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0987 - Die sanften Invasoren

Titel: 0987 - Die sanften Invasoren
Autoren: Unbekannt
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sie kaum noch erkennen konnte, andere sahen aus wie Thezein, wieder andere waren auf verschiedenste Weise mit Kristallen verbunden und veränderten sich ständig in Größe und Aussehen, als konnten sie sich nicht entscheiden, ob sie zu ihrer ursprünglichen Form heranwachsen oder in den kristallinen Zustand zurückkehren sollten.
    „Sie kämpfen nicht miteinander", stellte Dihat nachdenklich fest. „Es sind keine leblosen Körper zu sehen.
    Ich glaube nicht, daß sie uns etwas tun werden."
    „Sie mögen uns nicht", behauptete Vellin, und Dihat sah ihn überrascht an, stellte dann aber ernüchtert fest, daß Vellins Augen völlig starr und ausdruckslos waren.
    „Das macht nichts", versicherte er beruhigend. „Sie können mit uns nicht viel anfangen. Wir versuchen es."
    Die Androiden rührten sich nicht von der Stelle.
    „Tut, was ich euch sage!" schrie er sie an. „Los, geht zu den Beibooten. Achtet darauf, daß ihr mit den Bürgern möglichst nicht in Berührung kommt. Teilt euch auf, geht in kleinen Gruppen oder einzeln."
    Sie gehorchten ihm. Er hatte sicher nicht mehr Verstand als einer von ihnen, aber er war fähig, in diesem Augenblick Entscheidungen zu treffen, und das hob ihn über sie hinaus.
    Er wartete, bis nur noch Vellin übrig war, gab dem anderen einen Stoß und ging selbst in das dichte Gewühl hinein.
    Es kam ihm vor, als wären sämtliche Bürger, die es in der GOR-VAUR gab, in diesem einen Hangar versammelt. Er fand kaum Platz, um sich zwischen den mehr oder weniger durchscheinenden Körpern hindurchzudrängen. Erst als er die Beiboote erreichte, wurde es ein wenig besser. Es schien, als scheuten die Bürrger vor allzu inniger Berührung mit den schimmernden kleinen Schiffen zurück.
    Dihat eilte erleichtert eine Rampe hinauf. Bevor er durch das Schott trat, warf er noch einen kurzen Blick auf die Bürger - und da sah er das fremde kleine Schiff, das gar nicht weit entfernt stand.
    Es war ein terranisches Modell. Er erinnerte sich sehr gut daran, Beiboote dieser Art schon gesehen zu haben, als Alurus und seine Androiden ihre Mission auf dem Planeten Terra erfüllten, und auch später, im Hangar des Schiffes, in dem Alurus und Julian Tifflor miteinander verhandelt hatten, waren ihm die Space-Jets aufgefallen.
    Er wagte es gar nicht erst, sich vorzustellen, was nun die Anwesenheit eines terranischen Beiboots in der GOR-VAUR zu bedeuten haben mochte. Er beeilte sich, in sein Schiff zu kommen, wo die anderen von seiner Mannschaft bereits versammelt waren. Hastig nahm er Verbindung zu den anderen UFOs auf. Er befahl allen, die Schleusen zu schließen, aber weder die Energieschirme noch die Antriebe zu aktivieren. Zuerst mußte er mit Alurus reden - und er hatte Angst davor.
    Alurus begrüßte den Androiden mit eisiger Zurückhaltung. Dihat, der innerlich zitterte wie Espenlaub, versuchte ein Ablenkungsmanöver, indem er hastig zu berichten begann.
    „Ein terranisches Beiboot steht bei euch im Hangar", unterbrach Alurus ihn nach kurzer Zeit.
    „Ich habe es gesehen", bestätigte Dihat vorsichtig.
    „Und was ist mit den Terranern?"
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht sind sie an Bord und warten ab - genau wie wir. Es wäre verantwortungslos, zu starten, solange die Schiffe von Bürgern umgeben sind."
    „Ausgerechnet du mußt von Verantwortung reden!" brauste Alurus auf, zwang sich dann aber mühsam zur Ruhe. „Sie sind nicht in ihrem Schiff. Geh und suche sie, und ich rate dir eines: Bringe sie zurück, lebend und gesund!"
    „Aber ..."
    Dihats geplanter Protest lief ins Leere. Alurus hatte die Verbindung unterbrochen.
    Ratlos sah der Androide sich um. In den Augen seiner Artgenossen schimmerte weder Interesse, noch der leiseste Anflug von Furcht.
    „Ihr kommt mit", befahl Dihat.
    Die Androiden nahmen den Befehl schweigend zur Kenntnis.
     
    *
     
    „Zurück in die Space-Jet!" sagte Tekener. „Schnell!"
    Jennifer Thyron drehte sich um und schüttelte den Kopf.
    „Das sind schon zu viele", bemerkte sie nüchtern. „Vielleicht sind sie ganz friedlich."
    Sie sahen sich schweigend an.
    Sie hätten es versuchen können. Aber wenn es schiefgegangen wäre, hätten ihnen ihre Waffen nicht viel genützt. Die Übermacht der Bürger war erdrückend, und es war zu befürchten, daß diese Wesen sich durch die Reststrahlung der On- und NoonQuanten verändert hatten.
    „Wir wollten ja sowieso tiefer in das Schiff hinein", meinte Tekener schulterzuckend. „Das da drüben dürfte das Schott zu einer
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