Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0987 - Asmodis' Retter

0987 - Asmodis' Retter

Titel: 0987 - Asmodis' Retter
Autoren: Oliver Fröhlich und Manfred H. Rückert
Vom Netzwerk:
in Nullzeit zu dem entsprechenden Feld.
    Zamorras und Nicoles Ziel lag bei Caer Spook, der seit Urzeiten verfallenen früheren Stammburg des Erbfolgers. Heute hauste darin nur noch der Geist von Sir Henry.
    Eine schmerzhafte Erinnerung durchzuckte den Professor, als sie aus der Kolonie von Regenbogenblumen in Schottland traten. Rhett Saris ap Llewellyn, der derzeitige Erbfolger, hatte sich nach dem Tod seiner Mutter - nein, nach dem Mord an seiner Mutter, den er zwar unter Einfluss einer dämonischen Kraft, aber doch mit eigenen Händen begangen hatte! -mit seiner Freundin Anka Crentz nach Llewellyn Castle zurückgezogen. Seitdem hatten sie nichts mehr von ihm gesehen und nur gelegentlich von ihm gehört.
    Gerne hätten Zamorra und Nicole ihm bei der Bewältigung des Verlusts geholfen, aber der Junge lehnte jede Hilfe kategorisch ab.
    Der Junge!, dachte der Meister des Übersinnlichen. Diese Bezeichnung trifft wohl auch nicht mehr zu. Schließlich ist er letztes Jahr achtzehn geworden.
    Gerne hätte Zamorra bei dem nahegelegenen Schloss vorbeigeschaut, aber er wusste, dass er Rhett damit gegen sich aufbringen würde. Was er früher oder später in Kauf nehmen musste, wenn der Erbfolger nicht bald wieder aus seinem Schneckenhaus kroch.
    Aber im Augenblick gab es dringendere Aufgaben zu erledigen.
    Die Regenbogenblumen stellten in der Tat eine hervorragende Abkürzung von Château Montagne nach Caer Spook dar. Da der Begriff abgelegen der verfallenen Burg aber nicht einmal annähernd gerecht wurde, wäre diese Abkürzung völlig nutzlos, wenn Zamorra nicht schon seit Langem einen fahrbaren Untersatz dort deponiert hätte.
    Sie benötigten dreieinhalb Stunden nach Glasgow. Die Fahrt verlief ungewöhnlich ruhig. Jeder hing seinen Gedanken nach.
    Da der Professor noch nicht oft bei Dylan zu Besuch gewesen war, musste er auf die Hilfe des Navigationsgeräts zurückgreifen, um das Haus zu finden. Ein zweistöckiges Gebäude mit kurzer Auffahrt, ein paar Quadratmetern Rasen mit vereinzelten Sträuchern davor und hohen, blickdichten Hecken, die sich an das Haus anschlossen. Von dem großen Grundstück, das jenseits des Anwesens lag und das sogar einen kleinen Forst mit einschloss, sah man von der Straße aus nichts.
    Zamorra parkte den Wagen vor dem Haus.
    Als er und Nicole ausstiegen, sah er hinter einem Fenster einer Villa auf der gegenüberliegenden Straßenseite eine Bewegung. Ein Mann, dessen Silhouette beinahe den ganzen Rahmen ausfüllte, winkte ihnen zu.
    »Shamus McMallister«, flüsterte Zamorra seiner Begleiterin zu. Er winkte zurück.
    Sie gingen die Auffahrt hoch und stellten fest, dass der Nachbar recht hatte. Hinter jedem einzelnen Fenster von Dylans Haus brannte Licht.
    Würde ein Einbrecher derart dilettantisch vorgehen und mit einer Festbeleuchtung auf sich aufmerksam machen? Da könnte er ja gleich ein Schild mit Neonschrift auf der Straße aufstellen, das besagte: Krimineller im Einsatz. Bitte nicht stören.
    Andererseits versteckte man ein Buch am besten in einem Regal voller Bücher. Warum also mit dem Licht nicht den Eindruck erwecken, der Bewohner sei daheim?
    Aber hinter jedem Fenster? War das nicht zu viel des Guten? Einbrecher oder nicht, das war hier die Frage.
    Als sie vor der Tür standen, wechselten sie einen Blick.
    Und jetzt?, fragte der von Nicole.
    Wenn ich das mal wüsste, antwortete der von Zamorra.
    Mit der flachen Hand drückte er gegen die Tür, doch sie öffnete sich nicht.
    »Okay«, sagte er. »Versuchen wir erst mal den offiziellen Weg. Wir wissen nicht, wer sich dort drinnen zu schaffen macht. Vielleicht ein Verwandter oder Freund von Dylan, der sich wegen seines Verschwindens sorgt. Ich will nur ungern einbrechen und von einem übernervösen Kerl erschossen oder auch nur verhaftet werden.«
    »Verständlich«, entgegnete Nicole.
    Zamorra nickte ihr zu, und sie drückte auf den Klingelknopf.
    Im Inneren ertönte ein sanfter Gong. Mehr passierte nicht.
    Als auch nach dreimaligem Klingeln niemand öffnete, klopfte der Professor gegen die Tür.
    »Hallo?«, rief er.
    Keine Reaktion. So weit war er bei seinem letzten Besuch auch schon gewesen.
    Er warf einen Blick auf die gegenüberliegende Straßenseite. Shamus McMallister stand noch immer hinter dem hell erleuchteten Fenster und beobachtete sie. Er bemühte sich nicht allzu sehr um Unauffälligkeit.
    »Fehlt bloß noch, dass er Eintrittskarten an Passanten verkauft«, brummte Zamorra.
    »Schau mal!« Nicole deutete auf das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher