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0987 - Die sanften Invasoren

Titel: 0987 - Die sanften Invasoren
Autoren: Unbekannt
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zurückgelassen worden waren, und kein einziger von den unheimlichen, starräugigen Raumfahrern zeigte noch die leiseste Reaktion auf den Aufenthalt im Innern der Sporenschiffe. Die Reststrahlung der Onund Noon-Quanten war von den Bürgern von Art’Yschall restlos aufgesogen worden.
    Am Ende des zweiten Tages, als die letzte Schleuse geöffnet wurde, schlich Falreyl sich unbeobachtet zu einer Schleuse, öffnete sie vorschriftsmäßig und schloß sich als schwach leuchtender Kristall einem der Schwärme an. Wenig später nahmen die Kristalle Fahrt auf. Niemand wußte, wie sie es anstellten, aber sie trieben mit immer höherer Geschwindigkeit von den Sporenschiffen weg und waren schon bald in der Unendlichkeit verschwunden.
    Am Ende dieses zweiten Tages geschah es auch, daß Alurus den Bericht der Diagnosekammer in der Hand hielt und nicht wußte, ob er erleichtert oder enttäuscht sein sollte.
    Dihat war seit seiner Rückkehr aus dem Sporenschiff wieder ein ganz normaler Androide. Er hatte ihn im Verdacht gehabt, zu simulieren, um den Vorwürfen seines Kommandanten zu entgehen, aber bald erwachten Zweifel in ihm, daß der Androide fähig wäre, ein solches Spiel länger als einige Stunden durchzustehen. Er fragte ihn gründlich aus. Dihat erinnerte sich an alles, was in der GORVAUR gesehehen war, und sein Bericht war präziser als der aller anderen Androiden, die an dem Unternehmen beteiligt gewesen waren. Nur eine winzige Lücke gab es in dieser Erinnerung: Dihat wußte nichts von dem, was geschehen war, nachdem er die Schleuse des Beiboots verlassen hatte, bis zu dem Augenblick, in dem er die beiden Terraner und den seltsamen kleinen Bürger vor sich sah.
    Die anderen sagten aus, daß sich genau zu diesem Zeitpunkt die im Hangar versammelten Bürger in Kristalle verwandelt hatten. Sie behaupteten auch, daß Dihat sich bis zu diesem kritischen Moment unnatürlich verhalten hatte - aus ihrer Sicht heraus wenigstens. Was dann im einzelnen geschehen war und den Androiden verändert hatte, ließ sich im nachhinein nicht feststellen, aber es schien, als sei die Veränderung dauerhaft.
    Alurus beschloß, nicht länger darüber nachzudenken und froh zu sein, daß der Zufall ihm eine große Last von den Schultern genommen hatte. Aber manchmal, wenn er in der Zentrale seines Mutterschiffs neben Dihat saß und die Meldungen verfolgte, fühlte er sich einsam, was ihm früher nie passiert war.
    Er schob die trüben Gedanken von sich und nahm Verbindung zur YULAN auf. Er mußte lächeln, als er Tekeners Gesicht sah.
    „Servus ist bereits gestartet", sagte er. „Ich werde mich jetzt auch auf den Rückflug begeben. Die Sporenschiffe gehören Ihnen. Wenn ich Ihnen einen letzten guten Rat geben darf: Sie sollten gut darauf achten, daß man sie nicht für die verkehrten Zwecke einsetzt."
    „Werden die Kosmokraten die Sporenschiffe zurückverlangen?" fragte Tekener.
    „Das weiß ich nicht", gestand Alurus und unterbrach die Verbindung.
    Auf den Bildschirmen der YULAN geriet das Mutterschiff, umgeben von seinen Beibooten wie von winzigen, blau schimmernden Fischen, in Bewegung, schoß mit irrsinniger Beschleunigung davon und verschwand.
    Wenige Stunden später nahmen auch die gigantischen Sporenschiffe Fahrt auf, und die Raumer der LFT und der GAVÖK geleiteten sie bis ins Solsystem, wo sie bei ihrem Erscheinen für einige Aufregung sorgten. Als bekannt wurde, welchem Zweck die Giganten dienen sollten, wich das anfängliche Entsetzen tiefer Erleichterung.
    Einfachere Gemüter gerieten sogar in euphorische Hochstimmung und meinten, daß nun alle Probleme, die durch die Weltraumbeben und die Orbiter entstanden waren, gelöst seien.
    Julian Tifflor und seine Mitarbeiter wußten es besser. Die Tatsache, daß man über die Sporenschiffe verfügen konnte, verringerte nur einen Teil ihrer Sorgen. Die wirklichen Gefahren, die der Menschheit und allen anderen Bewohnern der Milchstraße drohten, bestanden nach wie vor.
    Die dritte Bebenwelle konnte jederzeit über die Galaxis hereinbrechen, und noch immer standen die Orbiterflotten über den wichtigsten Planeten der GAVÖK. Das Ultimatum war nur aufgeschoben worden.
    Quiryleinen war noch immer der einzige Kommandant einer Orbiterflotte, der davon überzeugt war, daß Jen Salik ein Ritter der Tiefe war und somit recht hatte, wenn er sagte, daß die Menschheit nicht mit den Horden von Garbesch identisch war. Wenn es Jen Salik gelang, auch die anderen Kommandanten zu überzeugen, so war nicht
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