sich nicht ewig mit Meereen zufriedengeben. Wenn sie diese Küste erreicht und sich mit Lord Connington und seinem Prinzen vereinigt, gleichgültig, ob er nun ein echter oder ein falscher ist … wir müssen Connington und seinen Prätendenten jetzt aus dem Weg räumen, bevor Daenerys Stormborn nach Westen kommen kann.«
    Mace Tyrell verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich beabsichtige, genau das zu tun. Nach dem Prozess.«
    »Söldner kämpfen für Münzen«, erklärte Großmaester Pycelle. »Mit genug Gold könnten wir die Goldene Kompanie vielleicht überzeugen, uns Lord Connington und den Prätendenten auszuliefern.«
    »Ja, wenn wir Gold hätten«, erwiderte Ser Harys Swyft. »Leider haben wir in unserer Schatzkammer nur Ratten und Schaben, Mylords. Ich habe nochmals an die myrischen Bankiers geschrieben. Wenn sie zustimmen, die Schulden der Krone bei den Braavosi zu begleichen, und uns ein neues Darlehen gewähren, müssen wir vielleicht die Steuern nicht erhöhen. Ansonsten …«
    »Die Magister von Pentos verleihen doch ebenfalls Geld«, schlug Ser Kevan vor. »Versucht es bei ihnen.« Es war zwar noch unwahrscheinlicher, dass die Pentoshi ihnen helfen würden, als bei den Geldverleihern aus Myr, aber versuchen musste man es. Falls sie keine neue Geldquelle auftun oder die Eiserne Bank nicht überzeugen konnten, sich zu gedulden, hätte er keine andere Wahl, als die Schulden der Krone mit Lannistergold zu begleichen. Er wagte es nicht, neue Steuern zu erheben, nicht, solange überall in den Sieben Königslanden Rebellion herrschte. Die Hälfte der Lords im Reich konnten Steuern nicht von Tyrannei unterscheiden und würden sich sofort dem nächsten Usurpator an den Hals werfen, wenn sie auf diese Weise ein paar Kupferstücke sparen konnten. »Falls das keinen Erfolg zeigt, müsst Ihr wahrscheinlich nach Braavos reisen und persönlich mit der Eisernen Bank verhandeln.«
    Ser Harys wand sich. »Muss das sein?«
    » Ihr seid der Meister der Münze«, sagte Lord Randyll scharf.
    »Ja, der bin ich.« Das dünne weiße Haar am Ende von Swyfts Kinn zitterte vor Wut. »Muss ich Mylord daran erinnern, dass diese Schwierigkeiten nicht meine Schuld sind? Und nicht alle von uns hatten Gelegenheit, ihre Schatztruhen mit Plündergut aus Maidenpool und Dragonstone aufzufüllen.«
    »Ich verbitte mir diese Unterstellung, Swyft«, fuhr Mace Tyrell auf. »Auf Dragonstone wurden keine Reichtümer gefunden, das kann ich Euch versichern. Die Männer meines Sohns haben jeden Zoll dieser feuchten trostlosen Insel abgesucht und keinen einzigen Edelstein und keine Goldmünze gefunden. Auch von diesem sagenhaften Hort voll Dracheneier war keine Spur zu finden.«
    Kevan Lannister hatte Dragonstone schon mit eigenen Augen gesehen. Er bezweifelte sehr, dass Loras Tyrell tatsächlich jeden Zoll der uralten Festung abgesucht hatte. Schließlich war sie von den
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