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0987 - Die sanften Invasoren

Titel: 0987 - Die sanften Invasoren
Autoren: Unbekannt
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euch auch nur zu denken. Es war ein Schock für ihn, daß er die Wahrheit erkennen mußte. Er hat sich jetzt wieder gefangen."
    Jennifer, die nicht sofort eine Antwort wußte, sah sich um und entdeckte Tekener, der zu einem der UFOs rannte und darin verschwand.
    „Es muß ein seltsames Leben sein, das ihr führt", bemerkte Thezein.
    „Da könntest du recht haben", murmelte Jennifer Thyron sarkastisch.
    Tekener kam wieder zum Vorschein und gab ihr ein Zeichen. Sie wollte ihm zuwinken, da hörte sie hinter sich ein Geräusch, und instinktiv drehte sie sich um.
    Entsetzt starrte sie auf Thezein, der einen erbitterten Kampf zu führen schien. Das Wesen schlug mit Händen und Füßen um sich, wälzte sich schreiend am Boden, schlug mit dem Kopf auf den metallenen Boden immer wieder, daß es laut dröhnte. Und bei alledem war der Grund für dieses Benehmen völlig unerfindlich.
    „Was ist mit dir?" rief sie besorgt und tat einen Schritt auf den kleinen Bürger zu.
    „Geh weg!" schrie Thezein wild.
    Sie runzelte die Stirn und trat näher heran. Sie hörte schnelle Schritte und wußte, daß Tekener sie in wenigen Sekunden erreicht haben würde, aber bis dahin konnte es für Thezein zu spät sein. Er befand sich in einem Zustand, der das Schlimmste vermuten ließ.
    Unsicher zog sie die Waffe aus dem Gürtel. Aber worauf sollte sie sie richten, wenn gar kein Gegner zu sehen war?
    Sie ging noch einen Schritt heran und beugte sich zu dem kleinen Wesen hinab. Im gleichen Augenblick spürte sie wieder diese ungewisse, unheimliche Berührung, wie in jenem Augenblick, in dem das Schott sich geöffnet hatte. Erschrocken zuckte sie zurück.
    Thezein lag plötzlich ganz ruhig.
    „Es ließ sich einfach nicht verhindern", sagte er leise. „Vielleicht war es sogar das Beste für uns."
    Entsetzt starrte Jennifer Thyron auf den schmalen Körper, in dem es sich zu bewegen begann. Ronald Tekener trat neben sie.
    „Was, zum Teufel ...", stieß er hervor, schwieg dann aber.
    Thezeins schmale Beine wurden kürzer und dicker, sein Kopf schmolz förmlich in sich zusammen, und nach kaum einer Minute lag ein unförmiger Klumpen vor ihnen, dessen Oberfläche sich in ständiger Bewegung befand. Der Klumpen bekam eine Einschnürung um die Mitte herum, die immer tiefer wurde. Als die beiden Hälften fast voneinander getrennt waren, glomm zwischen ihnen ein leuchtender Punkt auf, wurde größer und heller, während gleichzeitig der Klumpen zu schrumpfen begann. Der Prozeß beschleunigte sich. Nach kaum einer halben Minute war der ganze unförmige Körper verschwunden. An seiner Stelle lag ein vieleckiger, transparenter, leuchtender Kristall auf dem metallenen Boden.
    Tekener bückte sich und musterte das Gebilde mißtrauisch. Es war ungefähr so groß wie ein Tennisball.
    Als er es vorsichtig berührte, spürte er, daß es warm war.
    „Ist das nun noch Thezein?" fragte er ratlos. „Oder ist etwas ganz anderes aus ihm geworden?"
    „Er wird uns kaum noch eine Antwort geben", murmelte Jennifer betroffen. Sie schüttelte irritiert den Kopf, weil sie das Gefühl hatte, von etwas abgetastet zu werden.
    „Die Reststrahlung ist verschwunden", sagte Tekener plötzlich. „Zumindest in diesem Hangar läßt sie sich nicht mehr anmessen."
    „Warst du darum im Schiff?"
    Er nickte.
    „Ich habe mir von Alurus erklären lassen, mit welchem Gerät die Androiden der Strahlung auf die Spur kommen sollten."
    „Er wollte überall da, wo die Strahlung besonders stark ist, künstliches Protoplasma einsetzen", sagte Jennifer erstaunt.. „Es sollte die Strahlung buchstäblich in sich aufsaugen."
    „Ja", bestätigte Tekener ausdruckslos. „Er konnte ja nicht wissen, daß inzwischen Abermillionen von Bürgern in den Sporenschiffen hausen."
    „Sie haben die Strahlung in sich auf genommen!"
    „Es scheint so."
    „Ob sie jetzt alle so aussehen wie er?" fragte sie entsetzt und deutete auf den Kristall.
    „Die dort hinten sind jedenfalls noch nicht soweit!" sagte Tekener grimmig.
    Er deutete auf die Tür, hinter der laut Thezein eine große Zahl von Bürgern zu finden war. Er hatte die Wahrheit gesagt. Es gab wirklich sehr viele Bürger dort, Bürger im kristallinen wie auch im plasmatischen Zustand, auch solche, die auf einer Zwischenstufe stehengeblieben waren. Diese unübersehbare Heerschar drängte durch die jetzt geöffnete Tür herein.
     
    7.
     
    Dihat war beunruhigt angesichts des Eifers, mit dem seine Kameraden sich an die Arbeit machten. Es schien, als
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