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0965 - Die zweite Unendlichkeit

0965 - Die zweite Unendlichkeit

Titel: 0965 - Die zweite Unendlichkeit
Autoren: Simon Borner
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ermutigte die Alte, sich noch einmal gegen ihre Knechtschaft und ihren Parasiten zu wehren - und das machte Kyrgon den Weg frei, den Unterschied zu bewirken, den nur er hier bewirken konnte.«
    »Teamwork.«
    »Teamwork.«
    Holz knisterte. Draußen vor den Fenstern war es längst dunkel geworden. Zamorra war schon froh, dass es noch immer derselbe Tag war. Bei all dem, was momentan sein Leben erschwerte, hätte es noch gefehlt, mehr als ein paar Stunden verloren zu haben.
    »Was meinst du, was aus ihnen wurde?«, fragte Gryf leise. »Ben und Ellie?«
    Zamorra lächelte. »Ich lasse William gerade nach Dead Man's Creek recherchieren, aber ich bezweifle, dass er etwas findet. Sie stammen wahrscheinlich aus einer anderen Wirklichkeit. Und ich glaube fest daran, dass sie, als das Haus endete, in ihre Heimat zurückkehrten. Genau wie Nici und ich.«
    »In die Freiheit.« Gryf nickte. »Sie hätten's verdient.«
     
    Epilog
    BONUSSPIEL
    Willoughby Smith wünschte sich, er wäre tot. Doch er war es nicht, zumindest nicht ganz. Das Haus hatte ihn am Leben erhalten, als die letzten flachen Atemzüge vergangen waren. Mittlerweile atmete er gar nicht mehr. Er musste nicht. Das Haus gab ihm alles, was er brauchte, um weiterhin zu existieren, denn das Haus brauchte ihn. Er war schließlich der Einzige, der dem Haus geblieben war.
    Willoughby spürte, wie mentale Finger in sein Bewusstsein griffen und wühlten. Es waren die Fühler des Hauses, und sie brachten alle möglichen Erinnerungen zutage, Bilder und Fantasien. Das Haus suchte in seinem Geist nach Zielen, die er - Willoughby, der neue Pilot, gefangen im gleißenden Licht - für es ansteuern musste.
    Denn das Haus war geschwächt. Es brauchte Energie. Es brauchte Lebenszeit, Opfer. Es war ewiglich und unendlich. Niemandes Wille und niemandes Macht vermochten es aufzuhalten. Sie konnten es schwächen und ihm Wunden zufügen. Aber töten? Niemals.
    Und Willoughby Smith war der neue Henker, den es sich auserkoren hatte. Den es zwang! Er hatte längst nichts mehr, was er ihm entgegensetzen konnte. Seine Vorgängerin, so viel wusste er inzwischen, hatte diese Tortur gefühlte Ewigkeiten erlitten: von Universum zu Universum reisen, wahllos Lebewesen entführen. Bis Zamorra gekommen war, sie zu erlösen.
    Als Willoughby sein erstes Universum ansteuerte - wider seinen Willen, doch sein Wille zählte hier nicht mehr -, betete er, dass auch ihm eines Tages ein Retter erscheinen möge. Irgendwo dort draußen.
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 949 »Die geronnene Zeit«
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