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0971 - Alarm auf Martappon

Titel: 0971 - Alarm auf Martappon
Autoren: Unbekannt
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Kommando über diese Anlage. Zum Zeichen meiner Macht habe ich mir zwei Dutzend eurer Roboter untertan gemacht, ohne daß ihr mich daran hindern konntet.
    Ja, das würde wirken! Das würde jeden Zweifel im Keim ersticken. Harden Coonor rieb sich die Hände, eine menschliche Geste der Vorfreude, die er sich auf Sentimental angeeignet hatte.
    Es wurde dunkel, und nachdem er sich ausgiebig an den prächtig gemalten Bildern der nahen Zukunft erfreut hatte, kam ihm der Hunger wieder in den Sinn. Er hätte gerne das Versteck verlassen, aber vor kurzem war ein Orbiter hier vorbeigekommen, und Coonor legte keinen Wert darauf, den Bewohnern von Martappon jetzt schon in die Hände zu laufen.
    Er fuhr vor Schreck in die Höhe, als er es im Gestrüpp knacksen und rauschen hörte. Da aber ertönte bereits die tiefe Stimme des Varios: „Nur keine Angst. Ich bin’s, und ich bringe dir etwas zu essen."
    Er stellte den schweren Plastikbehälter vor Harden Coonor auf den Boden.
    „Wenn das Zeug nicht verderblich ist, dann hast du genug für das nächste halbe Jahr", bemerkte er.
    Coonor öffnete das Behältnis, entnahm mit zwei Fingern eine Probe des Inhalts und roch daran.
    „Mein Gott, du erwartest nicht von mir, daß ich das Zeug über die Lippen bringe!"
    „Das ist eine: Möglichkeit", sagte der Vario.
    „Welches ist die andere?"
    „Du verhungerst."
    Harden Coonor zog es vor, die Sprache auf ein anderes Thema zu bringen.
    „Vor kurzem kam einer der Orbiter in der Nähe vorbei", erklärte er.
    „Ich weiß es. Wir müssen den Standort wechseln. Komm!"
    Der Vario ergriff den offenen Behälter und glitt davon. Coonor folgte ihm. Anson führte ihn bis an den Rand des dschungelartigen Pflanzengewirrs, in dessen Innerem der künstliche Felsen verborgen war.
    „Richte dich hier irgendwo ein", trug er Coonor auf. „Iß und ruh dich aus. Man weiß nicht, welche Anstrengungen auf uns zukommen. Und laß dich um HimmeIs willen von niemand sehen!"
    „Was hast du vor?"
    „Du kennst meinen Plan. Ich habe Vorbereitungen zu treffen."
    Der Vario sprach’s und war im nächsten Augenblick im milchigen Dämmerlicht der Nacht verschwunden.
     
    *
     
    Langsam und in geringer Höhe schwebte der Vario a,us der Vegetation des Parks hinaus auf die ebene Fläche des riesigen Fertigungsgeländes. Während er dahinglitt, versuchte er, die Ingenieurleistung zu ermessen, die hier und in anderen Teilen von Martappon sowie auf dreiundzwanzig weiteren Planeten vor 1,2 Millionen Jahren vollbracht worden war. Und obwohl seine beiden Teilbewußtseine das Fassungsvermögen eines menschlichen Gehirns um ein Vielfaches übertrafen, fiel ihm das schwer.
    Die Einebnung einer Fläche von mehreren hundert Quadratkilometern war im Vergleich zu dem, was es sonst noch zu bedenken galt, ein Kinderspiel. Auch die Fülle der teilweise riesigen Bauwerke erregte mehr Staunen als Bewunderung. Imposanter war dagegen schon die Einrichtung unterirdischer Hangars und ihre Bestückung mit Tausenden und Abertausenden von Raumschiffen, die einen Stand technischer Entwicklung repräsentierten, der der zeitgenössischen Technologie der Milchstraße um etliche hundert Jahre voraus war - wiewohl diese Fahrzeuge schon vor 1200 Jahrtausenden gebaut worden waren.
    Zur gleichen Zeit waren die Roboter entstanden, Werksroboter ebenso wie die wesentlich komplexeren kegelförmigen Maschinenwesen, und nicht nur die Robotkörper, sondern auch die Programmierung, die, wenn sie wirksam sein sollte, alle Eventualitäten der zwischenzeitlichen galaktophysikalischen und -politischen Entwicklung in Rechnung stellen mußte. Es war undenkbar, daß jeder Roboter die Gesamtzahl aller Programme enthielt, die für ihn erstellt worden waren. Irgendwo auf Martappon, der Zentralwelt der aus vierundzwanzig Planeten bestehenden Anlage des Armadan von Harpoon, mußte es einen Monitor geben, der die Entwicklung innerhalb der Milchstraße über die Jahrtausende hinweg verfolgt hatte und im Augen blick des Garbesch-Alarms die Entscheidung traf, welches Verhaltensprogramm an welchen Roboter auszugeben war. Milliarden von Individualprogrammen waren irgendwo in einem Mammutspeicher untergebracht. Aus diesem Speicher wurden die erwachenden Roboter gefüttert. Von ihm erhielten sie ihre der Aufgabe und den gegenwärtigen Gegebenheiten entsprechende Robotpersönlichkeit.
    Der Vario zweifelte nicht daran, daß Armadan von Harpoon die Welten der Anlage durch wirkungsvolle Schutzvorrichtungen gegen planetarische
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