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0975 - Burning Man

0975 - Burning Man

Titel: 0975 - Burning Man
Autoren: Anika Klüver und Simon Borner
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dagestanden.« Sie deutete auf Janets nackten Fuß. »Beeindruckende Schleudertaktik.«
    »Danke«, sagte Janet. Dann hob sie den Kopf und sah sich suchend um. »Wo ist Brad? Sie sagten doch, er würde auf mich warten.«
    »Das tut er auch«, versicherte Nicole und hoffte inständig, dass das der Wahrheit entsprach und Brad wohlbehalten zu Janet zurückkehren würde. »Er musste nur noch was erledigen.«
     
    Kapitel 9 Einfach nur weg
    Black Rock City
    Die Luft kochte!
    Energie traf auf Energie, Macht gegen Macht - und Zamorra spürte regelrecht, dass es diesmal genügen würde. Er hatte den Burning Man, seinen Dhyarra… und er hatte Brad. Irgendetwas war mit dem jungen Mann geschehen. Etwas, das ihn zu einer Art Magiespeicher hatte mutieren lassen, einem wandelnden Energieschub. Mittels des Dhyarras nutzte Zamorra auch sie.
    Schüsse hallten über die Ebene. Blitze schlugen ein, zuckten wild. Kojoten knurrten. Und das Unglaubliche gelang.
    Auf einmal, buchstäblich von einem Sekundenbruchteil auf den anderen, war es vorbei. Die Wüstenteufel existierten nicht mehr, und just als Zamorra sich dieser Tatsache bewusst geworden war, kehrte die Wirklichkeit zurück.
    Zamorra schloss gequält die Augen und hob die Hände zum Schutz gegen die Sonne.
    »Was zum Teufel…«, murmelte Lenny an seiner Seite.
    »Sie sind alle wieder da«, staunte auch Brad.
    Dann näherten sich Schritte. Als Zamorra wieder einen Blick wagen konnte, kam Cassie aus ihrer Deckung gelaufen und warf sich regelrecht gegen ihren Bruder. »Du hast es geschafft! Lenny, du hast sie zurückgebracht!«
    »Na ja, nicht ich allein.« Der Junge wirkte ratlos. Er war es sichtlich nicht gewöhnt, von seiner Schwester als Held betrachtet zu werden.
    Zamorra schmunzelte. »Zumindest hat er diejenigen gerettet, die den Teufeln nicht zum Opfer gefallen waren«, sagte er leise. »Für Steve, Mal und Konsorten kam jede Hilfe zu spät, fürchte ich.«
    Ky und Ouusah May waren inzwischen zu ihnen getreten und sahen sich fassungslos um. »Wir haben gewonnen«, sagte Ky, aber es klang eher wie eine Frage.
    »Natürlich haben wir das«, erwiderte seine Begleiterin und lehnte sich an ihn. »Du und deine Flinte. Wer kann da schon widerstehen?«
    »Ist jetzt alles wieder wie früher?«, wollte der Althippie wissen. »Hat das alles nie stattgefunden? Wenn ich in die Gesichter der Menschen schaue, die hier plötzlich wieder herumlaufen, scheint es mir so. Die wissen von nichts, oder? Die waren nie weg.«
    »Doch, waren sie«, antwortete Zamorra. »Sie wissen es nur nicht. Wie ich schon sagte: Vermutlich bleiben die Opfer der Teufel die einzigen dauerhaften Spuren dieses Ereignisses. Cassie, warum gehst du es nicht überprüfen? Schau mal bei eurem VW nach, ob Steve…«
    Er musste den Satz nicht beenden. Cass nickte nur und rannte sofort los. Wenige Minuten später kehrte sie zurück, das Gesicht bleich. »Ganz wie Sie vermuteten, Professor: Er ist weg. Ich schaute auch bei der Polizeiwache vorbei. Mal ist noch immer tot.«
    Ann schluckte. »Ein kleines Opfer, vergleicht man es mit dem, was wir gewonnen haben.«
    Zamorra nickte. Eine Handvoll Leben für Zigtausende. Und für das Ende einer vermutlich wirklich dämonischen Energie. Denn das ist sie, oder? Am Ende. Was immer hinter den Wüstenteufeln steckte, der Burning Man hat ihm mit unserer Hilfe den Garaus gemacht. Ich spüre es.
    »Und jetzt?«, wollte Ky wissen. »Sagen wir den Behörden Bescheid? Der Presse?«
    »Wer würde es glauben?«, gab Brad zurück. »Wir wären die Spinner des Tages, weiter nichts. Ich bin dafür, dass wir das hier für uns behalten. Außerdem muss ich zurück nach Vegas. Meine Frau.«
    »Ich auch«, sagte Zamorra. »Dringend.«
    »Die Gemeinschaft zerbricht«, murmelte Lenny grinsend.
    Ouusah May sah Finnegan an. »Falls dir langweilig ist, alter Mann - gibt es in deiner erbärmlichen Behausung zufällig ein Bett, das breit genug für zwei ist?«
    Kys Augen wurden groß. Er errötete. »Äh… Ja. Ja, tatsächlich.«
    »Und?«
    Er schluckte. Starrte Ouusah May an. Dann streckte er die Hand aus und verabschiedete sich von Zamorra, Brad, Ann und den Teenagern. »Ich muss los. Nachbarschaftspflichten.«
    Ouusah und er verließen das Gelände vor dem Burning Man Hand in Hand.
    »Und wir?«, fragte Lenny seine Schwester. »Zurück zum Bus? Zu Marc und den anderen Kiffern?«
    »Marc?«, gab Cassie zurück. »Dieser Idiot? Der kann mir gestohlen bleiben. Bring mich einfach nach Hause, Lenny. Ja?
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