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0987 - Asmodis' Retter

0987 - Asmodis' Retter

Titel: 0987 - Asmodis' Retter
Autoren: Oliver Fröhlich und Manfred H. Rückert
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er gesagt hatte. Er kniff die Lider zusammen. »Ich habe Kopfschmerzen. Meine Augen fühlen sich an, als seien sie zu klein für ihre Höhlen.«
    Beim letzten Wort stockte er, als verknüpfe er mit ihm eine Erinnerung.
    »Nici hat recht«, meinte Zamorra. »Wir müssen sichergehen, dass mit deinem Gehirn alles in Ordnung ist. Aber zuerst würde ich gerne etwas anderes versuchen.«
    »Was denn?«
    Der Professor holte das Amulett unter dem Hemd hervor und zog es mitsamt der Kette über den Kopf.
    Dylan machte große Augen. »Merlins Stern!«
    »Du erinnerst dich?«
    »Ja… nein… ich weiß nicht.«
    »Ich möchte versuchen, dich zu hypnotisieren«, erklärte Zamorra seinen Plan. »Wenn die Amnesie magische Ursachen besitzt, kann ich sie vielleicht besiegen.«
    Der Schotte lachte auf. »Magie? So etwas gibt es nicht! Genauso wenig wie Vampire, Werwölfe und Gosh-Dämonen!« Wieder runzelte er die Stirn. »Was zum Teufel sind Gosh-Dämonen? Wie komme ich auf diesen Begriff?«
    »Weil sie das Letzte waren, was du vor deinem Gedächtnisverlust gesehen hast?«, vermutete Zamorra.
    »Habe ich das?« Unvermittelt fragte er: »Leben Sie in einem Schloss?«
    Der Professor nickte. »Und könntest du bitte endlich damit aufhören, uns zu siezen?«
    »Wenn es sein muss.«
    »Es muss. Versuch, dich zu entspannen.« Zamorra ließ das Amulett langsam vor Dylans Augen hin- und herpendeln. Er murmelte ein paar Zaubersprüche, die die Wirkung verstärkten.
    Eine unschöne Erinnerung wollte sich in sein Bewusstsein kämpfen. An das Mädchen Araminta, das in Abruceta ein Opfer der Gosh geworden und später als alte Frau wieder aufgetaucht war. An die Hypnose, mit der er die Hintergründe hatte aufdecken wollen. An die Folgen, die er damit bei ihr ausgelöst hatte.
    Er verdrängte das Bild. Konzentrier dich auf Dylan und nicht auf das, was war. Das kannst du ohnehin nicht mehr ändern.
    »Du heißt Dylan McMour«, sagte er mit sanfter, einschmeichelnder Stimme. Er beobachtete, wie der Schotte den Namen mit den Lippen formte. »Vor einigen Wochen haben wir in Andalusien gegen Gosh-Dämonen gekämpft.«
    »Andalusien«, murmelte Dylan.
    »Richtig. In der Nähe von Granada.«
    Der Schotte sagte etwas, das wie Allamar klang, wurde sich dieser merkwürdigen Antwort aber offenbar nicht bewusst.
    Zamorra ging nicht darauf ein. Stattdessen fuhr er fort: »Die Gosh haben uns mit ihrem Keim infiziert und wollten uns zu ihren Dienern machen. Wir verschmolzen geistig mit ihrem Gedankennetz, aber wir verloren nicht unsere Individualität. Es gelang mir, dich aus dem Netz zu befreien.«
    »Befreien«, wiederholte Dylan mit monotoner Stimme.
    »Was geschah danach?«
    »Schmerzen«, murmelte der Schotte. »Knie. Handgelenk.«
    Der Professor entsann sich, dass Dylan auf der Flucht aus der Höhle gestürzt war. Er nickte Nicole zu und lächelte.
    Die Erinnerung kehrt zurück!
    »Du liegst vor mir auf dem Boden«, fuhr der Hypnotisierte fort. »Mit starrem Blick. Gefangen im Netz der Gosh. Ich sehe die Toten. Die Opfer aus Abruceta. Dafür müssen sie bezahlen, diese Gosh-Widerlinge. Ich strecke mich und…«
    ***
    Erinnerung
    Dylan setzte sich in Bewegung.
    Da er sich nicht sicher war, ob er den Eingang zur Höhle wiederfinden würde, lief er kerzengerade bis zur Steilwand und ließ sich von ihr leiten.
    Er wünschte, er hätte Zamorras E-Blaster an sich genommen. Nicht, dass er dem Tattooreif misstraute, aber er hätte gerne etwas gehabt, an dem er sich festhalten konnte.
    Sein Knie sang Schmerzarien, aber er durfte nicht aufgeben.
    Jeder Stein, auf den er trat, jeder auf dem Boden liegende Ast, über den er stieg, bedeutete eine Qual. Doch er musste Zamorra aus dem Gedankennetz befreien. Und die Dorfbewohner. Außerdem hatte er noch ein paar Gosh zu vernichten. Koste es, was es wolle!
    Nach fünf Minuten des Humpeins sah er den Spalt in der Felswand vor sich. Er hatte sich keinen Plan zurechtgelegt. Er würde einfach reingehen und jeden Gosh mit den tribalähnlichen Wirbeln beschießen, der ihm in die Quere kam. Das war Plan genug!
    Da erreichte er den Eingang.
    Plötzlich ertönte panisches Kreischen aus der Höhle.
    Was geschah dort? Waren die Dorfbewohner aus dem Sklavendasein erwacht?
    Er bekam nicht die Zeit, sich Gedanken darüber zu machen. Denn in diesem Augenblick rannten drei Gosh aus dem Felsspalt.
    Ohne zu zögern, vollzog Dylan mit dem rechten Arm eine Schleuderbewegung, als werfe er eine Frisbeescheibe aus der Hüfte.
    Die Tribals lösten
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